Mythologie der Maya
http://www.indianer-welt.de/meso/maya/maya-gott.htmMaya/Rituale
Grausame Rituale
Auch Kannibalismus soll Teil der Opferriten gewesen sein.
Dass es Menschenopfer gab, ist eigentlich nie bestritten worden. Seit Jahrzehnten war man aber davon ausgegangen, dass dazu hauptsächlich gefangengenommene, feindliche Krieger erkoren wurden. Zudem war man allgemein der Ansicht, dass es bei den Maya weniger blutig zuging als bei den Azteken. Dem scheint nicht so.
Sowohl spanische als auch indianische Quellen beschreiben die verschiedensten Formen des rituellen Tötens. Opfern wurde das Herz rausgeschnitten, sie wurden enthauptet, mit Pfeilen durchbohrt, in Scheiben geschnitten, gesteinigt, zerschmettert, bei lebendigem Leib gehäutet, von den Tempelpyramiden geworfen oder lebendig begraben.
Offenbar traf es in vielen Fällen aber nicht feindliche Gefangene, sondern vor allem Kinder. Sie waren ob ihrer Unverdorbenheit und Reinheit die perfekten Opfer. In Ecatepec zum Beispiel, nördlich von Mexico City, fanden sich Spuren einer Zeremonie zu Ehren des Gottes des Todes. Die bei dieser Gelegenheit getöteten Kinder waren teilweise oder vollständig verbrannt.
Anhand der Knochen lässt sich kaum feststellen, ob sie lebendig verbrannt wurden oder zuvor getötet worden waren. Es gibt allerdings Beschreibungen solcher Zeremonien, die berichten, wie die Opfer zu Boden gepresst wurden, während man sie verbrannte. Das ist zumindest ein Indiz dafür, dass sie nicht nur am Leben waren, sondern auch bei vollem Bewusstsein.
Bei den Ausgrabungen wurden auch Hinweise gefunden, die Darstellungen im Magliabecchi codex (zwischen 1600 und 1650) stützen, wo in Form von Piktogrammen Rituale beschrieben werden, bei denen Teile menschlicher Körper in verschiedenen Kochgeräten auftauchen. Daneben sitzen Leute, die unter den Augen des Gottes des Todes selbige verspeisen.
Zum Thema Teotihuacán – die Stadt der Götter So fanden die Ausgräber vergleichbare Kochutensilien direkt neben unvollständigen Skeletten, bei denen die Knochen offensichtlich zerteilt worden waren. Das heißt zwar nicht zwingend, dass sie in Verbindung mit Kannibalismus stehen, doch Hinweise sind es allemal.
Quelle freenet/wisenschaft/archeologie