Wie wollt ihr zu Grabe getragen werden?
06.02.2005 um 13:35Hoffnung auf Wiederbelebung
Seit Jahrzehnten lebt die Hoffnung auf ewiges Leben durch "Kryonik".
Ein Großprojekt der makabren Art plant der New Yorker Architekt Stephen Valentine: Er will ein Mausoleum für 50.000 tiefgefrorene Körper bauen.
Denn obwohl die Wiedererweckung von Eingefrorenen bisher nur Science-Fiction ist, zeichnet sich in den USA ein immer größerer Markt dafür ab.
Suche nach geeignetem Ort
Zum Vergrößern anklicken. / ©Bild: timeship.org
Zum Vergrößern anklicken. / ©Bild: timeship.org
Valentine plant das riesige Mausoleum für Saul Kent, den Eigentümer der Firma Life Extension Foundation. Wo genau das Gebäude stehen soll, wissen die beiden noch nicht. Drei Jahre lang hat Valentine bereits für den idealen Platz gesucht, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Landschaftliche Schönheit gefragt
Schließlich soll dieser möglichst ungefährdet von Erdbeben oder Überschwemmungen sein. Und auch ästhetische Faktoren zählen: Landschaftliche Schönheit ist gefragt.
Bisher lagen eingefrorene Leichen meist in Lagerhallen neben Autobahnen, meint Valentine - nicht so bei dem geplanten Projekt, das die beiden "Erfinder" auf den Namen "Timeship" getauft haben.
Umstrittene "Kryonik"
Kryonik, das Einfrieren von Menschen, gilt schon seit Jahrzehnten als Hoffnung für ein ewiges Leben. Ganze Videotheken und Bibliotheken füllt das Thema – ob die Wiederbelebung von konservierten Körpern aber tatsächlich je möglich sein wird, ist umstritten.
Erste Probleme gelöst
Ein erster Durchbruch konnte 2001 erzielt werden: Bis dahin wurden durch die Ausdehnung des Wassers Körperzellen irreparabel zerstört.
Durch die "Vitrifikation" konnte zumindest dieses Problem gelöst werden: Das Wasser im Körper wird dabei durch eine Lösung mit dem bezeichnenden Namen "Supercool" ersetzt – die Zellen bleiben damit unverletzt.
Architektonische Herausforderung
Wie lange es aber dauern wird, bis auch die Reanimation erfolgreich sein kann, ist unklar. Und darum stellt das Projekt Valentine vor eine schwierige Herausforderung.
Mindestens 100 Jahre sollen die bei minus 140 Grad gelagerten Körper von jeder Störung durch Umwelteinflüsse geschützt werden. Bauliche Mängel würden das gesamte Projekt scheitern lassen.
120.000 Dollar
Und das will man den Kunden selbstverständlich nicht zumuten, schließlich bezahlen sie auch genug dafür: 120.000 Dollar kostet die Option auf ein zweites Leben nach der "Winterpause".
Wer mutig auf die Entwicklung der Technologie vertraut und ein wenig knapper bei Kassa ist, kann auch nur seinen Kopf – und angeblich die darin gesammelten Erinnerungen - in dem Eistempel einlagern lassen: für 60.000 Dollar.
Links:
* "Es gibt ein Leben bis zum Tod" ("Süddeutsche Zeitung")
* Timeship
* Life Extension Foundation
ORF.at
Dein Freund ist dein Spiegel.
Seit Jahrzehnten lebt die Hoffnung auf ewiges Leben durch "Kryonik".
Ein Großprojekt der makabren Art plant der New Yorker Architekt Stephen Valentine: Er will ein Mausoleum für 50.000 tiefgefrorene Körper bauen.
Denn obwohl die Wiedererweckung von Eingefrorenen bisher nur Science-Fiction ist, zeichnet sich in den USA ein immer größerer Markt dafür ab.
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Zum Vergrößern anklicken. / ©Bild: timeship.org
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Valentine plant das riesige Mausoleum für Saul Kent, den Eigentümer der Firma Life Extension Foundation. Wo genau das Gebäude stehen soll, wissen die beiden noch nicht. Drei Jahre lang hat Valentine bereits für den idealen Platz gesucht, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Landschaftliche Schönheit gefragt
Schließlich soll dieser möglichst ungefährdet von Erdbeben oder Überschwemmungen sein. Und auch ästhetische Faktoren zählen: Landschaftliche Schönheit ist gefragt.
Bisher lagen eingefrorene Leichen meist in Lagerhallen neben Autobahnen, meint Valentine - nicht so bei dem geplanten Projekt, das die beiden "Erfinder" auf den Namen "Timeship" getauft haben.
Umstrittene "Kryonik"
Kryonik, das Einfrieren von Menschen, gilt schon seit Jahrzehnten als Hoffnung für ein ewiges Leben. Ganze Videotheken und Bibliotheken füllt das Thema – ob die Wiederbelebung von konservierten Körpern aber tatsächlich je möglich sein wird, ist umstritten.
Erste Probleme gelöst
Ein erster Durchbruch konnte 2001 erzielt werden: Bis dahin wurden durch die Ausdehnung des Wassers Körperzellen irreparabel zerstört.
Durch die "Vitrifikation" konnte zumindest dieses Problem gelöst werden: Das Wasser im Körper wird dabei durch eine Lösung mit dem bezeichnenden Namen "Supercool" ersetzt – die Zellen bleiben damit unverletzt.
Architektonische Herausforderung
Wie lange es aber dauern wird, bis auch die Reanimation erfolgreich sein kann, ist unklar. Und darum stellt das Projekt Valentine vor eine schwierige Herausforderung.
Mindestens 100 Jahre sollen die bei minus 140 Grad gelagerten Körper von jeder Störung durch Umwelteinflüsse geschützt werden. Bauliche Mängel würden das gesamte Projekt scheitern lassen.
120.000 Dollar
Und das will man den Kunden selbstverständlich nicht zumuten, schließlich bezahlen sie auch genug dafür: 120.000 Dollar kostet die Option auf ein zweites Leben nach der "Winterpause".
Wer mutig auf die Entwicklung der Technologie vertraut und ein wenig knapper bei Kassa ist, kann auch nur seinen Kopf – und angeblich die darin gesammelten Erinnerungen - in dem Eistempel einlagern lassen: für 60.000 Dollar.
Links:
* "Es gibt ein Leben bis zum Tod" ("Süddeutsche Zeitung")
* Timeship
* Life Extension Foundation
ORF.at
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