Fracturner schrieb:Harte Aussage wie ich finde, ist allerdings trotzdem zu akzeptieren. Nur der Umkehrschluss, der daraus resultiert ist irgendwie unschön. Würde ja bedeuten, dass wenn ein Mensch auf der anderen Hälfte der Erde, also jemand, der dich lt. dem Beispiel eher "weniger" interessiert, auch diese Box offeriert bekommt und sich dafür entscheidet jemanden zu töten, es im Prinzip legitim wäre, wenn dann zufällig einer von den 2 Leuten getroffen wird, die du so sehr schätzt.
Ich will deine Meinung nicht in Frage stellen und das ist auch kein Angriff. Geht eher um andere/ neue Impulse.
Entschuldige bitte meine verzögerte Antwort.
Ich verstehe, was du meinst und kann deine Bedenken ein Stück weit auch nachvollziehen.
Ich sehe das Ganze allerdings etwas pragmatischer, was vermutlich das falsche Wort dafür ist, aber ich hoffe du weißt trotzdem, was ich meine.
Das Leben besteht immer aus Risiken und so abgedroschen das auch klingt, die Natur ist grausam und nimmt keine Rücksicht auf die Belange und Bedürfnisse eines einzelnen Lebewesens.
Die von mir geschätzten Personen könnten auch jederzeit an einem Herzinfarkt oder einem Schlafanfall sterben, von einem Auto überfahren werden oder von einer Leiter fallen. Das wäre dann tragisch für sie und für mich, aber so ist das Leben. Wenn sie nun durch eine Person sterben würden, die irgendwo auf der Welt eine Box mit 1 Million Dollar öffnet, wären sie genauso tot, wie durch einen Herzinfarkt oder Unfall und ich würde den eigentlichen Grund vermutlich nicht mal erfahren. Und selbst wenn ich ihn erführe, würde das nichts an der allgemeinen Willkür der Dinge ändern und sie ebensowenig wieder lebendig machen.
Ich habe zum Töten eines Menschen vermutlich eine etwas unkonventionelle Sichtweise. Für mich ist eine Tötung weder positiv noch negativ, sondern ein Akt gegensätzlicher Interessen. Auf der einen Seite steht ein Mensch, der das Bedürfnis hat, eine andere Person zu töten, aus welchen Gründen auch immer. Dem gegenüber steht eine Person, deren Interesse darin besteht, das eigene Leben zu schützen. Egal wie die Sache ausgeht, es gibt immer einen Sieger und einen Verlierer. Für den Verlierer sieht es natürlich blöd aus, gar keine Frage.
Wäre ich Opfer eines Gewaltverbrechens, würde ich selbstverständlich auch hoffen, dass mein Angreifer von mir ablässt oder ich anderweitig davon komme, aber gelänge mir dies nicht, wäre das eben mein Pech. Verstehst du, was ich meine?