Nuka schrieb: Dieses Szenario hatten wir in der Familie meines Mannes. Die Dame wurde 103 und beide Kinder starben in der Zeit, als sie im Pflegeheim untergebracht war.
Das ist echt mies ... die Tante, die fitter war (und auch über 100) hat immer geklagt, dass sie "niemanden mehr kennt" - was echt so war. Sie war nie verheiratet und hat viel innerhalb ihres "Jahrgangs" gemacht und mit den Landfrauen, und mit alten Schulfreundinnen. Logischerweise waren diese Bekannte alle im gleichen Alter - und dann starben sie alle weg und sie blieb übrig. Sie hat das als sehr belastend empfungen.
Nuka schrieb:Da wägt man dann ab, ob es moralisch nicht besser wäre es zu verheimlichen, um ihr noch restliche schöne Tage zu ermöglichen.
Das ist so eine Kindheitserinnerung von mir - eine Großtante von mir kam ins Krankenhaus - ihr betagter, aber noch sehr fitter Mann, zog bei Verwandten ein, die nahe am Krankenhaus lebten (damals gab es noch so bescheuerte Besuchtszeiten und wir leben ja, wie bereits erwähnt, auf einem Dorf mit miesen Öffis). Er verbrachte jede Minute mit seiner Frau und es war klar, dass sie sterben würde.
Eines Morgens kam er nicht mehr zum Frühstück und man fand ihn tot im Bett - dann der Anruf aus dem Krankenhaus, der Ehemann solle nun außerplanmäßig kommen, es ginge dem Ende zu - sie war aber noch klar. Was tun? Einige Verwandte gingen dann und erzählten der sterbenden Ehefrau, dass ihr Mann verstorben sei - und sie weinte so bitterlich - meinem Vater geht das heute noch durch Mark und Bein. Aber man wollte sie nicht anlügen. Ganz sicher, ob es das Richtige war, ist man auch nicht. Sie starb dann am Tag darauf - aber völlig unglücklich.