nananaBatman schrieb:Naja, wenn man schon anfängt Etwas einen Wert beizumessen (was man unbewusst sowieso immer macht), dann macht es nicht viel Sinn, jedem Lebewesen den gleichen Wert zu geben. Dann könnte man ja nichts vergleichen.
Warum sollte man den Wert von Lebewesen überhaupt vergleichen? Schon der Ansatz ist doch pervers. In der Bibel steht "Mach dir die Welt untertan". Vermutlich rührt diese verquere Wertvorstellung aus dem Erzkatholizismus und ist bis heute so tief in den Gemütern verwurzelt, dass sie einfach nicht veränderbar ist.
nananaBatman schrieb:Ich finde halt einfach, dass es keinen übergeordneten objektiven Wertbegriff gibt. Jeder kann für sich selbst entscheiden, was ihm wie viel bedeutet.
Das ist schon in Ordnung, nur verbietet schon das Gesetz eine allzu große Entscheidungsfreiheit, denn vor dem Gesetz sind Menschen Lebewesen und Tiere? Joa, die sind praktisch "Sachen"...
nananaBatman schrieb:Ich habe keine allgemeine Formel für eine Wertzuordnung. Das entscheide ich in jeder Sitduation neu.
Heißt das, du entscheidest also auch je nach Situation, wen oder was du aus niederen Beweggründen töten darfst? Wenn ja, warum schränkst du das nur auf Tiere ein und Menschen bleiben unantastbar? Ich weiß, hier kratzen wir an den Grenzen der Moral.
:DnananaBatman schrieb:Der Mensch sich selbst. Es gibt ja keine Instanz in der Natur, die irgendwelche Rechte verteilt.
So isses. Schon ziemlich rücksichtslos und arrogant vom Menschen, ne? Wenn er meint, er braucht eine neue Autobahn, dann haben die Waldtierchen eben das Nachsehen. Wenn er keinen Bock auf Tiere in seinen Siedlungen hat, die ein neues Refugium suchen, dann entscheidet er sich für die Flinte, denn vollgekackte S-Klassen und ein paar umgekippte Biotonnen sind inakzeptabel. Er hält sich für Gott, mit allen Rechten, die man so haben kann. Und genau das, wage ich mal zu behaupten, wurde seit jeher von den Religionen (bes. Christentum) verbreitet: Dass der Mensch ein Abbild Gottes ist und sich auch so verhalten darf und alles andere hat einen niederen Wert. Ich will nicht in's Philosophische abdriften oder so, aber das ist alles wohl doch komplexer, als es zunächst den Anschein hat.
;)Jetzt zu den Haustieren. Der Mensch hat Hunde und Katzen domestiziert und anthropomorphisiert sie teilweise, womit er ihnen bestimmte Privilegien zuteilt, die anderen Wesen vorenthalten bleiben. Ein großer Vorteil für Hund und Katze - sie sehen oft süß aus und wecken unsere Schutzinstinkte -> subjektiv höherer Wert. Andere Tiere wie Schlangen, Käfer oder auch Schweine sind vielen Menschen irgendwie suspekt -> niedrigere Hemmschwelle, zu töten.
Wenn jetzt irgendwelche schießgeilen Hobbykiller unter dem Deckmantel des Artenschutzes Arten dezimieren, dann legen sie die Verantwortung an die Umstände ab. "Ja, tut mir Leid, aber wir
müssen das tun,
weil sonst passiert das und das...". Es wirkt ja fast so, als hätten die armen Jäger keine andere Wahl, als zur Wumme zu greifen.
Dennoch gibt es auch gute Nachrichten. Längst vergessene ehemalige Raubtiere sind wieder auf dem Vormarsch:
http://www.welt.de/lesestueck/2015/wildnis/#introContainer (Archiv-Version vom 22.01.2015)Wenn sie es schaffen, wieder heimisch in den Wäldern zu werden, müsste sich ja das Problem mit dem Wild von selbst erledigen, nich? Ja, wären da nicht plötzlich 20 neue Gründe, wieder zum Gewehr zu greifen...
;)