Warum zieht es Teenies zum ISIS und nach Syrien?

@Amsivarier
Die Mechanismen und Ziele ähneln sich. Sehe ich auch so. Die Verpackung und der Inhalt unterscheiden sich oft nur unwesentlich. ;)

@nodoc

Allerdings dürfte es wohl kaum intelligente Menschen ansprechen.

Ich hab kein Verständnis dafür das ein "heiliger Krieg" und Köppe abfucheln mit Brotmessern cool sein sollen.

@Amsivarier
Ja, mir fällt es auch schwer nachzuvollziehen, bzw.versuchen nachzuvollziehen, was in solchen " Köppen " vor sich gehen könnte.
Ich mag es fast nicht aussprechen....Abenteuerlust? Sich zu " etwas " zugehörig fühlen? Mal die Gefahr und den Kitzel spüren? Oder, einfach nur Blödheit und Naivität?

Kommen sie jetzt vielleicht wieder als Flüchtlinge zurück?

Ich schätze, es ist die jugendliche Neugier wollen halt was neues ausprobieren

@xfairyx
Also fährt man halt mal als IS Kämpfer nach Syrien. :Y:

@Dr.Thrax ich meine das keineswegs positiv aber vielleicht ist das so manche gehen auch dahin weil sie vielleicht von ihren Eltern keine Aufmerksamkeit kriegen

Wenn man sowieso arbeitslos ist oder nur Hilfsarbeiten verrichten darf oder sonst keine großartige Perspektive hat, dann ist das Kriegerhandwerk für so manchen eine leuchtende, abenteuerliche Alternative! Und endlich kann man all den über Jahre angestauten Hass rauslassen und Rache üben für die vielen, vielen Erniedrigungen, die man bisher hat schlucken müssen! Jetzt ist man ein Held, ein Krieger, ein Herr über Leben und Tod! Ein herrliches Gefühl.

@Lottenreuther
Man liest doch immer wieder dass diese Jugendlichen keineswegs am Rande der Gesellschaft stehen. Die waren sogar Klassensprecher und sehr beliebt bei ihren Freunden.

Ich denke, es handelt sich um eine Mischung aus Abenteuerlust und politischer bzw. in diesem Falle religiöser Überzeugung. Soll besonders bei jungen Menschen schon mal vorkommen. Bei mir jedenfalls, als ich noch jung war.

@Doors
Denke ich ehrlich gesagt nicht.

Weil es die ISIS nur dort zu finden gibt!

Weil Salafisten in Deutschland frei rum laufen dürfen und jungen Menschen, dass Gefühl geben in einer Gemeinschaft willkommen zu sein. Bei manchen ist die Dankbarkeit so groß, dass sie meinen der Dschihad sei es wert für diese Gemeinschaft zu töten und zu sterben. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass viele junge Menschen unterbewusst Regeln und Disziplin brauchen und oft wird das von ultra liberalen Eltern nicht geboten.

JoanDylan schrieb:Außerdem bin ich davon überzeugt, dass viele junge Menschen unterbewusst Regeln und Disziplin brauchen und oft wird das von ultra liberalen Eltern nicht geboten.

Du meinst also der restriktive Islam gibt den Jugendlichen das was sie brauchen?!

Jugendliche die im Islam eine starke Identifikation erleben. Gerade junge Menschen mit Migrationshintergrund die weder dem deutschen Lebenswandeln, noch dem ihrer Eltern erstrebenswert empfinden und sich quasi zwischen diesen Polaritäten aufhalten zieht es zum Extremen. Es zieht sie hin zu einer vermeidtlichen reinen und ungebrochenen Lebensweise die ihrer kulturellen Eichung entspricht. Während die gemässigten Eltern den Islam so leben wie der deutsche Durchschnittschrist erleben die Jugendliche Barrieren in der Gesellschaft. Ablehnung, Vorurteile. Sie passen weder in die eine, noch in die andere Welt.

Jugendliche beginnen sich für Zusammenhänge in der Welt zu interessieren - ich war auch so. Aber sie haben noch zu wenig Informationen was zu falschen oder sehr eindimensionalen Rückschlüssen führt. Salafisten oder bspw Miliz Görüs wissen wie man dieses wilde "Potential" Jugendlicher nutzt. Sie bestätigen sie in ihrer einfachen Weltsicht die auf plumpen Verschwörungstheorien fusst, auf Rassenhass, Sexismus und faschistischer Gleichschaltung.

Die Jugend will stürmen, will wenn nötig umstürzlerisch sein, will die Welt verändern. Ein Jugendlicher kann noch reiner Idealist sein, sein Denken ist noch nicht durch Lebenserfahrung geklärt. Daher ist alles möglich. Wenn das Ereignis mit genug Bedeutung aufgeladen ist, dann kann es auch ein Selbstordattentat mit Sprengstoffgürtel sein.

Dr.Thrax schrieb:Denke ich ehrlich gesagt nicht.

Was wäre Dein Vorschlag?

Was treibt den einen dazu, als militanter Autonomer Steine auf Polizisten zu werfen, seinen Mitschüler oder Bruder dazu, als Nazi Flüchtlingswohnungen in Brand zu stecken (mit oder ohne Bewohner) oder eben als fanatischer Religiöser wahlweise Abtreibungsärzte umzulegen oder Ungläubige bzw. Falschgläubige zu köpfen?

Ich denke nicht, dass es da den einen Grund gibt. Ich fürchte, dazu müsste man jeden einzelnen befragen - sonst kommt soetwas dabei heraus wie im BILD-Schnelltest um 1975: Wird mein Kind Terrorist? (Ich bekam damals 10 von 10 Punkten).

Dr.Thrax schrieb:Du meinst also der restriktive Islam gibt den Jugendlichen das was sie brauchen?!

Teilweise ja. Ich meine nicht das es gut ist aber der radikale Islam ersetzt ihnen eine Leere, weil sie keine Werte von zu Hause mitnehmen.

Dass auch Erfolgstypen und Antiloser sich für eine neue Bewegung begeistern können, ist ja auch nichts Neues - siehe Nationalsozialismus oder die Begeisterung, mit der auch gerade junge Intellektuelle sich in den I. Weltkrieg gestürzt haben.
Erklären würde ich das mit der Sucht, jetzt die Gelegenheit beim Schopf zu packen, wo man an etwas ganz Großem beteiligt sein kann. Es ist halt auch recht langweilig, schon mit 20-25 eine Familie zu gründen und sein ganzes restliches Leben malochen zu gehen!
Und die nötige Aggressivität wird bei jungen Männern halt durch massenhaft Testosteron geliefert, das ja auch irgendwo hinwill.

Selbst das kleinste Licht leuchtet auf, wenn es sich als Teil eines grossen Fackelzuges sieht.
Da sind die von @Lottenreuther aufgezeigten historischen Parallelen durchaus vergleichbar.

Jugendlichen gehörten schon immer zu den manipulativsten Menschen und lassen sich vor allem in sektenartigen Gruppierungen leicht steuern. Selbst wenn besagte Jugendliche aus "gutem Hause" stammen, so wie einige Vorposter es ansprechen, ist es noch kein Garant dafür, dass diese nicht dafür wo anders einen Schwachpunkt haben. Da reicht es schon wenn ein Jugendlicher irgendein seelischen Mangel verspürt und sich dann erhofft sie woanders zu finden.