Warum ist das Leben auf Angst aufgebaut?

Hallo miteinander.

Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema und möchte mich mit euch darüber austauschen. Und zwar, wird der Mensch darauf hin bewegt, immer an die Angst zu glauben. Nur, weil sich der Mensch durch Angst leichter manipulieren und bestimmen lässt?

Aber warum treiben die Menschen diese Spielchen? Warum könnte es nicht auch anders aussehen, indem man sich auf die Liebe konzentriert? Ich habe den Eindruck gewonnen, dass wir suggestiert werden sollen, ängstlich zu sein. Und zu gehorchen. Und wenn einer aufmuckt, dann wird dir was passieren. Denke ich zumindest, das es dann so sein wird.

Ich begreife jedoch nicht, warum die Liebe an sich im Leben so außen vor gelassen wird. Muss man , weil man zu viel Liebe in sich hat und die Menschen nicht hasst oder ähnliches, gleich ein Außenseiter sein? Nur weil man zu viel Liebe für die Menschen übrig hat?

Ich für meinen Teil glaube an die Liebe und das positive im Menschen. Vielleicht ist das heutzutage naiv zu denken, dass man an die Liebe glaubt. Aber einer meiner Grundsätze ist: Behandle andere Menschen so, wie du gern behandelt werden willst. Das blöde nur, dass manche Menschen mir nicht das wiederspiegeln, was ich gebe. Oder geb ich dann was anderes?

VG
LandofLove

@Archibald

Du hast dir deine antwort schon gegeben. Angst bedeutet kontrolle. Kontrolle bedeutet macht. Darum geht es in erster linie. Wenn du das schon erkannt hast ist der erste schritt getan. Lass dich nicht verwirren. Nicht du bist derjenige der falsch denkt weil er liebt, sondern die anderen weil sie es nicht können.

Wie meinst du, weil die anderen es nicht können. Ist nicht jeder Mensch mit der Fähigkeit zu lieben ausgestattet? Ich dachte das wäre eine Grundeigenschaft des Menschen. Oder täusche ich mich da?

Archibald schrieb:Ist nicht jeder Mensch mit der Fähigkeit zu lieben ausgestattet?

Nicht jeder Mensch kann Lieben. Lieben lernt man und wenn man in seiner Kindheit keinerlei "Nestwärme" bekommen hat, kann man natürlich nie wissen wie sich Liebe anfühlt. Zumal wie fühlt sich den das richtige "Lieben" an.

Lieben ist ein Wort was so viel seitig ist. Jeder interpretiert das Wort anders. Dafür gibt es keine 100% Anleitung.

@Archibald

Ich glaube nicht das das jeder kann. Manche menschen können es von geburt an nicht, manche "verlernen" es im laufe ihres lebens. Unter anderem auch deswegen, weil sie schlechte erfahrungen machen oder andere gefühle mächtiger sind.

Ich find es schade, dass die Menschen das Lieben im Laufe des Lebens verlernen. Ich jedenfalls werde nicht so dumm sein, und mir die Liebesfähigkeit ausreden lassen. Auch wenn manche Menschen sagen ich würde falsch lieben... nur weil ich nicht hassgefüllt bin heißt das noch lange nicht, dass ich falsch liebe...

Weil Angst ein bewährtes Konzept der Kontrolle ist.

Menschen werden sich so gut wie alles gefallen lassen, sofern sie glauben, dass man sie vor irgendeiner Bedrohung schützt.

Gibt viele Beispiele in der Geschichte oder auch aktuell - Bestes Beispiel Bild-Zeitung.

@Archibald
Wer manipuliert denn den Menschen? Kannst du das mal näher erläutern?

Weil du nie anderen Menschen vertrauen kannst.

Archibald schrieb:Ich für meinen Teil glaube an die Liebe und das positive im Menschen

da kenne ich auch wen der das denkt.

Archibald schrieb:Aber warum treiben die Menschen diese Spielchen? Warum könnte es nicht auch anders aussehen, indem man sich auf die Liebe konzentriert?

Menschen sind von Natur aus faul, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Der Instinkt, etwas, das man besitzt, zu verteidigen ist stärker als der Instinkt, etwas, das man nicht besitzt, zu erlangen oder danach zu streben.
Mit Liebe könnte man auch deswegen schlecht kontrollieren weil jeder was anderes liebt, aber das eigene Leben und Freiheit will jeder besitzen, also ist es manipulationstechnisch logischer Leuten einzureden dass ihre Freiheit und Persönlichkeit oder das Leben selbst bedroht ist, zumal man damit auch gleich Feindbilder hat, gegen die sich Bürger, die sonst nichts miteinander zu tun haben, zusammenrotten.

Ich bin neu hier im Forum, aber ich versuche mal jetzt schon etwas sinnvolles beizusteuern.
Also...

Wie schon meine Vorschreiber mehrfach erwähnt haben ist Angst ein ideales Mittel, um andere zu kontrollieren.
Warum ist es so? Ganz einfach... Angst ist in der Natur der zentrale Antrieb des Überlebens. Wo die Gefahr einsetzt ist Angst der grundlegende Treibstoff für den "Kampf oder Flucht"-Reflex. So gesehen fällt der Mensch letztendlich nur seiner eigenen Biologie zu Opfer - der Mensch ist ein Tier. Und da der Mensch auch des Menschen Wolf ist wird es immer welche geben, die andere mit Angst einschüchtern und kontrollieren wollen. Und da bezweifle ich sehr stark, dass diese "Schwäche" jemals in unseren Köpfen verschwinden wird :/


Was bei Thema Liebe betrifft habe ich zum Teilen einen gewissen Widerspruch in unserer Gesellschaft beobachtet (keine Ahnung, ob andere mir da zustimmen werden):

> Auf der einen Seite werden besonders zu Kindzeiten anfangs eigentlich schon vermittelt wie die eigentliche Liebe sein sollte: Bedingungslos, herzlich, allgegenwärtig. Man soll seinen Partner, Freunde und Mitmenschen so lieben wie man ist und sich gegenseitig unterstützen, helfen, füreinander da sein, treu ehrlich usw. Eigentlich wissen wir schon wie man es richtig machen könnte...

> Doch auf der anderen Seite... wie sieht es überwiegend in späteren Jahren aus? Kinder werden von ihren Eltern nur für gute Noten gelobt und geachtet, "Freunde" schließen einen aus, wenn man es wagt anders zu sein, in Beziehungen stellt man teils unrealitische Erwartungen an ihren Partner, meckert und nörgelt an ihnen, während man sich selbst scheinbar für komplett perfekt hält... usw. Das Ganze spielt sich nicht nur im privaten Bereich ab... das "Scripted Reality" ist in meinen Augen der traurige Beweis, wie wenig Liebe die Menschen für sich und andere haben. Viele sind anscheinend so unzufrieden mit sich und ihren Leben, dass ihre einzige Befriedung nur dann erhalten, wenn sie vermeintliche "Versager" und "Assis" im Fernsehen schauen, auf sie herabschauen und sich für ne Viertelstunde für die Allergrößten halten, weil sie ja "so viel besser sind". Dabei übersehen viele von denen, dass sie charakterlich meist genauso oder sogar noch schlimmer sind als ihre verhassten Schmarotzer und Messifettsäcken (ich glaube hier greift auch da das "Feindbild"-Prinzip auf). Und wenn wir noch mal auf das Thema Beziehungen zurückkommen: In Film und Fernsehen werden Liebesbeziehung irgendwie auf ne rosarote Brille dargestellt. Alles ist toll... sofort wissen beide, dass sie sich lieben... es gibt keine Schwierigkeiten, keine Streits... alles supiduppischön. Da wundert es mich kaum, dass viele Ehen entweder geschieden werden oder sich in ein trostloses "Nebeneinander herleben" entwickeln, da die meisten wohl nicht bereit sind für ihre Liebe zu kämpfen und sich lieber die Sache einfach... ist halt einfacher :/

Ich könnte noch mehr Beispiele aufzählen, aber ich glaube das reicht fürs erste.

ich glaube du hast einen hohen oxytocin level. das kann man auch künstlich erzeugen mit exstacy. da fängt man an alle menschen zu lieben. nur das leben ist zum massgeblichen teil survival of the fittest. dabei kann fit auch je nach kontext bedeuten "grausam". wenn völker andere völker überfallen haben, gingen die "liebenden" völker bzw. menschen wohl unter.

das leben ist eher hart und grausam. sparta lässt grüssen.

Lieber LandofLove

So gut kann ich dich verstehen was du meinst und warum du diese skepsis verspürst.

Ich finde es erlich gesagt beschämend wenn versucht wird, so eine tolle einstellung wie du sie hast, von aussenstehenden dieses zu diffamieren. Behalte dir das gut in deinem herzen. Es ist wertvoll und unbezahlbar.

Natürlich wird mit unserer angst versucht uns zu manipulieren oder druck aufzubauen, das liegt in der natur des menschen, die noch nicht vollständig zum guten hin sich entwickelt hat. Die bereitschaft zum schlechten ist noch zu gross.
Nur, was kannst du tun? Wie dich verteidigen ohne selbst böses zu tun?
Die Zuneigung ( zu allen menschen) die du in dir trägst ist dein schutzschild, sie lässt dich immer vergeben und nie böses mit bösem vergelten.
Die liebe ( zu allen menschen\zu allem) die du in dir trägst ist dein schwert, sie lässt dich die ANGST nicht spüren,
die andere gerne bei dir sehen würden. Sie schenkt dir mut, für die dinge einzustehen, an die du glaubst.

Lg boki

@boki : Es ist immer wieder schön zu sehen, dass trotz der animalischen Schlechtigkeit des Menschen Leute wie dich und Love trotzdem existieren, die diese respektable Einstellung in sich tragen :3

@Billy73: Deine Einstellung ist traurig :/

Archibald schrieb: Und zwar, wird der Mensch darauf hin bewegt, immer an die Angst zu glauben.

An Angst glaubt man nicht. Entweder man hat Angst oder nicht.
Oftmals können oder wollen wir aber auch gar nicht unterscheiden. Herr Lobo von Spiegel Online bringt es ganz gut auf den Punkt:

Spätestens an dieser Stelle darf man ernsthaft verzweifeln. Fast alle sind sich einig, dass zumindest ein Teil der Öffentlichkeit hysteriegetrieben und irrational funktioniert. Es werden nur je nach eigener Perspektive die sozialen oder die redaktionellen Medien als Hauptschuldige ausgemacht. Und doch ist gleich die erste Maßnahme eine, die eine aufgewühlte Öffentlichkeit reflexhaft fordert, während sie weder in der Lage noch willens ist, zwischen Sicherheit und einem Sicherheitsgefühl zu unterscheiden. So entstehen Sicherheitsmaßnahmen, die sich oberflächlich betrachtet sinnvoll anfühlen mögen, aber manchmal auch kontraproduktiv sein können. Oder sogar völlig neue Gefahren mit sich bringen - wie Panzertüren zum Beispiel oder auch Massenüberwachung.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/germanwings-absturz-sascha-lobo-ueber-die-sicherheitstechnik-a-1026642.html

@McMurdo
Worauf landy glaub hinaus wollte ist nicht die krankhafte angst um sein hab und gut.
Ich denke, er meinte die angst vor obrichkeiten in ländern wo infragestellung mit harter
strafe geahndet wird.

Freiheit heisst auch: Vor Nichts und Niemandem Angst haben.

Doors schrieb:Freiheit heisst auch: Vor Nichts und Niemandem Angst haben.

Und da kommen wir auch schon zum größten Problem des Menschen... der Mensch ist der mit Abstand feigste Geschöpf auf Erden :/