Woher kommt der Ausländerhass?

@Can

Ja. Auch wenn die deutsche Debatte in Bezug auf Nationalstolz, Patriotismus, Ausländer, Integration und ähnlichen Themen stellenweise verdreht ist und für Leute mit migrantischen Wurzeln kaum nachvollziehbar ist, gibt es dennoch Tausende-Millionen? "reine Deutsche", die sich für Migranten und ihre Kinder einsetzen. Im Alltag natürlich....muss jeder Ausländer und Nachkomme selber ums Überleben kämpfen gegen die Faschos und PI News Gangster und sonstigen Rechtskonservativen, wäre schön, wenn es tatsächlich so ne Art roten Teppich oder Freifahrtschein gebe, wie unter anderem ein Akif Pirincci schreibt. Aber wenigstens sind viele Deutsche auf der Straße, wenn die NPD aufmarschiert. Oder arbeiten in migrationsbezogenen Fachstellen zur Beratung etc.

Natürlich ist nicht immer alles perfekt, gibt es auch tief verwurzelte deutsche Denke gelegentlich, vor allem was den Begriff "Ausländer" betrifft. Einfach alles ist Ausländer, wenn mind. ein Elternteil nicht deutsch ist. Aber die Internationalisierung Deutschlands bringt was.

Selbst die Faschos von der NPD akzeptieren mittlerweile, dass D so multikulti ist, dass ein ausländischstämmiges Faschomitglied in den eigenen Reihen nicht mehr so vehement abgelehnt werden sollte. Der dicke Safet Babic, der ist in Trier zu 100% als NPD Mann anerkannt. D im Jahr 2014 erkennt einen Menschen mit ausländischen Wurzeln als NPD Mann an. Sogar noch als führenden. Und dann noch einen aus Bosnien, unter Hitler war Bosnien eines der Kackerlaken Länder oder so. Kein Brudervolk oder so Nahe wie die Italiener oder was weiß ich.

Insofern...steigt der oder ein "Ausländerhass" prinzipiell oder nur stellenweise?

@kofi
Bro, ich glaube du solltest schlafen gehen. Nichts für ungut

@Can

Bro, nach dir. Wer zu einer simplen Meinungsäußerung wie von mir nur einen Einzeiler zu Stande bringt weiß es entweder nicht besser, ist intellektuell überfordert oder zu stur. Hättest du mir besser gar nicht erst geantwortet, dann hätte es kein weiteres Aufsehen erregt.

@kofi
Glücklicherweise hat es sich nicht ergeben, das ich die tiefen Kreise der ortsansässigen Rechten hineingerutscht bin. Das war auch nicht notwendig, da in der Clique durchaus ein rechtes Gedankengut etabliert hatte. Das ging nicht über das Gröhlen ausländerfeindlicher und nationalsozialistischer Parolen und eben dem Konsum rechtsradikaler Musik heraus. Man kann von Glück reden, das nie ein Mensch dadurch zu Schaden gekommen ist. Naja fast, in meiner Berufsschulklasse gab es einen Linken, dem ich ganz schön zugesetzt habe, bis er ausgerastet ist. Als ich später aber darüber nachgedacht habe, lag es wohl weniger daran das er Linker war, als das er mir unsympathisch gewesen ist. Sein Linksein war also eher ein praktischer Vorwand.

Wie ich bereits schrieb, beschleicht mich stets ein Unbehagen, wenn nicht-mitteleuropäische Menschen z.B. in die U-Bahn steigen, oder wie letztlich einfach in einer Gruppe zusammenstehen. Das ist die Gefühlsebene, gegen die ich nichts ausrichten kann. Auf der objektiven Ebene fällt es mir hingegen sogar meist recht schwer, nachzuvollziehen, wieso Menschen andere Menschen grundlos hassen. Das mag ein wenig komisch klingen, aber so stellt es sich dar. Hat möglicherweise mit dem Über-Ich, Unter-Ich und Neben-Ich, oder so, zu tun.
Grundsätzlich habe ich also nichtmal im Ansatz etwas gegen (ich sag jetzt mal ganz allgemein zusammenfassend) Ausländer. Ob die nun im Fernsehen sind, oder woanders. Ich schätze mal, das es nur bei Fremden, die möglicherweise von einem Teil meines Gehirns als potentielle Gefahr eingeschätzt werden, deswegen zum Unbehaglichkeitsgefühl kommt. Eventuell ist das ein evolutionäres Überbleibsel, um sich gegen mögliche Gefahren zu schützen. Ist aber nur ne Vermutung.

Als Kind bin ich nicht, zumindest nicht, das es mir bewußt wäre, mit fremdenfeindlichen Gedankengut in Berührung gekommen. Das kam erst, als ich in diese Clique gekommen bin. Aber seh das nicht falsch.... es ging da nicht vorrangig um Ausländerfeindlichkeit etc., das war lediglich ein akzeptierter Punkt.

Das ich meine Ansichten geändert habe, ändern mußte, lag an einem ganz unspektakulären profanen Grund. Aufgrund meines damaligen prä-astronautischen Interesses kam ich in ein Internetforum. Man kennt ja die Leute nicht, und da waren auch zwei Mädels, mit denen ich mich im Schriftverkehr richtig gut verstand. Irgendwann kristallisierte sich heraus, das die eine eine Punkerin (o.ä.) und die andere eine Libanesin gewesen ist. Zu dem Zeitpunkt habe ich meine radikalen Ansichten nur noch für mich alleine gehegt und gepflegt, ohne Input von außen, da es die Clique da schon längst nicht mehr gab, und nur noch vereinzelt Freunde übrig geblieben sind. Jedenfalls mußte ich mir selbst die Frage stellen, wenn ich die Zwei mag, kann ich dann noch alle Ausländer/Linken hassen. Das konnte ich natürlich nicht, da ich bereits auch vorher schon jemanden kennengelernt hatte, der mir sehr sympathisch gewesen ist, und der sich auch dem linken Spektrum zugehörig gefühlt hat.
Mach dir aber bitte keine Hoffnung, das dieser Gedankenumwandlungsprozess von heute auf morgen stattfindet. Das tut er nicht. Das ist ein langwieriger Prozess, der mehrere Jahre in Anspruch nimmt, wo man sich Stück für Stück von den extremistischen Ansichten löst.
Als der Prozeß schon ein ganzes Stück fortgeschritten gewesen ist, kam meine Schwester mit der Botschaft, das sie sich einen Iraner geangelt hatte. Ihr war die Sorge bezüglich meiner Ansichten deutlich anzumerken, und es war ein richtig gutes Gefühl, ihr diese Sorgen nehmen zu können. So ist alles gut geworden....

Ausländerhass wird auch oft geschürt durch beispielsweise folgendes Beispiel:

In einer mir bekannten Stadt im Raum Düren ist es Vätern verboten mit ihren Kindern Sonntags ins Schwimmbad zugehen,da dort muslimisches Fraunschwimmen ist

Die Fenster sind außerdem abgedunkelt so das man auch nicht von außen reinschaun kann.

Was soll man dazu noch sagen.......

Das zeugt Hass !

@kofi
@Can
Entweder diskutiert ihr ohne Beleidigungen miteinander, oder ihr kommt beide auf die Ersatzbank!

@kofi
Du allerdings noch eine ganze Weile länger, wenn ich wieder ein "Drecks" lesen muss

@Cococonnarcarl
Ja, es werden gerne Behauptungen aufgestellt, die dann nie belegt werden. Wenn man darauf angesprochen wird, redet man sich dann heraus.
Aber Du bist sicher anders und belegst Deine Behauptung sicher mit einer Quelle

@rmendler sorry, ein Negativbeispiel wie unzivilisiert sich "Ausländer" manchmal benehmen. War keine Absicht, echt nicht.

Ich finde deinen Mut, das alles so öffentlich zu schreiben, echt toll. Und ich hoffe, dass du nicht irgendwie wieder in einem rechten Strudel versinkst.

@der_wicht

Das scheint es wirklich zu geben, die Suche ging eigentlich ganz schnell

Schon seit zwei Monaten sind die hohen Fenster im Jülicher Hallenbad zur Hälfte „blickdicht“. Eine laut Betreiber Stadtwerke lichtdurchlässige Folie sorgt dafür, dass niemand reinsehen kann. Rausschauen ist weiter möglich.

Dieser Umstand und ein neues geschlechtsspezifisches Angebot der Stadtwerke sorgen für eine Diskussion in der Stadt, die vor allem in einer Gruppe des sozialen Netzwerks Facebook geführt wird. An die 200 Kommentare gab es bis Mittwoch, die das Thema kontrovers und vereinzelt „weltanschaulich“ angehen: Frauenschwimmen sonntagnachmittags.

Das Angebot trifft offenbar mehrere „wunde Punkte“: Zum einen gibt es sonntagnachmittags keine Möglichkeit zum Beispiel für Familien in Jülich, das Bad zu nutzen. Zum anderen stören sich viele an den Fensterfolien, die eine „Verdunklungsgefahr“ darstellen. Und drittens sind manche grundsätzlich gegen Kurse nur für ein Geschlecht. Da ist von „Diskriminierung“ die Rede, was sich allerdings auch auf eine Nutzergruppe bezieht, für die das Angebot mit geschaffen wurde: Frauen muslimischen Glaubens.

Blickdichtes Hallenbad in Jülich sorgt für vehemente Diskussion - Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-zeitung.de/cmlink/zva/lokales/juelich/blickdichtes-hallenbad-in-juelich-sorgt-fuer-vehemente-diskussion-1.907599#plx1376804416

@Herbstblume
Warum nicht gleich so. Dann kann man auch wenigstens darauf eingehen und dazu diskutieren

@Cococonnarcarl
@der_wicht

Da würde ich auch auf die Barrikaden gehen, zumal es am Wochenende ist, also an einem der wenigen tage, an denen man mit der ganzen Familie das Bad nutzen könnte.

@Herbstblume
Stellt sich die Frage, wie oft Du sonntags in ein Bad gehst.

Der Betreiber ist allerdings derjenige, der das Angebot bestimmt und nicht die Gäste. Daher kann man den Gästen keinen Vorwurf machen, sondern dem Betreiber, der dermaßen ungeschickt mit seinen restlichen Kunden umgeht

Google jülich Hallenbad...steht schon in der suchleiste

Hallenbad Jülich Muslime @der_wicht

@der_wicht

Mein Vorwurf würde auch nicht an die Muslime gehen, sondern an den Betreiber, der ein solch idiotisches Ding an einem Sonntag einführt.
Ich denke eine Mittwoch Nachmittag würde reichen aber keinesfalls fände ich einen ganzen Tag akzeptabel.
Eigentlich finde ich es überhaupt nicht akzeptabel, denn Muslime die schwimmen gehen wollen, können dies ja im Burkini tun. So viel Rücksichtnahme in einem öffentlichen Bad trägt nicht gerade zum gegenseitigen Verständnis bei.

@der_wicht

Bleibt die Kritik, dass es weiter kein Familienangebot sonntags im Jülicher Bad gibt. Sigrid Baum erklärte in Facebook, dass die Einsatzzeiten der Stadtwerke-Mitarbeiter über die Woche ausgeschöpft seien. Daher sei das Bad sonntags geschlossen. Den Frauenkurs betreuen Mitarbeiterinnen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG).

Das Ding wäre eh zu. Mal wieder ne völlig sinnlose diskussion also.

Der beste Satz ist der Schlusssatz:
Übrigens: Der Versorger schaltet während der Frauenkurs-Zeit auch die Webcam ab.

@Herbstblume
Rücksichtnahme von Muslimen gegenüber Nichtmuslimen für ein Angebot eines Badbetreibers? :D
Macht Sinn :troll:

Als Muslimin kann man es wohl eh keinem recht machen. Schwimmt man im Bikini, hat man ein Problem mit anderen Muslimen, schwimmt man im Burkini, integriert man sich nicht, oder macht sich zum Gespött. Bestimmt ein Betreiber einen Badetag für Muslime, rechtfertigt das natürlich Ausländerhass.
Rücksichtnahme darf man eben nur als Bürger (nach bayerischem Reinheitsgebot/ Generationenachweis) fordern^^

@Cococonnarcarl

Das hat aber nichts mit Ausländern per se zu tun, sondern damit, dass die größte Kundengruppe Frauen sind. Also ganz klar eine kapitalistische Entscheidung, die dem Betreiber hilft, den meisten Profit zu erwirtschaften.

Was habt ihr mit kofi gemacht? -.-

@der_wicht

der_wicht schrieb:Bestimmt ein Betreiber einen Badetag für Muslime, rechtfertigt das natürlich Ausländerhass

ist ungleich

Herbstblume schrieb:So viel Rücksichtnahme in einem öffentlichen Bad trägt nicht gerade zum gegenseitigen Verständnis bei