@Groucho Vielen Dank für den Beitrag, der meinen vorigen Beitrag sogar noch stützt, auch was dein Textverständnis angeht.
Ich fange einfach mal an, dir deine Quelle zu erläutern.
Groucho schrieb:In seinen Richtlinien findet sich im „Selbstbeschränkungssystem“
des Österreichischen Werberats ein
Kapitel zum Thema ‚Frauen‘, das zwei Aspekte beinhaltet:
Da geht es um ein Kapitel zum Thema Frauen, nicht um Sexismus allgemein. Und was der österreichische Werberat an Richtlinien und Vorgaben gibt, hat erstmal nichts mit gängigen Definitionen von Sexismus zu tun, die sich in Fachliteratur und anderen, seriösen und brauchbaren Quellen finden.
Aber es geht ja noch weiter, das Kapitel Frauen beinhaltet ja 2 Aspekte:
Einerseits soll sich „Werbung keiner anstößigen
sexuellen Darstellungen bedienen“, was konkret bedeutet,
dass keine Bilder „von nackten Frauenkörpern ohne
direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen
Produkt“ eingesetzt werden sollen;
So, hier haben wir es mit anstößigen sexuellen Handlungen zu tun, nicht mit Sexismus. Das ist eine Richtlinie des Werberates an Unternehmen. Die Darstellungen sexueller Handlungen, wenn auch nur angedeutet sind per Definition nicht sexistisch. Du aber sagst ja, dass alles sexistisch ist, wenn mit Sex beworben wird, obwohl das Produkt damit nichts zu tun hat.
Erinnerst du dich an deine Faustformel? Die bezieht sich doch darauf, oder?
Nun, deine Faustformel ist schon mal widerlegt. Meine Meinung zu deinem Textverständnis wurde (für mich) bestätigt. Gern geschehen.
So, nun kommen wir zu dem Teil, der sich auf Sexismus bzw. sexistische Werbung bezieht:
Groucho schrieb:andererseits soll
Werbung nicht „frauenfeindlich bzw. frauendiskriminie -
rend sein“, was heißt, dass Werbesujets weder die
„Gleichwertigkeit der Geschlechter“ in Frage stellen
noch dem „modernen Rollenbild der Frau widerspre -
chen“ sollen.
So, da geht es um das, was Sexismus ausmacht. Diskriminierung, Infragestellen der Gleichwertigkeit der Geschlechter, modernes Rollenbild der Frau usw.
Und jetzt mal meine Frage an dich (ich hoffe, du hast dir den von dir selbst verlinkten Wiki-Artikel noch mal zu Gemüte geführt):
Wo wird das moderne Frauenbild geschädigt, wenn angedeutet wird, dass sich 2 Menschen (in Bezug auf deinen Artikel Mann und Frau) vergnügen, dabei beide Spaß haben und es genießen, augenscheinlich dargestellt wird, dass sie eine Beziehung (wenn auch nur im Bett) auf Augenhöhe führen?
Wo wird eine Frau diskriminiert, wenn angedeutet wird, dass sie von ihrem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung Gebrauch macht und Spaß hat, mit ihrem Partner zu schlafen? Wird dadurch ein anderer, niedriger sozialer Status suggeriert?
Ich glaube nicht.
Diskriminierend wäre es meiner Meinung nach, wenn dargestellt werden würde, dass die Frau lediglich teilnahmslos und ohne Spaß ihren "ehelichen Pflichten" (wir erinnern uns ein paar Jahrzehnte zurück) nachkäme.
Der Rest in deinem Artikel lohnt nicht, um es als Referenz zu nehmen, da lediglich ein paar Daten genannt werden.
Mal zusammenfassend gefragt: Wo steht in deinem Artikel, dass die Andeutung der Darstellung von Sex (also nicht Hardcore-Porno-mäßig, da sind wir uns einig) sexistisch ist?
Wo steht, dass deine Faustformel (werben mit Sex, wenn es um Produkte geht, die nichts mit Sex zu tun haben ist gleich sexistische Werbung) auch nur ansatzweise gültig ist?
So viel zu deinem Textverständnis und dem Versuch, uns alle hier zu belehren, weil du ja viel klüger und belesener bist als die meisten anderen hier.
Groucho schrieb:Wenn du Fragen dazu hast, kannst du dich gerne an mich wenden.
Nein danke, falls ich Fragen dazu habe, frage ich meinen Neffen. Der ist 16 und besucht die 10. Klasse einer Realschule. Der kann nämlich zwischen sexistischer Werbung und sexuellen Inhalten in Werbungen unterscheiden.
Ich kann ihn dir auch mal vorstellen. Er beginnt im Sommer seine Ausbildung zum Mechatroniker. Ein sehr hilfsbereiter, zuvorkommender, höflicher und netter Junge, der auch jetzt schon immer an seiner Enduro schraubt. Der hilft immer gerne und zieht auch mal Schrauben an, wenn irgendwo welche locker sind.