@Marcel_ Hallo
:)Hut ab, da hast du dir ja eine Menge vorgenommen!
,,Allgemeinwissen" ist sehr relativ, würde ich sagen. Meiner Meinung nach macht es Sinn, wenn du regelmäßig qualitativ hochwertige Nachrichtenmedien konsumierst und dir ansonsten einfach aneignest, was dich interessiert.
Das macht dich ja nicht zum Fachidioten, aber du überforderst dich auch nicht.
Ich fände beispielsweise Wissen über Religion und Philosophie gut, weil man darüber hinaus sein Denkvermögen schult für andere Bereiche.
Oder seine Fähigkeit, größere Zusammenhänge zu erkennen und ihre Struktur zu verstehen.
Beispielsweise zur Frage, welchen Anteil und welche Verantwortung Deutschland in der Flüchtlingskrise hat, wie Integration gelingen kann usw., das ist ein aktuelles Thema, über das viel geredet wird, das aber aufgrund seiner Vielschichtigkeit von wenigen wirklich durchdrungen wird.
Das versteht man am besten durch umfangreiche Bildung, aber auch durch einen mit religiösen und philosophischen Themen gestärkten Geist.
Zuerst mal:
Deutschland ist natürlich nicht an allem Schuld.
Die Flüchtlingsströme aus dem orientalischen Raum, dem afrikanischen Raum und die Zuwandererströme aus Osteuropa haben unterschiedliche Hintergründe.
Im Orient liegen die Gründe mehr in religiösen Kämpfen und islamischem Extremismus.
Radikaler Steinzeitislam ist dort auf dem Vormarsch und die muslimische Welt findet aufgrund ihrer inneren Pluralität kein Mittel, sich wirksam dagegen zu wehren.
Oftmals begnügt man sich einfach damit, zu behaupten, diese oder jene Gruppe seien gar keine Muslime, keine Anhänger des Islams, also könne man auch deren Verbrechen nicht in Verbindung bringen mit dieser Religion.
Also ginge sie das auch nichts an, was die machen.
Trotzdem fühlen sie sich aber angepisst, wenn ein negatives Licht auf den Islam fällt, weigern sich aber oder sind nicht fähig, ihrerseits klarzustellen, was denn Islam sei.
Der vielbejubelte Arabische Frühling ist ein Arabischer Winter geworden.
Denn die alten Machteliten, die zum Teil noch während der Kolonialzeiten in Amt und Würden kamen oder aufgrund jahrhundertealter Herrschaftsverhältnisse an der Macht waren, wollten sich nicht einfach rausjagen lassen.
Kein Wunder, wären doch dann ihre ganzen Pfründe verloren und sie müssten eine Siegerjustiz aus religiösen und ethnischen, aber auch ganz banalen Rachegründen aufgrund ihrer eigenen Härte gegenüber dem Volk oder Volksgruppen fürchten.
Speziell die religiös motivierten Revolutionäre aber wollen mit aller Macht ihre Visionen eines oder mehrerer, islamisches Staaten verwirklichen. Der Clash ist also unvermeidbar.
Gleichwohl hat der Westen, auch Deutschland, insofern Anteil an der Misere, als er im Sinne seiner strategischen und wirtschaftlichen Machtinteressen immer wieder mit allerhand zweifelhaften Akteuren zusammenarbeitete und Diktatoren und autokratische Herrscher stützte, in anderen Fällen Rebellengruppen unter die Arme griff oder fröhlich unter Missachtung seiner eigenen Regeln in Zusammenhang mit Menschenrechten wirtschaftliche Deals abzog.
Die Rede ist hier natürlich von Öl oder auch Waffenverkäufen. Grade bei letzteren ist und war Deutschland dick im Geschäft.
Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi zum Beispiel waren echt gute Kumpels des Westens, genau wie die Taliban. Ein wenig bad boys, aber das war schon okay, solange sie dem Westen nützten.
Da hat es auch kein Schwein interessiert, was die mit den Kurden machten oder eigener Bevölkerung.
Hinzu kommt natürlich noch der Faktor unberechtigte Angriffskriege in Afghanistan und Irak, welche destabilisierend und radikalisierend auf die ganze Region wirkten.
Insofern muss man also sagen bezüglich der Flüchtlinge aus dem orientalischen Raum: Da haben sich Europa, Amerika, der ,,Westen" auch einen guten Teil selbst eingebrockt und dementsprechend, nach gültigen logischen Prinzipien, auch Verpflichtungen zur Behebung der Folgen.
Bezüglich der afrikanischen Welt stehen da auch die Faktoren Unterstützung von diversen Kampfgruppen und autokratischen Herrschern, Einsetzung (teils in den Kolonialzeiten) fortbestehender Machteliten, was die Unterdrückung der Bevölkerung förderte, Waffenhandel, Übervorteilung und Ausnutzung in wirtschaftlicher Hinsicht...
Wen interessiert schon, wenn die lokale Industrie daniederliegt, weil es billiger ist, allerhand Waren aus dem Ausland einzuführen? Wen interessiert schon Umweltschutz, wenn man Untersuchungen mit ein paar Peanuts aus der Portokasse regeln kann, wenn man ein großes Unternehmen oder eine westliche Regierung ist?
Arbeitsschutz, faire Löhne, warum sollte man?
Aus Afrika sind es eher wirtschaftliche Gründe, die die Menschen hertreiben, woran aber ebenso der Westen viel Anteil hat.
Auch hier können wir nicht einfach sagen:,,Geht uns doch nichts an" - doch, wir haben eine Menge Anteile auch an flüchtenden Afrikanern.
Die geringsten Anteile und die geringste Verantwortung hat rein sachlich gesehen haben Deutschland bzw. Westeuropa an den Problemen der Sintis und Romas vom Balkan/Osteuropa.
Klar mag es sein, dass die dort häufig in miesen Verhältnissen leben. Aber es ist nicht direkt unser Bier.
Es ist eine Angelegenheit der osteuropäischen Staaten, wie auch der Sinti- und Romabevölkerung selbst, positive Entwicklungen und Integrationsleistungen vorzunehmen.
Die Lösung kann nicht sinnvollerweise lauten, einfach alle in Deutschland aufzunehmen.
Jetzt komme ich dazu, wie Integration gelingen kann:
Akzeptiert werden muss zunächst, dass Menschen aus osteuropäischen, orientalisch-islamischen und afrikanischen Regionen einen zum Teil grundlegend anderen, kulturellen, mentalen und religiösen Hintergrund besitzen, als es in Deutschland üblich ist.
Auch diese anderen Hintergründe sind aber nicht homogen, sondern wiederum sehr heterogen, man muss differenzieren zwischen einem gebildeten Menschen aus der Ober- oder Mittelschicht der Gesellschaft in Syrien und einem afghanischen Bauern. Das ist nicht überheblich und abwertend gemeint, sondern soll nur den Blick für notwendige Differenzierungen schärfen.
Die Differenzierungen sind wichtig, um die richtigen Schlüsse und Schritte zur Integration in die deutsche Gesellschaft zu ziehen und sei es nur zeitweilig.
Die gegenüber Deutschland anderen, kulturellen, mentalen und religiösen Hintergründe bedeuten, dass es etwas mehr bedarf zum dauerhaften, friedlichen Zusammenleben, als etwas guten Willen, hochgekrempelte Ärmel und ein ,,wir schaffen das" von Frau Merkel. Richtig war Frau Merkels Spruch aus symbolischen Gründen trotzdem, denn Symbole und Visionen besitzen große Wirkungen auf Menschen, auch auf die deutsche Bevölkerung.
Obwohl der alte Helmut ja meint, wer Visionen hat, solle zum Arzt gehen
:DWir müsse uns für eine erfolgreiche Integration als deutsche Gesellschaft bewusst machen:
Was wollen wir von den Zuwanderern, ob nun normal oder Asylbewerber?
Welche Regeln wollen und können wir aufstellen, an die sich jene zu halten haben? Wo müssen wir uns bewegen, moderner werden, unsere Ansichten revidieren?
Was fordern wir, was bieten wir? Welche Konsequenzen haben Missachtungen unserer Regeln?
Und auch: Wem gewähren wir Asyl, wem nicht?
Denn eine Politik der undifferenzierten, unkontrollierten Aufnahme nach dem Motto ,,jedem helfen" wird über kurz oder lang zu einem Zusammenbruch der Hilfsfähigkeit und einer aufgrund von Ängsten gestärkten Radikalisierung der dt. Bevölkerung führen.
Man mag das niedere Instinkte nennen oder so, aber es wird nichts bringen, einfach nur mahnend an die Nationalsozialisten zu erinnern, was ohnehin ständig gemacht wird und aufgrund dessen zunehmend an Bedeutung verliert.
Es sind dementsprechend auch harte Entscheidungen notwendig hinsichtlich Abweisung von Asylanträgen und Ausweisung der Antragssteller wegen fehlender Asylgründe.
Konkret ist in Bezug auf die positiv beschiedenen Asylbewerber die Organisation von Sprachkursen und zur Arbeit und Teilhabe an der Gesellschaft qualifizierenden Maßnahmen erforderlich.
Wir müssen uns überlegen, wie das aussehen soll und wie Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Wir müssen uns überlegen, wie wir die normalen Befürchtungen der deutschen Bevölkerung gegenüber Zuwanderern ernst nehmen, ohne sie automatisch als Nazis zu beschimpfen und ohne uns den echten Neonazis zu ergeben.
So, das war ein langer Text - aber es sollte halt ein umfassendes Beispiel sein, wie einen philosophisches, religiöses und Allgemeinwissen befähigen, komplexe Themen zu durchdenken
:D