@DerTourist Da du deine Spielsucht erkannt hast, hoffe ich, dass dir ebenso bewusst ist, dass du nie vollständig davon geheilt sein wirst. Mag vielleicht erstmal hart klingen, aber machen wir uns nichts vor. Das Belohnungszentrum im Gehirn eines Süchtigen ist darauf konditioniert, anzuspringen, sobald derjenige mit seiner Sucht konfrontiert wird. Das Gehirn hat das nun mal gelernt und wird sich fortan immer an den "Kick" erinnern und ihn sich zu holen versuchen, wann immer sich die Gelegenheit bietet.
Das einzige, was man da als Süchtiger tun kann, ist auch nur der Wahrscheinlichkeit einer Versuchung stets fernzubleiben. So muss ein Ex-Junkie jegliche Orte und Menschen meiden, wo er an Drogen rankäme; Ein Alki meidet jegliche Versammlungen, wo Alkohol im Spiel ist und ein Spielsüchtiger sollte sich am besten in einer Gegend niederlassen, wo es keine Glücksspielezentren gibt. Der Entzug wird auf jeden Fall spürbar sein, aber aus der Auswegslosigkeit heraus wird das Gehirn letzten Endes gezwungen sein, das akute Verlangen zu unterbinden und sich umzustrukturieren.
In dieser Zeit ist es sehr wichtig, dem Gehirn die Abgewöhnung zu erleichtern, indem man sich einen gesunden und nützlichen Ersatz für seine Sucht findet. Man kann neue Hobbies für sich entdecken - dichten, musizieren, kochen, Sport treiben, lesen - Hauptsache, das Hobby ist für einen anspruchsvoll genug, sodass man seine gesamte Konzentration dafür aufwenden muss. Und das Hobby soll keinerlei Bezug zu der eigenen Sucht haben. So soll ein Spielsüchtiger von kostenpflichtigen Daddelautomaten keineswegs auf kostenlose umsteigen. Das würde den Entzug keineswegs voranbringen.
Ich hoffe, du kannst was mit diesen Ratschlägen anfangen. Wünsche dir ganz viel Kraft und Selbstvertrauen, auf dass du deine inneren Dämonen erfolgreich besiegst!
:Y: