Buddhistische Seelenkunde
12.04.2005 um 19:33Einer der Hauptgründe, warum wir so viel Angst davor haben, uns dem Tod zu stellen, liegt darin, dass wir die Wahrheit der Vergänglichkeit ignorieren. Für uns ist Wandel gleichbedeutend mit Verlust und Leid. Und wenn sich Veränderung einstellt, versuchen wir, uns so gut wie möglich zu betäuben. Stur und ohne nachzufragen halten wir an der Annahme fest, dass Dauerhaftigkeit Sicherheit verleiht, Vergänglichkeit hingegen nicht.
Über Vergänglichkeit zu kontemplieren reicht nicht aus. Wir müssen in unserem Leben damit arbeiten. Nehmen wir eine Münze in die Hand, und stellen wir uns vor, sie sei etwas, woran wir sehr hängen. Halten wir sie fest in unserer Faust, und dann strecken wir den Arm aus, die Handflächen nach unten. Wenn wir den Griff lösen, verlieren wir, was wir umklammern. Darum halten wir fest.
Es gibt aber eine andere Möglichkeit: Wir können loslassen und dennoch behalten. Drehen wir die Hand um. Wenn wir die Faust öffnen, bleibt die Münze einfach in unserer Handfläche liegen: Wir lassen los und behalten trotzdem. Es gibt also einen Weg Vergänglichkeit zu geniessen - nämlich ohne zu greifen.
Greifen und Festhalten sind die Quelle all unserer Probleme. Da Vergänglichkeit für uns gleichbedeutend ist mit Schmerz, klammern wir uns verzweifelt an die Dinge, obwohl sie sich ständig ändern. Wir haben Angst loszulassen, wir haben Angst wirklich zu leben, weil leben zu lernen bedeutet loslassen zu lernen. Es liegt einen Tragikomik in unserem Verhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollen.
Weil unser Geist von der Angst so oft in einem Zustand der Verwirrung geworfen wird, haben wir die Fähigkeit verloren, mit den wunderbaren Dingen des Lebens in Kontakt zu kommen. Es ist als stünde eine Mauer zwischen uns und dem Reichtum des Lebens und wir sind empfängnislos geworden für die heiligen Dinge der Welt, weil wir sie nicht erreichen können.
Lernen wir den Augenblick zu ergreifen; schleichen wir uns nicht davon, fliehen wir nicht in die Wahngebilde der Vergangenheit oder der Zukunft. Sammeln wir unseren Geist dort, wo wir sind, mit einem für den Augenblick geschärften Bewusstsein. Dort ist es, wo wir sind. Es gibt keinen anderen Ort als hier.
Wirkliches Leben erfahren wir im Hier und Jetzt. Die Vergangenheit ist schon vorbei, die Zukunft noch nicht da. Nur im gegenwertigen Augenblick können wir das Leben berühren.
Unser ganzes Dasein ist flüchtig wie die Wolken im Herbst; Geburt und Tod der Wesen erscheinen wie Bewegung im Tanz. Ein Leben gleicht dem Blitz am Himmel, es rauscht vorbei wie ein Sturzbach den Berg hinab.
Spirituelle Wahrheit ist nichts Kompliziertes oder Esoterisches, sie ist einfach tiefgründiger, gesunder Menschenverstand. Wenn wir die Natur des Geistes kennen, fallen alle Schichten der Verwirrungen ab. Wir "werden" nicht zu einem Buddha, sondern hören allmählich auf, verblendet zu sein. Ein Buddha zu sein bedeutet nicht etwa, sich in eine Art allmächtigen Supermann zu verwandeln, sondern ein wahrer Mensch zu sein.
Demut besteht nicht darin, dass wir uns für Minderwertig halten, sondern darin, dass wir vom Gefühl unserer eigenen Wichtigkeit frei sind. Dies ist ein Zustand der natürlichen Einfachheit, der Einklang mit unserer wahren Natur ist und uns erlaubt, die Frische des gegenwärtigen Augenblicks zu schmecken.
Über Vergänglichkeit zu kontemplieren reicht nicht aus. Wir müssen in unserem Leben damit arbeiten. Nehmen wir eine Münze in die Hand, und stellen wir uns vor, sie sei etwas, woran wir sehr hängen. Halten wir sie fest in unserer Faust, und dann strecken wir den Arm aus, die Handflächen nach unten. Wenn wir den Griff lösen, verlieren wir, was wir umklammern. Darum halten wir fest.
Es gibt aber eine andere Möglichkeit: Wir können loslassen und dennoch behalten. Drehen wir die Hand um. Wenn wir die Faust öffnen, bleibt die Münze einfach in unserer Handfläche liegen: Wir lassen los und behalten trotzdem. Es gibt also einen Weg Vergänglichkeit zu geniessen - nämlich ohne zu greifen.
Greifen und Festhalten sind die Quelle all unserer Probleme. Da Vergänglichkeit für uns gleichbedeutend ist mit Schmerz, klammern wir uns verzweifelt an die Dinge, obwohl sie sich ständig ändern. Wir haben Angst loszulassen, wir haben Angst wirklich zu leben, weil leben zu lernen bedeutet loslassen zu lernen. Es liegt einen Tragikomik in unserem Verhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollen.
Weil unser Geist von der Angst so oft in einem Zustand der Verwirrung geworfen wird, haben wir die Fähigkeit verloren, mit den wunderbaren Dingen des Lebens in Kontakt zu kommen. Es ist als stünde eine Mauer zwischen uns und dem Reichtum des Lebens und wir sind empfängnislos geworden für die heiligen Dinge der Welt, weil wir sie nicht erreichen können.
Lernen wir den Augenblick zu ergreifen; schleichen wir uns nicht davon, fliehen wir nicht in die Wahngebilde der Vergangenheit oder der Zukunft. Sammeln wir unseren Geist dort, wo wir sind, mit einem für den Augenblick geschärften Bewusstsein. Dort ist es, wo wir sind. Es gibt keinen anderen Ort als hier.
Wirkliches Leben erfahren wir im Hier und Jetzt. Die Vergangenheit ist schon vorbei, die Zukunft noch nicht da. Nur im gegenwertigen Augenblick können wir das Leben berühren.
Unser ganzes Dasein ist flüchtig wie die Wolken im Herbst; Geburt und Tod der Wesen erscheinen wie Bewegung im Tanz. Ein Leben gleicht dem Blitz am Himmel, es rauscht vorbei wie ein Sturzbach den Berg hinab.
Spirituelle Wahrheit ist nichts Kompliziertes oder Esoterisches, sie ist einfach tiefgründiger, gesunder Menschenverstand. Wenn wir die Natur des Geistes kennen, fallen alle Schichten der Verwirrungen ab. Wir "werden" nicht zu einem Buddha, sondern hören allmählich auf, verblendet zu sein. Ein Buddha zu sein bedeutet nicht etwa, sich in eine Art allmächtigen Supermann zu verwandeln, sondern ein wahrer Mensch zu sein.
Demut besteht nicht darin, dass wir uns für Minderwertig halten, sondern darin, dass wir vom Gefühl unserer eigenen Wichtigkeit frei sind. Dies ist ein Zustand der natürlichen Einfachheit, der Einklang mit unserer wahren Natur ist und uns erlaubt, die Frische des gegenwärtigen Augenblicks zu schmecken.