Fachsprache gegen ,,einfache Sprache"?

blutfeder schrieb:ja dann sag das mal den politikern die sollen ihren scheiß mal so erzählen das man es versteht

Wenn die Politiker so sprechen würden, dass der Stahlarbeiter oder die Putzfrau es verstünden, dann würden ebendiese Personen keinen dieser Lumpen mehr wählen :D

Das ist ja der Trick dabei ;) :D

Kc schrieb:Es geht hier aber eher darum, dieses an Theologen gerichtete Fachbuch über Exegese derartig zu übersetzen, dass auch Nicht-Theologen es inhaltlich verstehen.

Wenn man ein solches Buch, dass schon allein vom Umfang her viel größer wäre als ein in "Fachsprache" gehaltenes Buch in Umgangssprache übersetzen will, dann ist das ein nicht unerheblicher Arbeitsaufwand durch einen Fachmann, der die den Inhalt versteht und die "Fachsprache" beherscht.

Dieser erhebliche Mehraufwand müsste durch den Verkauf des Buches wieder "hereinkommen", wobei ich keine guten Verkaufschancen sehe.

Ich kenne mich nun in Geisteswissenschaften nicht so aus, sondern eher in der Technik und den Naturwissenschaften. Aber wer würde ein in Umgangssprache geschriebenes Buch über irgendwelche technische Probleme, von deren Existenz nur Fachleute wissen, kaufen?

Hmmm, ich kann mich nicht erinnern, zu Zeiten, als ich Politiker war, anders gesprochen zu haben als jetzt. Falsche Partei?

@Kc

Kc schrieb:Ist es richtig, immer weiter zu vereinfachen, damit auch möglichst jeder Fachliteratur versteht und sich mit wissenschaftlichen Themen beschäftigen kann?

Nein, es ist das gleiche unsinnige Prinzip im Schulsystem...nämlich die Masse an dem schwächsten Glied in der Kette anzupassen! Es hilft niemandem. Die Leistungsfähigeren werden gebremst, die Schwächeren werden überfordert.

Wenn jemand nicht auf der Höhe ist, dann ist er halt nicht auf DER Höhe, sondern auf einer anderen! Das ist nicht diskriminierend, sondern fördernd für diejenigen, die durch das Leistungs- und Anforderungssystem überfordert und somit in Depressionen / Burn-Out getrieben werden!

Zusatz: Ich persönlich kenne viele aus meiner beruflichen Karriere, die in ihrem Job absolute Glanzleistungen erbracht haben und auf Grund dessen oft für "höhere" Jobs vorgeschlagen wurden und selbst von sich aus abgelehnt haben, weil sie vollauf zufrieden sind, mit dem was sie machen und leisten...und sich NICHT den höheren Anforderungen aussetzen wollen, weil sie (Selbsteinschätzung) vermutlich überfordert wären.

DIESEN Gedanken und diesem Bewusstseins muss auch das System an sich Tribut zahlen!
Es ist die Natur, dass manche Menschen geistig oder gedanklich bessere Leistung erzielen als körperliche Leistung vollbringen können. Niemand wird doch einem Akademiker vorwerfen, dass er zB ein miserabler Schreiner ist....genauso muss es umgekehrt sein: Jemand der im Bereich der Wissenschaften gedanklich nicht mithalten kann, andererseits ein sehr sehr guter Mechaniker ist, den sollte man doch auch das einfach sein lassen, was er ist und nicht auf diesem Wege nötigen (Fachliche Dinge vereinfachen), seine Berufung aus den Augen zu verlieren.

So sehe ich das jedenfalls.

@Kc

Die Herrschaftssprache der Politiker......DIE müsste allerdings komplett wieder abgeschafft werden, damit JEDER versteht, was in der Politik gesagt und gemeint wird!

Wenn ich will, dass mir jemand mein Auto repariert, dann will ich nicht mit ihm über Literatur, Philosophie oder den Sinn des Daseins diskutieren. Dann will ich nur, dass die Karre wieder läuft.
Andererseits will ich ja auch von einem Psychologen nicht, dass er im Rahmen einer Motivationstherapie die Karre zum Anspringen überredet.