Züchtigungsrecht des Mannes gegenüber der Ehefrau

Rücksichtslosigkeit geht meiner Meinung nach weit über "normalen" Egoismus hinaus. Aber das wäre wirklich OT

@Pallas
ich glaub wir reden aneinander vorbei, denn ich rede die komplette zeit über überzogenen und übertriebenen egoismus, und nicht über den normalen selbstschutz und selbsterhaltungs trieb ;)

Wenn du in eine Gesellschaft reinwächst die rassistisch, patriachatisch etc. ist, dann arrangierst du dich damit.
Das zu hinterfragen und aufzubegehren ist schwer, vor allem wenn man ungebildet ist.
Bspw. galt "neugierig" früher als nagatives Attribut für ein Kind, heute ist es ein positives Attribut.

In unserer heutigen Gesellschaft ist das ganz anders. Die ist nicht mehr so stark von Autoritäten geprägt. Kinder dürfen ihre Eltern hinterfragen. Schüler dürfen Lehrer hinterfragen. Bürger dürfen ihre Regierung hinterfragen. Die Kirche wird hinterfragt. Und natürlich sind Frauen gleichberechtigt und dem Mann nicht mehr untergeordnet.


Wie soetwas in die Gesetze gelangen konnte? Ganz einfach: Männer machten diese Gesetze und hielten sie für richtig.
Es gibt heute noch Eltern die es für richtig halten ihre Kinder zu schlagen.

Das Bundesverfassungsgericht haute 1966 noch solche Gems raus:

„Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, dass sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen lässt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen (...) versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen."

http://opinioiuris.de/entscheidung/1659

Genauso war Homosexualität bei uns bis vor wenigen Jahrzehnten noch Strafbar, allerdings nur unter Männern. Das Bundesverfassungsgericht hierzu:
"Die körperliche Bildung der Geschlechtsorgane weise dabei dem Mann und der Frau verschiedene Funktionen zu: Dem Manne eine mehr bedrängende und fordernde, der Frau eine mehr hinnehmende und zur Hingabe bereite Funktion. Diese Unterschiede der physiologischen Funktion ließen sich aus dem ganzheitlichen Zusammenhang des geschlechtlich differenzierten menschlichen Seins nicht ausgliedern. Sie seien mitkonstituierend für Mann und Frau. Von Natur aus sei dem Manne das Fordernde und Drängende, der Frau das Ausweichende und Hingebende eigen. "
http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv006389.html



Gesellschaftliche Standards ändern sich schnell und was vor ein paar Jahrzehnten noch normal war ist heute undenkbar.
Unsere Gesellschaften werden immer liberaler und säkularer und daraus folgt eben eine mündige, gleichberechtigte und gebildete Bevölkerung, die weiß was sie will und das auch sagen kann.

Früher spielte körperliche Überlegenheit einfach noch eine größere Rolle. Frauen waren und sind in dieser Hinsicht das schwache Geschlecht, somit wurden sie auch lange Zeit, in manchen Gegenden auch heute noch, unterdrückt.

Kältezeit schrieb:Beschuldigst du hier indirekt die nun - endlich - emanzipierten Frauen, an der heutigen Schnellebigkeit von vielen Beziehungen Schuld zu sein?

Jo tut er. Zwar von hinten durch die Brust ins Auge, aber er tuts.

Lag vllt dran das Frauen früher nicht mal richtig berufstätig sein dürften. Den Frauen nun indirekt zu versuchen die Schuld zuzuweisen warum es nur noch viele kurzlebige Beziehungen gibt ist richtiger Schwachsinn!

Naja, früher hatte der Erstgeborene auf dem Land den Hof geerbt der Rest der Kinder war halt bis zum Ende seines Lebens Knecht oder Magd und hatte praktisch rein gar nichts zu sagen und damals wurde auf dem Land auch weitgehend nur verheiratet. Was passierte wohl wenn Knecht oder Magd nicht spurrte, es gab nicht nur Züchtigungsrecht gegenüber der Ehefrau....

Ein Züchtigungsrecht macht überhaupt nur dann Sinn, wenn ich es habe und nicht die anderen. ;)

fumo schrieb am 17.12.2014:Ferner wurde sie als triebhaft und triebgesteuert dargestellt und es oblag dem Ehemann, mit allen Mitteln für die sexuelle Treue seiner Frau zu sorgen.

Das wusste ich nicht das Frauen als triebgesteuerte Wesen zu sehen waren.
Wann kam es auf das es doch andersrum ist, und die Männer triebgesteuert sind?
Da muss ja irgendwann der Wechsel stattgefunden haben. Durch wen?

Durch Menschen, die einfach wussten, dass es nicht so ist, dass Frauen nur hysterisch sind, vielleicht? Weil es Menschen gibt, die ihren Intellekt benutzen und zu überzeugen waren, dass Frauen nicht nur hysterisch aka geisteskrank sind? 

Oder willst du einen Namen eines Großen Mannes hören, der dafür gesorgt hat, dass...

Enttäuschung pur, sorry.

@TatzFatal 

@TatzFatal laut diesem Artikel seit 200 Jahren, aber wer verantworltich dafür ist, das wird nicht genannt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/geschlechter-debatte-wie-maenner-seit-200-jahren-verteufelt-werden-a-828723.html 

Ich denke der Wechsel ist einfach Folge von Aufklärung, Pessimismus und vor allem Säkularisierung.
Die Boshaftigkeit der Frau war ja vor allem religiös untermalt, Eva, Hexen, Verführung etc. und dadurch eben Schuldzuweisung wegen unterdrückter Sexualität - es ist nicht der Mann oder zumindest nicht er allein, der sündigt, sondern die Frauen die halt irgendwie durch da sein, Freundlichkeit oder sonstwas verführen. Masturbieren war ja Sünde, also was erwartet man? 

Zudem mussten die Theologen irgendwie begründen wieso die Bibel recht hat und Frauen keine hohen Positionen einnehmen dürfen oder in der Kirche irgendeine Macht haben dürfen. Da kam dann halt die Schwäche gegenüber dem Teufel ins Spiel und dass Frauen aus dem Mann gemacht wurden usw.

Dazu kommt dass die Mächtigen und Gewaltherrscher eben von Frauenunterdrückung profitieren, es also einfach auch politisch erwünscht war. Wenn man erstmal die Hälfte der Bevölkerung aus dem Weg geschafft hat weil die hinterm Herd steht und Kinder versorgen muss oder im Kloster sitzt, dann hat man ein leichteres Spiel. Man sieht ja bei Demos seit den 60ern, wie relevant Frauen in der Opposition sind - auch heute. Egal obs der Frauenmarsch in Amerika nach Trump war, oder die großen Frauendemos in der Türkei jetzt am Weltfrauentag.
Auch sind Familienväter seltener erklärte Regierungsfeinde. Die haben Angst um ihre Familie und/oder einfach keinen Kopf sich noch neben Arbeit und Familie auch noch um Politik zu sorgen. Ist also auch viel Kalkül bzw wars das vielleicht auch von Anfang an und ist nur in die Religion reingeflossen.

yuva schrieb:Oder willst du einen Namen eines Großen Mannes hören, der dafür gesorgt hat, dass...

Enttäuschung pur, sorry.

Ich glaub nicht dass das der verdienst eines Mannes war.
Warum sollte jemand seine eigene Macht beschneiden?

Lieben Dank @Katori :)
Wie sowas seine Kreise ziehen kann ist erschreckend.

@TatzFatal gern geschehn :)

Ja...einfach unreflektiertes Verhalten ohne Basis jedweder Logik.

@Sixtus66
Das ist mir alles bewusst, nur das Frauen als triebgesteuert gegolten haben nicht.
Ein Deckmantel für alles war dieses triebgesteuert.
Menschen sind schlecht.

Triebgesteuerte Frauen befriedigen mein Interesse an Triebabfuhr...*lechz*

@Warhead:

Mit dir scheint die Phantasie durchzugehen! ;)

Über diese Thematik kann man schon bei Francois Villon lesen oder - wem's besser gefällt - im Hexenhammer!

Interessant finde ich auch, was von dieser Geisteshaltung, die uns im Rückblick tragikomisch erscheinen mag, noch übrig ist. Aus meiner Sicht hat es durchaus noch Relikte, die teilweise heute noch exisiteren.

So durfte in der frühen BRD (noch nicht so lange her) die Frau nur mit Einverständnis ihres Mannes beruflich tätig werden.

Das Schweizer Wahlrecht ist auch noch nicht so lange in der Moderne angekommen.

Frauen wird nach wie vor eine höhere Affektlabilität attestiert. Wenn eine Frau sich in ihrem Beruf aufregt, wird es gerne mal auf die Menstruation geschoben.

Wenn eine Frau gewalttätig wird, darf sie immer noch mit einer milderen Strafe rechnen. Sie mag zwar einige Prozente weniger verdienen, sie bekommt aber im Falle einer Haftstrafe auch 15% Rabatt auf die Dauer der Haftstrafe. Der Grund wird mehrere Faktoren beinhalten, dennoch wird Frauen auch eine höhere Affektbesetztheit zugute oder zuschlechte gehalten.

Geschlechtsspezifische Späße zähle ich nicht dazu, weil ich genauso viele (oft echt lustige) Sprüche über Frauen wie über Männer höre. Wenn Menschen das nicht bierernst meinen, sollte Humor erlaubt sein wie:

Eine Frau ist multitaskingfähig. Sie kann zB auf zwei Parkplätzen gleichzeitig parken.