@laura86 Dein Problem ist nur sehr schwer zu lösen und ich maße mir keinen Lösungsansatz an, ich kann Dir jedoch helfen, Dein Problem zu konkretisieren, vielleicht bringt Dich das beim Finden einer Antwort einen Schritt voran.
Zunächst einmal müssen wir die Beweggründe der Mutter verstehen, die sie zu ihrem Handeln veranlassen.
Deine konservative, muslimische Familie (auch wenn sie nicht streng gläubig sein sollte) ist in irgendeiner Form mit ihrem Umfeld in einer muslimischen Wertegemeinschaft verwoben; seien es muslimische Freunde und Bekannte, Familienangehörige, Angehörige von Partnern der Brüder und Schwestern, Nachbarn usw.
Von Deiner Mutter wird indirekt erwartet (durch ihr Umfeld), dass sie ihre Tochter nach einer bestimmten, dem Koran entprechenden (angepassten) Norm erzogen hat.
Ein Bruch mit den konservativen Traditionen und ein Wechsel der Religion hin zum Judentum bedeutet für sie (aus ihrem Blickwinkel und dem Blickwinkel des Umfeldes), dass sie grundlegende Dinge in ihrer Erziehung falsch gemacht haben muss.
ich vergleiche das beispielsweise mit einer bürgerlichen, konservativen Familie, deren Kind sich irgendwann dafür entscheidet, ein Punk zu sein - auch hier kann es passieren, dass die Eltern sturm laufen, um nicht als asozial verschrien zu werden.
Die Mutter steht vor ihrem Umfeld dadurch als schlechte Mutter, die versagt hat, da; sie hat es nicht geschafft, ihre Tochter "ordentlich" und normativ konform zu erziehen.
Sie möchte jedoch aus Scham vor dem drohenden Gesichtsverlust nicht akzeptieren, dass ein solch vernichtendes Urteil - die schlechte Mutter - über sie gefällt wird, da dadurch sogar ihre Reputation innerhalb ihres Umfeldes leiden kann.
Sind wir bis dahin einer Meinung?