@Groucho"Bald erhärteten Studien aus anderen Ländern die Ergebnisse von Straus" Forschergruppe, etwa aus Kanada: 18 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen wurden dort gegenüber ihren Partnern gewalttätig, 10 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen wandten schwere Gewalt an. Auch dort gaben die Soziologen, die diese Statistiken aufstellten, zunächst nur die Zahlen über die weiblichen Opfer an die Presse weiter, und oft stolperten später erst andere Wissenschaftler per Zufall über die tatsächlichen Zahlenverhältnisse in der handgreiflichen Variante des Geschlechterkriegs.
Gelten diese Zahlen auch für Deutschland? Vermutlich ja. So spricht eine vom kriminologischen Forschungsinstitut in Niedersachsen erstellte Studie von einer annähernd gleichen Zahl weiblicher und männlicher Gewalttäter bei Auseinandersetzungen in der Partnerschaft. Auftraggeber dieser Studie war das Frauenministerium der Bundesregierung - das deren Ergebnisse jedoch nur unter der Hand veröffentlichte. Sie waren ihm zu brisant, vermutet die Gewaltexpertin Luise Mandau, und passten ihm auch nicht ins politische Konzept. Zum selben Zeitpunkt, als die Ergebnisse der Studie vorlagen, wurde nämlich gerade wieder eine Kampagne "Gewalt gegen Frauen" gestartet, in deren Zusammenhang auf vielen hundert Broschürenseiten die "patriarchale Gewalt" der Männer gegeißelt wurde. Daraufhin ließ die Zeitschrift Focus ihre eigene Befragung durchführen und gelangte zu einem noch deutlicheren Resultat: In den alten wie in den neuen Bundesländern lag die Zahl der Männer bei den Opfern mittelschwerer bis schwerer Gewalt in der Partnerschaft um einige Prozent höher als die der Frauen."
http://www.novo-magazin.de/45/novo4522.htmGewalt innerhalb der Familie wird von der Gewaltkommission des Deutschen Bundes- tages „als die bei weitem verbreitetste Form von Gewalt, die ein Mensch im Laufe seines Lebens erfährt“, und als „gleichzeitig die am wenigsten kontrollierte und sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Schwere am stärksten unterschätzte Form der Gewalt“ (Schwind et al. 1990: 701) benannt.
Die polizeiliche Kriminalstatistik macht keine Aussage zu Gewalt in der Ehe, da die Beziehung zwischen Täter und Opfer nicht erfaßt wird. In der KFN-Studie wurden die repräsentativen Befragungsdaten zu Körperverletzungen in Beziehungen innerhalb des Haushaltes oder in der Familie nach Geschlecht und Region für den 5-Jahres-Zeitraum 1987-1991 und für das Jahr 1991 ausgewertet. Erfaßt sind damit (zusammenfassend) sowohl Gewalt in Partnerbeziehungen als auch solche zwischen Eltern und Kindern, oder in anderen Verwandtschaftsbeziehungen (z. B. Geschwister).
Tabelle 5.3-1: Prävalenzraten für Körperverletzung (Erhebungsfrage Conflict-Tactics-Scale CTS; incl. leichtere Formen) und für schwere physische Gewalt (CTS-Unterskala) in engen sozialen Beziehungen im 5-Jahres-Zeitraum 1987-1991
Alte Bundesländer und Berlin West Neue Bundesländer und Berlin Ost
in %
Körperverletzung (CTS insgesamt, einschließlich leichtere Formen der Körperverletzung)
Frauen
16-60 Jahre 18,9 18,4
Männer
16-60 Jahre 18,4 15,0
Schwere physische Gewalt (Unterskala der CTS, ohne leichtere Formen)
Frauen
16-60 Jahre 6,0
Männer
16-60 Jahre 5,3
Quelle: Wetzels et al. 1995: 156.
4,0
4,5
In den alten Bundesländern sind Unterschiede zwischen den Angaben von Frauen und Männern bei den unter 60jährigen auf den ersten Blick kaum festzustellen. Sie werden bei einer weiteren Differenzierung (bei der Auswertung der Einzelitems) sichtbar: Frauen sind stärker von schwerer physischer Gewalt in engen sozialen Beziehungen, Männer stärker von leichten Formen der Körperverletzung betroffen.""
http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/frauengesundheitsbericht-kapitel5-gewalt,property=pdf.pdf (Archiv-Version vom 05.07.2016)Und hier noch ergänzend, aber das sind zu viele Tabellen...bin mit der App hier
;)http://edoc.rki.de/oa/articles/repfVFL9MKm0A/PDF/24FsYksH0Ap7s.pdf