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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

56 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alter, Psychiatrie, Borderline ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:14
@Tibetdog

Ein Freund hatte ADHS, das Medikament half ihm sehr, er war dann immer ruhig und ausgeglichen, weggedröhnt würde ich nicht sagen, aber dennoch im Wesen total verändert, jedoch hin zum Guten.

Ich kenn die ganze Kritik an Ritalin, das es zu schnell verschrieben werden mag usw., aber manchmal hilft es eben doch enorm.

@AthleticBilbao

Naja weisst Du ich schrieb "hatte", weil er sich umgebracht hat. Da war er aber längst nicht mehr in Behandlung und dazu in einer Lebenskrise, andererseits mag man sich ja auch umbringen können wenn man weder das Eine oder das Andere hat.
Statistisch mag die Tendenz zum Suizid bei den Bordis jedoch höher sein, das scheint mir irgendwie plausibel.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:15
@AthleticBilbao
Impulskontrollstörungen sind bei ADHS lern der primäre Grund für selbstverletzendes Verhalten.
Bei den Borderlinern ist es ähnlich aber einen Tacken komplexer denke ich.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:16
@Jimmybondy
Beim AdHS ist es meiner Meinung nach fahrlässig, kein Ritalin zu verordnen.
Bei einer Gastritis gebe ich ja auch Protonenpumpenhemmer ;-)


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:19
@Tibetdog

Man diagnostizierte es bei Ihm erst mit Mitte 30, man wusste es vielleicht 25 Jahre früher noch nicht besser.

"Protonenpumpenhemmer" was ein Wort und es gibt es wirklich, lol. :D


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:20
@Jimmybondy
Ein schwieriges Wort für eine simple Sache. Wie so häufig in der Medizin ;-)


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:24
@AthleticBilbao
Die Borderliner haben immer auch den "sekundären Verletzungsgewinn"auf dem Schirm ;-)


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:24
@Jimmybondy
@Tibetdog

Nun, ich bin natürlich kein studierter Arzt und werde es niemals sein, aber ich habe schon so die ein oder anderen Erfahrungen gesammelt was diese Thematiken betrifft...

Ich persönlich zum Beispiel habe nur schlechte Erfahrungen mit Ritalin gemacht - und ich kann es durchaus bestätigen, dass es Ärzte gibt, die das locker flockig verschreiben. In meinem Fall war es sogar so, dass meine Erzeugerin stets mit der Ärztin gesprochen hat und diese mich NIEMALS alleine untersucht hat, wirklich niemals, das hat meine geisteskranke Erzeugerin nämlich nicht zu gelassen. Und diese Ärztin hat da mitgespielt. Ob das ein Einzelfall ist?! Na, ich weiß ja nicht. Einen guten Ruf hatte die nie und wenn man sich die Eltern angeschaut hat, die mit ihren Kindern dahin gegangen sind... :{ heute würde ich vermutlich "Abschaum" dazu sagen.

Der Arzt, bei dem meine Erzeugerin mit mir vorher war, hat nämlich etwas anderes diagnostiziert, wofür er keine Tabletten verschreiben wollte, eine Diagnose, die dieses Jahr, 2014, erst wieder bestätigt wurde.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:26
Zitat von TibetdogTibetdog schrieb:Beim AdHS ist es meiner Meinung nach fahrlässig, kein Ritalin zu verordnen.
Bei einer Gastritis gebe ich ja auch Protonenpumpenhemmer ;-)
http://www.kjp-roesrath.de/pdf/autismusundadhs.pdf

Ich habe das jetzt schon mehrfach gelesen, dass die lange gültigen Diagnosekriterien nicht mehr ganz so aktuell zu sein scheinen. Man darf Autismus und AD(H)S wohl nicht mehr als so separate Krankheitsbilder betrachten, wie man sich lange vorstellte. Und gerade weil dieses gemeinsame Auftreten von Autismusspektrumstörungen und AD(H)S so häufig ist, ist es natürlich schwer hier klare Grenzen zu ziehen. Ist aber für eine optimale Dosierung der Medikamente sowie die Implementierung einer nicht-medikamentösen Therapie, die ja parallel zur medikamentösen Einstellung erfolgen sollte, unbedingt notwendig.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:28
@Dr.Thrax
Auf jeden Fall! Das sollte man vorrausetzen.
So wie der Gastritismensch auch parallel Noxen meiden sollte...


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:28
Zitat von TibetdogTibetdog schrieb:Die Borderliner haben immer auch den "sekundären Verletzungsgewinn"auf dem Schirm ;-)
Was meinst du damit?
Dass sie anderen damit zusätzlich schaden wollen? Falls ja, dann kann ich sagen, dass ich diese Erfahrungen in den zig Kliniken, in denen ich war, tatsächlich auch so gemacht hab.

@Dr.Thrax

Ich würde vermuten, dass auch Borderline in das Spektrum der Krankheiten rein passt, die mit Autismus und AD(H)S verwandt sind, viele Symptome sind einfach sehr ähnlich.
Aber man sollte keinen beispielsweise frühkindlichen Autisten mit Ritalin vollstopfen!


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:29
@Dr.Thrax
Es ist ja auch höchst interessant wie gut Ritalin auch bei ADS lern wirkt, hier ist die Verwandtschaft zum Autismus noch weniger von der Hand zu weisen ist ...


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04.12.2014 um 18:30
@AthleticBilbao
Ja! Natürlich unterbewusst!
Sie intrigieren,demonstrieren und agieren.
Dem ADHsler sind andere dabei tendenziell egal...


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:33
@Tibetdog
Zitat von TibetdogTibetdog schrieb:Ja! Natürlich unterbewusst!
Sie intrigieren,demonstrieren und agieren.
Würde ich so unterschreiben, ja.
Um so unfassbarer für mich, solch eine Diagnose bekommen zu haben während der Jugend. Da hatte wohl einer nur meine Arme / Beine und mein Gewicht gesehen und dachte, er könnte eine Diagnose fällen... :| Vollpfosten.
Zitat von TibetdogTibetdog schrieb:Dem ADHsler sind andere dabei tendenziell egal...
Dazu kann ich nichts sagen, denn mit ADHS hab ich nichts am Hut (auch wenn hier ein Link reingeschickt wurde, der behauptet, dass Autisten meistens auch ADHS hätten, aber bei mir trifft das alles andere als zu!).


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04.12.2014 um 18:36
@AthleticBilbao
Ich kenne ein jetzt geschiedenes Paar. Er ADS sie Borderline. Die Hölle für ihn- ein Traum für sie 😸😸😂😂


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:39
@AthleticBilbao
Denk immer auch an ADS ohne H.


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04.12.2014 um 18:40
@Tibetdog

Ich weiß, dass es beides gibt. Hab aber mit beidem wenig zu tun.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:41
Also meiner Meinung nach ist der Unterschied zwischen Borderlinern und Autisten/AD(H)S Betroffenen der, dass bei der Pathogenese der Borderline Persönlichkeitsstörung soziale Faktoren in der Mutter-Kind-Bindung eine tragendere Rolle einnehmen. Nach meinem Kenntnisstand liegen zwar auch der Borderline Persönlichkeitsstörung Mutationen auf im Gehirn exprimierten Rezeptorgenen zugrunde. Allerdings erinnere ich mich da an einen Artikel, der eher belegte, dass das Vorliegen der Rezeptorvariante alleine nicht ausreicht um ein Auftreten der Störung zu bewirken, sondern dass auch die soziopsychologischen Einflüsse (sprich: auf das Kind einwirkender Stress beispielsweise durch eine unsichere Mutter-Kind-Bindung oder auch frühkindliche Traumata, wozu man allerdings die durch die Bindungsproblematik hervorgerufenen Stresssituationen auch zählen kann) einen erheblichen Beitrag zur Krankheitsentstehung leisten. Das würde ich persönlich beim AD(H)S oder auch beim Autismus weniger vermuten.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:44
@Dr.Thrax
Womit wir wieder bei der Frage wären, warum so selten in der Nachkriegsgeneration. Auch nicht als diejenigen 1955 im prädisponierenden Alter waren.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:44
@Dr.Thrax
Krieg ist ja quasi ein Paradebeispiel für gestörte Mutter Kind Interaktionen.


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Gibt es Borderliner jenseits der 70?

04.12.2014 um 18:45
Zitat von Dr.ThraxDr.Thrax schrieb:sprich: auf das Kind einwirkender Stress beispielsweise durch eine unsichere Mutter-Kind-Bindung oder auch frühkindliche Traumata
Naja, das trifft auf mich aber auch in großem Maße zu, dennoch hab ich eine anders fundierte Diagnose als Borderline (wobei der Arzt wohl meinte, ich hätte durchaus auch borderlinetypische Störungen, was immer er damit meint. Meine Erfahrung mit diesem Krankheitsbild ist eigentlich durchaus eine andere, als das, was ich an mir beobachte...).

Ich bin mir aber außerdem ziemlich sicher (und das meinte auch der Arzt im Krankenhaus), dass eine schlechte Mutter-Kind-Beziehung wie in meinem Fall auch autistische Störungsbilder sehr stark verstärken können...


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