Rassisten beleidigen neue Miss America im Internet
16.09.2013 um 16:40Erstmals gewinnt Inderin den WettbewerbIst es eigentlich schon eine "rassistische Beleidigung", wenn jemand vermutet diese Frau sei aufgrund ihrer Abstammung von den Juroren bevorteilt worden? Was für ein Zeitgeist ist das, der aufgrund solcher Lappalien scheinbar ohne jegliche Bedenken sogar den Ku Klux Klan (-> Rassismus) aus dem Hut zaubert...?
Rassisten beleidigen neue Miss America im Internet
zuletzt aktualisiert: 16.09.2013 - 15:36
New York/Berlin (RPO). Die neue Miss America, Nina Davuluri, ist im Internet direkt nach ihrer Krönung zur Schönheitskönigin rassistisch beleidigt worden. Auf Twitter machten Nutzer ihre Ablehnung öffentlich.
Die 24-jährige Davuluri, die als Miss New York angetreten war, gewann den Wettbewerb als erste Frau indischer Abstammung, wie der Veranstalter nach der Wahl am Sonntag (Ortszeit) in Atlantic City (US-Bundesstaat New Jersey) mitteilte. Manche Nutzer des Kurznachrichtendienstes Twitter reagierten angesichts ihrer Herkunft mit Unverständnis und Ablehnung auf die Wahl.
Selbst der in den USA prominente Todd Starnes, Moderator des Senders Fox, schrieb:
("Die liberalen Miss-America-Juroren würden das nicht sagen - aber Miss Kansas hat verloren, weil sie wirklich amerikanische Werte vertritt.") Außerdem kommentierte er die Wahl Davuluris: "Miss Politically Correct America".
Ein Nutzer schrieb außderdem: "9/11 liegt vier Tage zurück und sie wird Miss America?"
Doch es gab auch ganz andere Stimmen. Der Musiker Questlove von der Band The Roots schrieb: "Ich finde, es ist großartig, dass @nina Davuluri zur Miss America gekrönt wurde. DAS ist die amerikanische Geschichte."
Und auch die neue Miss America freut sich darüber, dass die Veranstalter des knapp hundert Jahre alten Wettbewerbs Frauen unterschiedlicher Herkunft berücksichtigten. "Ich bin dankbar, dass zu Hause Kinder zuschauen, die sich endlich mit einer neuen Miss America identifizieren können", sagte Davuluri. Von den negativen Kommentaren zeigte sich die Siegerin unbeeindruckt. "Ich habe mich immer zu allererst als Amerikanerin gesehen", sagte Davuluri.
Tut uns diese Hypersensibilisierung gut - oder trägt sie vielleicht eher sogar zu einer Pflege des Rassismus bei?