@Chiharu Chiharu schrieb:Und da sagen eben anscheinend manche Esoteriker, dass die christlichen Rituale und Sakramente sehr wohl antiesoterische Wirkungen haben. Sie sagen zum Beispiel, dass das Stirnchakra durch das Kreuzzeichen gleichsam "verstopft" wird, das der Priester dem Täufling auf die Stirn zeichnet. Wenn es tatsächlich so ist, dann würde das doch die Frage des Threaderstellers beantworten - ja, christliche Rituale und Sakramente stehen in fundamentalem Gegensatz zur Esoterik / zum Paganismus / zum Vielgottglauben usw.
Wer sagt das? Das ist doch wohl eher eine Position radikalchristlicher Gruppierungen.
Tatsächlich kann das dritte Auge oder Stirnchakra nicht "verstopft" werden, die Wahrnehmungsfähigkeit des dritten Auges kann nur mehr oder weniger trainiert sein. Zwischenzeitlich ist das dritte Auge sogar durch die Naturwissenschaft Biologie nachgewiesen worden. Das dritte Auge ist u.a. zuständig für spirituelle Wahrnehmung, auch für spirituelle Wahrnehmung innerhalb des christlichen Glaubens.
Wikipedia: Kreuz (Symbol)Das (gleichschenklig)e Kreuz ist eine uraltes und universelles Symbol, weit älter als das Christentum.
Wikipedia: Kreuz (Symbol)Das Symbol des Kreuzes symbolisiert die Verbindung von göttlicher Kraft (Senkrechte) mit der materiellen Welt (Waagerechte). Ein Kreuz auf dem dritten Auge ist also aus esoterischer Sicht eine Segnung des dritten Auges.
Auch ist es keineswegs so, dass christliche Rituale/Sakramente und Esoterik einen Gegensatz bilden Tatsächlich ist der Übergang zwischen christlicher Mystik und Esoterik fließend. Auch wurden sehr viele christliche Symbole/Rituale aus älteren heidnischen Religionen übernommen. Man denke nur an den engen Zusammenhang zwischen Ostern und heidnischen Fruchtbarkeitsfesten zur Frühjahrstagundnachtgleiche oder den Zusammenhang zwischen Weihnachten und Wintersonnenwende. Die Behandlung mit Heilsteinen wurde z.B. ausführlich von der heiligen Hildegard von Bingen beschrieben, ist aber gleichzeitig eine in der Esoterik verbreitete Praxis.
Nicht wenige Christen üben esoterische Praktiken innerhalb ihres Glaubens aus. Es gibt z.B. ein Engelstarot, das den Lehren der christlichen Kirche in keinster Weise widerspricht. In der Esoterik wird niemand gezwungen, irgendetwas zu tun oder zu glauben, was diesem Menschen nicht entspricht. Ganz im Gegenteil geht man in der Esoterik davon aus, dass ein esoterisches Ritual nur dann seine Wirkung entfalten kann, wenn es in Übereinstimmung mit dem innersten Wesen des Ausübenden durchgeführt wird.
Es gibt in der Esoterik einen Grundsatz, der lautet:
Alle Götter sind ein Gott.Dieser Grundsatz bezieht sich auf religiöse Toleranz gegenüber jeden Glauben, da jeder Glaube Ausdruck des
einen göttlichen Prinzips ist, das in
Allem enthalten ist. Dieser Grundsatz bezieht sogar den Atheismus mit ein, da auch das Nichtsein ein göttliches Prinzip ist.