@Echidna Alle die hier schreiben dass du damit nicht zum Arzt gehen sollst haben offensichtlich kein besonders großes Interesse an deinem Augenlicht.
Der Eindruck eines visuellen Reizes kann auf zweierlei Arten entstehen. Ursächlich kann ein adäquater oder ein inadäquater Sinnesreiz sein. Der adäquate Reiz wäre Licht im Sinne der elektromagnetischen Strahlung (Licht), die auf der Retina eintrifft und dann die dortigen Sinneszellen erregt, die diesen Eindruck über den Sehnerven, Chiasma opticum, Corpus geniculatum laterale über die Radiatio optica zur Area striata in der Sehrinde leiten wo die bewusste Wahrnehmung dann vermittelt wird. Gemäß dem von Johannes Müller postulierten Gesetz der spezifischen Sinnesenergien bestimmt nun nicht der äußere Reiz die Qualität der Wahrnehmung eines Sinnesorgans, sondern die Eigenschaften des Sinnesorgans selbst. Das heißt: immer wenn das Gehirn von den Sinneszellen des Auges die Information bekommt, dass dort gerade ein Reiz eingegangen ist (welcher Art auch immer), dann wird dies als visuelle Wahrnehmung ins Bewusstsein transportiert.
Werden die Sinneszellen der Netzhaut nun durch einen inadäquaten Reiz wie beispielsweise einen Faustschlag auf den Augapfel (Contusio bulbi) stark mechanisch gereizt, so kann es ebenfalls dazu kommen dass sie durch die Beanspruchung veranlasst werden ein Reizsignal auszusenden. Das wird von den dahinter liegenden neuronalen Instanzen allerdings dann genauso wahrgenommen wie ein ganz normaler Lichtreiz und kommt dann im Bewusstsein auch genau als eben solcher an. Die Manifestation dessen wäre das, was du hier als Lichtblitz ohne erkennbare äußere Ursache beschreibst. Die oft beschriebenen Sternchen, die man in der Folge einer mechanischen Erschütterung der Orbita beispielsweise in der Folge eines Faustschlages, wahrnimmt wären ein weitläufig bekanntes Beispiel für dieses Phänomen.
Das entsprechende Symptom bezeichnet man als Photopsie.
Unter Photopsie versteht man die Wahrnehmung von Lichterscheinungen wie Blitze, Funken oder Flimmern ohne entsprechendes Korrelat in der Außenwelt. Auslöser dieser Wahrnehmungen können zum Beispiel Netzhautablösungen oder eine Glaskörperabhebung sein. Photopsien können zudem im Zusammenhang mit Migräne oder epileptischen Anfällen unter Beteiligung des Okzipital- oder Temporallappens auftreten.Quelle:
Wikipedia: PhotopsieSofern diese visuellen Lichtwahrnehmungen also sowohl ohne mechanische Druckbelastung von außen als auch ohne adäquaten Reiz auftreten, besteht die Gefahr dass die anatomische Struktur des Augapfels sich dahingehend verändert haben könnte, dass pathologische Prozesse einen mechanischen Einfluss auf die Rezeptorzellen der Netzhaut ausüben, was in jedem Fall eine ernstzunehmende Komplikation darstellt, da die Retina ein Nervenfeld mit relativ geringer Fläche ist, sodass bereits geringfügige Schädigungen zu einem erheblichen Verlust des Visus führen können. Und genau das riskiert man wenn man mit der Symptomatik zu leichtfertig umgeht.
Ich darf des Weiteren darauf hinweisen dass der Untergang von Nervenzellgewebe in den allermeisten Fällen irreversibel ist, da die Nervenzellen, welche die einzige Zellpopulation wären, die in diesem Bereich als funktionell gleichwertig verwendbar wären, mangels Zentriolen nicht dazu in der Lage sind sich zu teilen.
Von daher: Nicht mehr Zeit verlieren als unbedingt notwendig. Ich würde daher empfehlen mit dieser Beschwerde schnellstmöglich deinen Hausarzt aufzusuchen, diesem die Symptomatik zu schildern. In der Folge wird dieser dann entscheiden ob es sich um einen augenärztlichen Notfall handelt und bei Bedarf eine unverzügliche Einweisung in eine ophthalmologische Einrichtung anweisen.