Ich hake mal wieder ein mit einem themenbezogenen Video, über das ich heut stieß.
Vorab drei Hinweise:
Es ist auf Englisch und geht 8 Minuten.
Es dreht sich, um ein paar nennenswerte Fälle von Zensur vergangener Videospiele-Titel.
Es wird auch im Video darauf hingewiesen, dass u.a. unzensiertes Material zu sehen ist!!!
Top 10 Censored Video Games
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Beim ansehen schossen mir Erinnerungen an diese Diskussion durch den Schädel (tolles Wortspiel übrigens
;) ) und irgendwie komme ich beim Aspekt der Zensur nicht an der Frage vorbei, was für "zu real" gehalten wird.
In einem der im Video gezeigten Fall wurden die beim Überfahren mit viel Blut zerplatzenden Passanten durch grünblutige Aliens ersetzt und plötzlich war alles in Ordnung...?
Ich bin nach wie vor sehr interessiert daran zu er- und hinterfragen, wo der Einzelne die Grenze zieht zwischen virtuellem Irgendetwas und wo das Ziehen von Parallelen bzw. das Einsetzen von emotionalen Reaktionen beim Töten einsetzt.
Denn dann sind wir wieder bei dem Aspekt des realen Vorbilds und die Aussage
Ich glaube aber, das alles, (...) auch irgendwo seinen Ursprung in der "Realität" hat.
mag zwar nicht allgemein richtig sein, hier aber vollends zutreffen.
Es wird getötet; jeden Tag und auf der ganzen Welt. Sei es im Krieg, in irgendeiner dunklen Gasse oder den 4 Wänden des Nachbarn. Aber die Konfrontation damit - also der realen fahrlässigen Tötung von allem und jeden - wird wehement gescheut, so dass man es offenbar auch in virtuellen Medien zu vermeiden versucht so gut es geht.
Moral und Gewöhnungsgefahr hin oder her, aber dann unter dem Deckmantel des Schutzes der Debilen verhindern zu wollen, dass man realitätsnahe Tötung erleben kann, ist ja schlussendlich nur ein Zeugnis dafür, dass einige wohl einfach nicht wahrhaben wollen, dass genau das tagtäglich und in großer Zahl passiert und wir uns nur dadurch distanzieren können, weil es eben nicht direkt vor unseren Augen passiert.
Kurzum, in diesem Kontext gibt es nachweislich das reale Vorbild und nun müsste eigentlich jeder mal in sich gehen und sich fragen, wie lange er sich vor der Konfrontation und Auseinandersetzung damit verstecken möchte.
Die Zensurkeule herauszuholen halte ich nach wie vor für einen sehr hilflosen Ansatz bzw. nur für einen Ausdruck von Überforderung und oberflächlicher Debatte.