VanDusen schrieb:Danke für diese wichtige Ergänzung. Meine Schwester (Apothekerin) meint zwar, bei Brandwunden könne man getrost auch Lebensmittelhonig verwenden, aber sicher ist sicher.
Honig wird ja auch bei offenen Wunden angewendet. Ab Brandblase wäre ich vorsichtig. Die gehen häufig auf und dann ist es eine offene Wunde und dann kann alles, was unsteril ist, mehr schaden als nutzen.
Honigtöpfe, wie sie auf dem Frühstückstisch stehen, sucht man in den Medizinschränken der Spitäler allerdings vergebens. Denn normaler Honig aus dem Lebensmittelladen ist nicht steril genug für die Behandlung von Wunden. «Die Bienen haben ja keine Gummistiefel an, wenn sie den Honig sammeln», erklärt Elfriede Berwarth, die Wundspezialistin am Kantonsspital Schaffhausen. Wenn Pollen verunreinigt sind, kann der daraus entstehende Honig Keime enthalten. Besonders gefährlich sind Clostridien, Mikroben, die ohne Luft überleben können und gegen deren Sporen das Wasserstoffperoxid des Honigs nicht ankommt. Deshalb kann unbehandelter Honig in tiefen Wunden den sogenannten Gasbrand verursachen: Das Gewebe beginnt zu faulen, das Leben des Patienten ist in Gefahr. Medizinischer Honig wird daher der Gammastrahlung ausgesetzt. Diese Strahlen töten Bakterien ab.
https://www.nzz.ch/articleEIH6H-1.66937Der Artikel ist übrigens auch unabhängig vom zitieren interessant da der medizinische Honig auch bei anderen Wunden als nur Verbrennungen angewendet werden kann.
VanDusen schrieb:habe ich jedenfalls ein Tübchen des leider geradezu unverschämt teuren medizinischen Honigs in meiner Medizinschublade.
Online gibt es ihn häufig etwas günstiger. Billig ist er aber auch dort nicht. Ich nutze ihn dennoch gerne, aus mehreren Gründen. Das Verbandmaterial verklebt nicht so schnell mit der Wunde wenn Honig genutzt wird. Die Preise für Gaze, welche auch nicht so schnell verklebt, sind auch nicht ohne und weniger gut (verklebt teilweise dennoch), normale Wundcreme zieht eh viel zu schnell ein und da verklebt es grundsätzlich. Bei jedem Verbandwechsel wird die Wunde wieder aufgerissen. Deswegen ist der Honig schon klasse. Vor allem aber soll er eine gute Waffe gegen MRSA sein. Diesen hatte ich mir als Nicht- Risiko- Patient und außerhalb des Spitals über eine kleine Schramme am Knie zugezogen. Schmerzen, wochenlange Isolation im Spital sowie das fast mein Bein amputiert werden musste (ging aber noch mal gut) war das Resultat davon. Das muss ich nicht noch einmal erleben. Seitdem ich weiß, dass Honig da helfen soll nutze ich ihn auch. Darüber steht im oben verlinkten Artikel übrigens auch etwas. Auch habe ich das Gefühl, dass Wunden tatsächlich mit Honig schneller heilen. Letztendlich ist er recht ergiebig, und mir ist es das Geld wert. Ich komme lange mit einer kleinen Tube hin.