@MysteriousFireMysteriousFire schrieb:Das hast du ja anschließend geliefert. Wobei ich es durchaus zum Schmunzeln finde, dass du erst von Büchern abrätst um dann selber welche als Hilfe zu benennen ;)
Das Abraten bezog sich auf den zweiten Teil des Hauptsatzes, nämlich das "Ausprobieren" irgendwelcher Techniken in Bezug auf Beschwörung (Evokation) (nach dem Lesen eines Buches über Beschwörung) ohne das Vorhandensein der notwendigen Grundlagen, die man aus entsprechenden Büchern entnimmt, und nicht auf das Abraten von Büchern selbst. Dein Schmunzeln ist also unbegründet, aber zugeben muss ich, dass mein Satz vielleicht doch zu unpräzise war.
@Ciel_Selene Ciel_Selene schrieb:Übung, Ausprobieren und auf sein eigenes Gefühl hören?
Fast richtig. Übung: Ja. Ausprobieren ohne geeignete Rahmenbedingungen der Absicherung: Nein. Übung impliziert meist einen vorgegebenen Rahmen durch den Autor bzw. Lehrer (Guru, etc.), in dem genau bekannt ist, welche Effekte diese Übung bringt (Insofern natürlich der Autor auch Ahnung hat, d.h. selbst Erfahrung zu diesem Thema hat). Ein "Ausprobieren" dagegen impliziert das "Üben"/"Handeln" von irgendetwas, von dem man aber nicht genau weiß, was dabei herauskommt. Bei den Grundlagenübungen ist das vielleicht weniger fatal und da genügt es durchaus dann auf das eigene Gefühl zu hören, bei den fortgeschrittenen Praktiken rate ich vom Probieren ab, besonders wenn das sogar willkürlich und ohne Grundlagentraining geschieht. Da wird man einmal auf das eigene Gefühl hören, aber wohl mehr eine Lektion für's Leben haben. Wobei so eine Lektion durchaus nicht schlecht ist bei manchen Menschen, die ihre Neugierde nicht im Zaum halten können.
Dank des Internets ist das (hermetische/magische) Wissen heute verfügbarer denn je, sodass natürlich alle Möglichkeit da ist, die seriösen magischen Systeme zu finden und zu praktizieren, ohne Auszuprobieren oder sich auf irgendwelche chaosmagischen Systeme einzulassen, die von sich behaupten, dass es keine Naturgesetze gäbe oder irgendwelche dialektischen Erfindungen in der Magie hinzudichten (bspw. Frater V.D. und wie die chaosmagischen "Erfindertypen" noch alle heißen mögen). Willkürliche magische Systeme mögen zwar funktionieren, sie bedienen sich aber trotzdem alle den gleichen apriorischen Gesetzen (welche ja erst durch die Übungen, die ja mehr oder weniger in fast allen Systemen gleich sind, hervorgerufen werden). Daher ist ein magisches System geeigneter, welches sich von normativen Systemen entfernt und sich in deskriptiven Systemen bewegt, d.h. in sich selbst wissenschaftlich oder in einem metaphysischen System arbeitet, das in sich schlüssig und weitestgehend vollständig ist. Es gibt mittlerweile viele szientistische (d.h. wissenschaftliche) Ansätze von magischen Modellen, leider sind diese noch nicht ganz vollkommen oder lückenhaft.
Bardons Metaphysik (Hermetik) kommt dem, so meine Erfahrung, diesen deskriptiven Systemen sehr nahe und ist daher, wenn es denn richtig und in Reihenfolge praktiziert wird, am geeignetsten und erlaubt Prognosis der magischen Phänomene ohne das man irgendetwas neues dazu erfinden muss, wie es bei vielen anderen lückenhaften magischen Modellen der Fall ist. Zugleich kann man dieses Modell auch als "sicher" einstufen (aufgrunddessen das dieses System die apriorischen/hermetischen Gesetze anerkennt (die Beweise kann man sich bei Immanuel Kant (in seinem KrV und KpV) durchlesen, wem es ernst ist) und nicht als "Glaubensfrage" darstellt), natürlich nur so weit, wie sich der Magier an die Rahmenbedingungen hält. Aber auch Bardons System ist nicht vollkommen, was aber erst viel später in der Praxis festgestellt wird. (Ich selbst habe diese Lücken erst durch die Kant'sche Ergänzung des Bardon'schen Systems gefüllt und damit einige Widersprüche aus der Welt geschafft. Dafür musste natürlich das theoretische System Bardons stark umgekrempelt werden) Für den Einsteiger ist aber Bardon wohl am geeignetsten und man wird sich mehr als reichlich belohnt finden, wenn ernsthaft mit seinem Werk gearbeitet wird.
MfG,
XKetanX.