@pfuri Ich finde, bei all dem Schlamassel, in dem Du jetzt steckst, bist Du recht vernünftig. Ist eine gute Voraussetzung.
Deine langjährige Freundin hat festgestellt, dass das Strohfeuer des Verliebtseins ausgebrannt ist, und das, was sich daraus entwickelt hat, das Beständige, Verlässliche, weiss sie noch nicht zu schätzen.
Du schon, und das finde ich in Deinem Alter erstaunlich.
:Y: Ich hab jetzt Deine Beiträge in diesem Thread überflogen, und habe zwei Sachen, die mich interessieren, nicht gefunden - oder übersehen.
- Hat Deine Feundin gesagt bzw. weisst Du, warum sie jetzt von ihren Eltern wieder zu Dir gezogen ist?
- Seh ich das richtig, dass Du mit dem anderen Mädchen noch nicht geschlafen hast? (Sorry, sehr persönlich.)
Du hast Dich als Engländer ausgegeben, und evtl. hat Dich das für das Mädel noch zusätzlich attraktiv gemacht. Es kann sein, dass sie das Interesse verliert, wenn Du doch nur "ein normaler Mensch" bist...
;) Mir ist schon klar, dass Du Dich darüber nicht freuen würdest, aber Du kannst es auch so sehen: ein Problem weniger.
Du musst Dich selbst fragen, was Du willst.
Wenn Du wirklich Deine alte Beziehung retten willst, gebe ich Dir für Euer Gespräch einen Rat: finde einen Weg, überhaupt nicht zu widersprechen. Höre nur zu und verstehe, wie sich Deine Freundin fühlt, was ihr nicht gefällt usw., und lege Deine eigene Haltung erstmal auf Eis. Du kommst danach auch dran, aber sie ist diejenige, die gegangen und zurückgekommen ist, daher sollte sie die Probleme auf den Tisch bringen, die sie dazu gebracht haben.
Sie wird sicherlich viele Dinge sagen, die Dir ungerecht erscheinen, Du wirst Dich missverstanden und falsch beurteilt fühlen - aber widersprich nicht, denn so ist ihre Wahrnehmung, ihre Wahrheit. Es hat keinen Sinn zu sagen, das sei nicht so, denn das, was sie Dir sagt, daraus entstehen ihre Gefühle.
Und es wird immer wieder Momente geben, wo sie etwas sagt, woraufhin in Deinem Kopf sofort angefangen wird, ein "Aber" zu formulieren - unterdrück das. Hör nur zu.
Versuche das Gefühl, das hinter all den Beschwerden steckt, zu erkennen.
Ich hab dazu mal das hier geschrieben:
Ich hab mal von einer Frau gelesen, die im Rahmen eines Workshops die Anweisung bekam, einen Tag lang mit niemandem zu argumentieren, sie sollte keine Widerworte geben. Sie war Katzenhalterin, und ließ ihre Katzen auch in den Garten. Ihre Nachbarin, eine alte Dame, fand das unverantwortlich – sie meinte, daß den Tieren was passieren könnte, man sollte sie nur in der Wohnung halten. Das hielt die Besitzerin für Tierquälerei, und die beiden hatten darüber schon oft gezankt. Nach diesem Workshop kam sie also nach Hause, und die alte Dame stand schon am Zaun, um ihr vorzuwerfen, daß die Katzen auf der Straße überfahren werden könnten. Die Besitzerin konnte nicht an sich halten, sie mußte einfach was sagen, aber sie wollte sich an ihre Anweisung halten. Sie sagte das einzige, was ihr einfiel: „Sie machen sich wohl große Sorgen um die Katzen?“ Das Verhältnis der beiden Frauen war von diesem Tag an völlig verändert, es gab keine Vorwürfe, Rechtfertigungen und Streitereien mehr, nur, weil sich die eine EINMAL auf den Standpunkt der anderen gestellt hatte.
Es ist so, als stünde man dem Gesprächspartner mal nicht frontal gegenüber, sondern schräg hinter ihm, und schaute ihm über die Schulter.
...und an Deiner Stelle würde ich nicht - niemals - erwähnen, dass ich in der kurzen Beziehungspause so schnell eine andere zum Knutschen gefunden habe...