Schadow360 schrieb:
Ich glaube was die Krisenregionen angeht, werde ich mit keinem Trauma zurückkommen. Ich bin nicht der, der unbedingt als mitfühlend gilt (um es mal vorsichtig auszudrücken). Klar es ist alles schlimm und traurig und dumm aber letztendlich muss man einen kühlen Kopf bewahren denn sonst ist man ein lebenslanger Patient beim Psychologen...
Sorry, aber da muss ich Dir jetzt mal ganz klar sagen, dass Du keine Ahnung hast, was sowas angeht. Wuerden Soldaten davon ausgehen, dass sie ein Trauma von sowas bekaemen, wuerden sie dem Militaer niemals beitreten!
JEDER kommt mit einem Trauma zurueck. Restlos jeder!
da kann ich
@Alarmi nur bestätigen. viele wissen einfach nicht, was sie erwartet. beginnt schon bei der Grundausbildung oder der art und weise wie geworben wird.
ich hoffe, das ist nich direkt OT aber ich denke, es gehört dazu.
Wenn ich mir die art und weise angucke, in welcher form die Bundeswehr wirbt, brauche ich mich nich wundern, dass jeder spasti hin will, um "zeit des Nichtstuns zu überbrücken" oder mal "reinschnuppern wollen" à la Militär auf probe - ich mach mit.
war es früher mal ein Ehrendienst, ists heute mehr ein kasperverein.
ist man früher wegen Disziplin und anderen werten hin, geht man heute hin weils in ist.
wer dran schuld ist oder was passierte, dass es nun so ist weiß ich nicht.
ich habe auch fürs Militär aber nicht im Militär gearbeitet. habe meine Ausbildung in den sog. sanitätsbereichen gemacht und habe seitdem und auch eig nur dadurch meine Meinung geändert.
mit 17 wollte ich schon zur Bundeswehr. ich bin hin, hab mich informiert und die aussage von den Soldaten war "Mädchen, geh und mach lieber dein abi"
bis heute weiß ich nicht so genau, ob die das sagten weil ich weiblich bin oder ob die das sagten, weil "Bundeswehr soziale Auffangbecken, es gibt tausend gescheitere berufe"
oke, habs gelassen. aber jahre später hatte ich immer noch diese Vorstellung "einmal in der bw sein und sich so und so fühlen"..
da ich es von zuhause aus kannte, nur befehle und aufgaben aufgedrückt zu bekommen und ich dadurch selbst nich groß denken musste, hielt ich mich auch für einen prima Kandidaten.
mit dem denken "in der bw ists wie zuhause, du erfüllst deine aufgaben" hab ich mich beworben. zivil aber, weil ich mir nen überblick verschaffen wollte, ohne direkt nen Soldat auf zeit undso verträge zu machen oder in einem freiwilligen dienst zu hängen, der vllt doch ganz anders ist als gedacht und ab 12 monate dann hockste erstmal mit Bereitschaft zu auslandeinsätzen im netz der bw, Geld hin oder her
:D heute denke ich nur an die Schicksale zurück, die ich kennenlernen durfte.
einer zb, damals war er 18 jahre, Afghanistan als mannschafter, benutzung von waffen um sich zu schützen.
bevor mein diensvertrag zuende war, hab ich mich mit ihm nochmal unterhalten. ungemütlicher zeitgenosse, wenn man ihn nich näher kennt, würde man angst haben.
er sagte "damals als ich jünger war, hab ich mir gewünscht/vorgestellt mit 25 jahren eine Familie zu haben, eine frau und kinder. guck mich doch mal an was heute aus mir geworden ist. ich bin vorbestraft, hab kein führerschein mehr, kein Auto, xx schulden, kann draußen nirgends mehr arbeit finden und muss in der Kaserne leben, weil ich kein zuhause habe...."
inwieweit oder was genau davon alles der afghanistaneinsatz ausgelöst hat, weiß ich nicht aber PTBS ist wohl etwas, was jeder iwie mitbringt nachm Einsatz.
du kannst nich pennen, angstattacken, Beziehung geht in die brüche....
ein anderes Kriegs bsp, die kosten für einen Soldaten dem das becken gebrochen ist und nun zuhause gepflegt werden muss. wie muss der sich wohl fühlen mit 40 oder so und schon ciao Kakao?
durch die Ausbildung im sanbereich hab ich quasi die andre seite von "sicherer areitsplatz und Geld" gesehen. es gibt eignungsfeststellungen, 90/5er auch genannt. wenn du ausm Ausland zurück bist, musste so nen gesundheitscheck machen. u.a. ist dann auch der PTBS bogen, wo dann verschiedene fragen zum Einsatz gestellt werden und man bei einer zahl zw 1-6 den Härtegrad angeben soll.
auch hier habe ich irgendwann aufgehört zu analysieren, weil ich festgestellt habe, dass bei allen irgendetwas nich mehr ist wie vorher. (ich könnt noch 1000 weitere Geschichten erzählen)
jedoch will ich dir dein wunsch nich ausreden. im Gegenteil! bei den pfeifen die ich gesehen habe, würde ich mir wünschen, einige hätten mehr biss oder elan dahinter und sind nich nur hier, weil sonst nix andres geht oder man bei burgerking Werbung gesehen hat.
was Kameradschaft angeht, kann ich nur bedingt mitsprechen. natürlich war die Bundeswehr wie ne zweite Familie. mit den leuten dort habe ich mehr zeit verbrscht als mit meinen freunden. durch die Struktur und zugeteilten aufgaben die jeder hatte, kam nich wirklich konkurrenzdenken auf aber ich war auch "nur" im sanbereich. wo es heißt dass dort eh nur Frauen arbeiten und deshalb alles tutti läuft.
wenn man von Kameradschaft undso spricht, dann erlebste dies in der grundausbikdung, bin ich mir felsenfest sicher und weil ich auch so während der arbeit mitbekommen habe, wenn sich zwei von früher AGA Zeiten wiedertreffen und sich freuen
:) (hahaha trifft man sich ausgerechnet beim Arzt)
AGA macht Gaga ;)zum heutigen Zeitpunkt hat sich meine Meinung so hingegen verändert, dass ich mittlerweile weiß, dass ich
kein mensch mehr bin, der sich stumpf irgendetwas sagen lässt ohne Widerworte.
anfangs gings noch klar aber je länger du dort bist (und je nachdem wo du bist) und dich irgendwann unterfordert fühlst weil ständig selbe Rhythmus ist, desto öfter kannst du bei vorgesetzten landen oder aber du musst dir anhören, dass wieder einmal das und das nicht geht.
blbalbala, worauf ich eig hinaus wollte: in Ö ists doch viel kleiner oder?
@Redox wäre bestimmt ein guter Ansprechpartner
@Redoxmach mal weiter bitte
:D ich denke, ich habe noch nie so lange an einem beitrag gesessen, nich mal in meinen eigenen Themen xD