Kursordner schrieb:Es gibt freie Medikamente, verschreibungspflichtige und solche, für die Du ein Btm-Rezept brauchst. Baclofen ist verschreibungspflichtig.
Okay. Die rechtliche Situation dazu ist mir in der Tat noch etwas sehr suspekt. Auch da muss ich sagen, dass ich diese rechtliche Grundlage nicht verstehe, da Baclofen - wie ich das verstehe durch die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, und dann zentral auf GABA-Rezeptoren wirkt. Und glaubt man wikipedia wiederum (Zitat: "Die Bedeutung der GABA-B-Rezeptoren für die Entstehung von Angst wurde in verschiedenen Studien untersucht und in diesem Zusammenhang die Eignung von Baclofen auch für die Behandlung von Angst und Depressionen in Tierversuchen nachgewiesen.") dann handelt es sich bei dem Medikament um ein Psychopharmakon, welches dann meiner Meinung nach eigentlich unter BtMG fallen müsste. Allerdings gibt es da ja wieder die BtMG Anlage II wo nur alles das verboten wird, was da auch drin steht. Und da die Gesetzgebung der Pharmakologie nicht hinterher kommt, ist das ganze neue Zeug was da entwickelt wird nicht vom Gesetz erfasst etc.pp. Also meiner Meinung nach eine chaotische Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland. Aber wie dem auch sei: Ich will deinen Eltern da einfach mal die nötige Fachkompetenz unterstellen, wenngleich ich ihnen im gleichen Atemzug ihre Kompetenz ein Kind vernünftig aufzuziehen, in Frage stellen möchte.
Ansonsten kann ich aus meiner Sicht dazu nur sagen, dass du es ausprobieren solltest, und dich dann trotzdem vielleicht in eine psychiatrische bzw. psychotherapeutische Behandlung begibst, da deine Eltern trotz ihrer Ausbildung offensichtlich nicht dazu in der Lage waren überhaupt deine Entwicklung zum Alkoholiker zu verhindern. Da neige ich doch dann auch sehr stark dazu, ihnen zu unterstellen, dass sie auch keine kompetenten Ansprechpartner sind, wenn es um die Frage geht dich da rauszuholen. Ich sehe eigentlich eher das, was ich sehr häufig bei Medizinern sehe. Man tendiert dazu, die psychologischen Aspekte zu ignorieren, und eben nur die offensichtlichen physiologischen zu sehen. Alles was darüber hinaus geht, überfordert den Arzt häufig, weil es 1. viel Zeit in Anspruch nimmt (die ein Arzt in der heutigen Zeit nicht hat) und 2. Maßnahmen erfordert, bei denen man den Patienten als Menschen wie man selbst einer ist, betrachten muss, was gerade im Arztberuf im Grunde eine unmögliche Betrachtungsweise ist, da man an den Schicksalen vermutlich zerbrechen würde, ließe man sie zu nah an sich heran. Aber das ist wieder eine andere Debatte.