Ibis
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2004
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Ritalin gegen ADS/ADHS
14.09.2010 um 11:13Hallo,
habe mich gerade ein wenig in einen Bericht eingelesen und dachte, dass diese Passage gut hier her passt.
Viel Spaß beim lesen.
Gruß
IBIS
habe mich gerade ein wenig in einen Bericht eingelesen und dachte, dass diese Passage gut hier her passt.
6.1 Behandlung mit StimulanzienQuelle: http://www.ads-kurse.de/Was_ist_ADS_ADHS.htm
In Deutschland wurden Psychostimulanzien erstmals in den 70er Jahren zur Therapie des Hyperkinetischen Syndroms (HKS) eingesetzt. Seit einigen Jahren wird in den Medien viel über Ritalin und verwandte Medikamente (Medikinet, Equasym) berichtet, doch nicht alles ist wahr. Wahr ist:
* Ritalin heilt ADS/ADHS nicht.
* Ritalin ist kein Beruhigungsmittel.
* Ritalin ist kein Medikament gegen schwieriges, zur Gewohnheit gewordenes Verhalten.
* Ritalin kann einem Menschen nicht soziale Fähigkeiten oder den Umgang mit Gefühlen beibringen.
* Ritalin ist kein Mittel für bessere Schulnoten, eine höhere Motivation, Begabung oder Intelligenz.
* Ritalin macht bei oraler Einnahme in der üblichen Dosierung nicht körperlich abhängig.
* Wenn Ritalin wirkt, beweist dies nicht, dass ADS/ADHS vorliegt.
Ritalin wirkt stimulierend. Der darin enthaltene Wirkstoff Methylphenidat regt die Durchblutung im Hirn an. Etwa 80 Prozent der mit Stimulanzien behandelten Kinder werden dadurch ruhiger und können sich besser konzentrieren. Die motorische Unruhe lässt nach, die Impulsivität verringert sich und die Konzentrationsspanne wird größer. In vielen Fällen verbessert sich die Feinmotorik, was zu einer besseren Handschrift führt. Diese Verhaltensänderungen sind jedoch nicht von Dauer: Sobald der Körper das Medikament abgebaut hat, ist das Kind genauso unkonzentriert und/oder unruhig wie zuvor. Eine medikamentöse Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms sollte daher immer von therapeutischen Angeboten begleitet sein.
Jedes Medikament, das wirkt, zeigt zusätzlich unerwünschte Wirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen von Stimulanzien sind Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit. Manche Eltern berichten, dass sich ihr Kind für nichts mehr zu interessieren scheint und dass Kreativität und Selbstbild leiden. Bei hohen Dosierungen kann es zu einer verstärkten Nervosität, einem stärkeren Herzschlag und Kopfschmerzen kommen. Schwere Schädigungen sind bislang nicht nachgewiesen worden. Studien über die langfristigen Wirkungen von Stimulanzien stehen allerdings noch aus.
Die Gabe von Stimulanzien bei Verhaltensauffälligkeiten wird immer wieder kontrovers diskutiert. In manchen Fällen scheint es angemessen, das Leben des Kindes und seines sozialen Umfelds durch eine Medikation zu erleichtern. Andererseits gibt es Fälle, in denen zu schnell und ohne zusätzliche Therapien verordnet wird. An erster Stelle sollte daher eine umfassende, auch psychosoziale Faktoren berücksichtigende Diagnostik stehen.
Viel Spaß beim lesen.
Gruß
IBIS