@Allmysterio Allein beim ersten Durchlesen deines Beitrages habe ich zehn Ausdrucks-, Rechtschreibe- und Grammatik-Fehler entdeckt, von mangelhaftem Satzbau und fehlenden Absätzen zu Erleichterung des Textflusses ganz zu schweigen.
Die Argumentation "Die sollen ordentlich Deutsch sprechen" setzt zunächst Mal einen willkürlich gewählten Maßstab fest, dessen Größe gar nicht genauer spezifiziert ist. Ich behaupte wenn man den Sprachtest zur Einbürgerung mit allen Deutschen macht, kann man die Hälfte ausbürgern.
Der Kabarettist Volker Pispers formulierte dies mal sehr schön wie folgt: "Sind Sie Deutscher? Können Sie sich an einem bayrischen Stammtisch artikulieren? Die meisten Kölner können doch in der Eifel schon nicht mehr nach dem Weg fragen."
Was ist also die Blaupause für die Integration? Dieses "Deutsche Wesen", an dem mal die Welt genesen sollte, was ist die viel beschworene - aber heute nicht mehr so genannte - Leitkultur? Denn darum geht es ja - es wird unterstellt es gäbe etwas allen Deutschen gemeinsames, ein erbliches Kulturgut, eine deutsche Identität, in welche der Ausländer - der qua Geburt außerhalb dieser höheren Weihe steht - integriert werden muss.
Schon an diesem Punkt wird mir übel, war es doch dieser Grundgedanke eines einzigen Volkskörpers, einer Volksmasse mit gleichem Ziel und Willen, der Barbarei, Tod und Feuer über die Welt gebracht hat. Mich widert an, dass gerade Deutschland diese Debatten immer noch führt und noch immer nicht begriffen hat, dass Identität vor allem Individualität bedeutet.
Was uns in einer willkürlich gewählten Einheit, in welcher wir zusammenleben (ob nun Partnerschaft, Familie, Stadt, Land, Kontinent, Planet) einen sollte, sind die Menschenrechte und die Suche nach Gemeinsamkeiten, nicht nach Abgrenzung und Unterschieden.
Wie soll Inklusion funktionieren, wenn ich schon von vornherein den Gegenüber für grundlegend anders halte und ihn damit ausgrenze, wenn ich voraussetze, dass er angepasst, verbogen, geformt werden muss?
Und was ist eigentlich dieses Deutschland, auf welches ich "stolz" sein soll? Das Deutschland in den Grenzen des heiligen Reiches deutscher Nation (dann wären Bürger weiter Teile Mittel- und Süd-Europas rechtmäßige Deutsche)? Oder doch das Deutschland des Kaiserreiches? Oder Deutschland in der Ausdehnung des Hitlerismus? Haben dann alle Polen, Franzosen, Holländer etc. Anrechte auf die höhere Weihe dieses ach so spezifischen Deutschtums? Oder vielmehr die BRD bis 1989? Sind die Bürger in den ost-deutschen Bundesländern also Ausländer, die integriert werden müssen, weil sie sich qua territorialer Definition von "uns" unterscheiden?
Man sieht, wie willkürlich diese Debatte ist. Wenn man sie konsequent zu Ende denkt, sind wir alle Afrikaner oder noch weiter gefasst Affen (was der Sache schon wieder näher käme).
Wer die Frage nach dem "Deutschsein" ins Felde führt und Menschen daran misst, ob sie diesem entsprechen, der denkt gleichzeitig den Begriff vom "Undeutschen" mit, setzt ihn voraus - und da wird es gefährlich, denn von hier aus ist es gedanklich nicht mehr weit bis zur Rassenlehre von Nürnberg.