AlteTante schrieb:Ich habe sowohl jahrelanges Mobbing als auch Trauerfälle erlebt und wäre trotzdem nie auf den Gedanken gekommen, mich einer Gruppe anzuschließen, die derartige Taten begeht. Auch nicht mit dem Gedanken, mich (z.B. als die einen Kämpfer unterstützende Ehefrau) im Hintergrund zu halten und das Morden und Foltern anderen zu überlassen.
Und da kommen wir genau zum nächsten Punkt. Du musst natürlich auch dieses Umfeld haben, was solche Gedankengänge in sich trägt oder dich instrumentalisieren. Hier ist das Internet ein leichter Fang. Da überwiegend Menschen mit muslimischen Glaubens sich dieser Gruppe anschließen und gerade wir Muslime einen sehr starken Halt zu unserer Religion pflegen und unsere Religion quasi zu unserer Identität bzw. Persönlichkeit gehört, ist das dann halt für viele Menschen die Rechtfertigung um zu Morden oder zu Foltern, im Sinne der guten Sache. Das ist dann im Endeffekt die Motivation.
Radikale Ausmaße gibt es ja heute noch. Zwar ist es nicht immer Morden, aber schon die Ungleichheit von Frau und Mann im konservativen Islam oder gar Judentum. Die Rechtfertigung: Religion versehen mit einen manipulativen Charakter. Selbst Nationalismus ist für viele Menschen ein Recht zum Morden oder Foltern. Es kommt immer darauf an, für was diese Menschen sich identifizieren und dann entsteht halt bei manchen Menschen Fanatismus. Äußerliche Einflüsse wie "der Islam wird immer als böse dargestellt" spielen hier ebenfalls eine Rolle.
AlteTante schrieb:Es sollte einem normalen Menschen eigentlich nicht möglich sein, bei derartigen Methoden wie denen der IS ein gutes Gewissen zu haben. Wer in einem solchen Fall denkt, dass der "gute Zweck" sogar grausamste Mittel heiligt, der akzeptiert solche Mittel. Er täte das vielleicht auch, wenn er vorher ein wunderbares Leben geführt hätte. Und das ist (zumindest für mich) das Problem.
Das sagst du jetzt so einfach. Als es zum Ansturm für den IS kam, hat man Menschen angelockt, indem man gezeigt hat, wie friedlebend die Menschen in einen islamistischen Staat leben. Da die Menschen, die sich den IS anschließen, sowieso systemkritisch sind, wollten halt viele Menschen bestimmt auch zeigen, das es nicht so ist wie es die Medien darstellen. Natürlich sieht die Realität anders aus. Natürlich habe ich kein Verständnis mit solchen Menschen, falls wieder dieser Vorwurf von manchen kommt. Jeden Menschen sollte natürlich klar sein, das dem nicht so ist. Die Medien berichten zwar sehr oft lückenhaft, aber bei so etwas kann man ihnen glauben.