Die Philosophie des Nichts.
@Dawnclaude Trotzdem gibt es da einen gewaltigen Unterschied.
Der Unterschied liegt in der Art der Betrachtung.
Nimm den Satz "Nichts ist ewig."
Du kannst diesen Satz lesen und dir dabei denken, ok, es gibt nichts das ewig währt.
Das ist die eine Art der Betrachtung.
Die andere Art den Satz zu verstehen, ist dass das Nichts ewig währt.
Wenn du dich dann zudem noch mit dem Nichts identifizierst, dann warst Du schon immer hier und wirst noch ewig hier sein.
Dich unterscheidet dann nichts mehr, von allen anderen Wesen die diese Buchstaben betrachten. Nur deine äusseren Hüllen verändern sich noch aber das Selbst dass du bist, und das auch die anderen sind, bleibt das Gleiche.
Das heisst, du wirst zu einem neutralen Beobachter dieser Worte. Und dein Ziel, so wie ich es verstehe, ist es, diese Perspektive an andere weiter zu geben. Die Perspektive, dass ihr dasselbe Wesen seid, das Wesen des Nichts, das durch verschiedene Augen auf dieselben Worte schaut.
Das wichtigste an diesem Schritt, ist es nicht zwischen anderen und selbst zu unterscheiden. Egal welcher Philosophie das Gegenüber anhängt, es hat dieselbe Wurzel, wie das eigene Ich. Selbst wenn dieses andere Ich an etwas vollkommen verrücktes glaubt, so ist es doch dasselbe Ich, dasselbe Nichts welches sich da etwas vollkommen verrücktes ausgedacht und eingebildet hat.
So ist es wichtig zu erkennen, dass auch die Identifikation mit dem Nichts nur vorübergehender Natur ist, sie ist nicht von Dauer, mit dem Tod erlischt diese Identifikation und mit ihr, das Nichts.
Denn wir betreten diese Welt als unbeschriebenes Blatt.
Und doch ist es der einzige Weg, der eine Verbindung schafft, zwischen allen anderen Wesen, der Ewigkeit und uns selbst.
Nur wenn es gelingt, diese Identität weiter zu reichen, hat sie bestand, für eine beschränkte Zeit.
Wenn ein Wesen, welches das Nichts in sich trägt, erkannt hat, dass es nichts gibt was es von einem anderen Wesen unterscheidet, folgt als erstes die Güte und das Mitgefühl allen anderen Wesen gegenüber, denn alle anderen Wesen tragen ja, ohne es zu wissen, dasselbe Nichts in sich.
Stirbt nun dieses Wesen, welches das Nichts, bewusst in sich getragen hat, dann stirbt mit ihm das Wissen um das Nichts. Es verwandelt sich in alle anderen Wesen die das Nichts in sich tragen, kann jedoch dieses Wissen nicht mitnehmen. Und so wird es in den anderen Wesen, das Nichts nicht mehr als solches erkennen.
Die Interpretationen werden überhand nehmen, es wird sich verlieren in Worten und Zitaten.
Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dem Nichts auf den Grund zu gehen, und die eigene Identität im Gegenüber zu suchen und zu finden. Und diese Identität ist eben das besagte Nichts.
Es ist eine hauchdünne Verbindung, die da existiert weit über den Tod hinaus, das Nichts in dir, ist auch das Ich in mir.
Gehen wir davon aus, das wir jetzt oder in der Zukunft, jemanden treffen, der bereit ist, dieses Nichts in sich aufzunehmen, und sich damit zu identifizieren. Jemand der den Gedanken des Nichts versteht, und versteht dass es uns alle verbindet und dass es keinen Unterschied, zwischen dem Wesen einer Pflanze und dem dieser Buchstaben gibt.
Gehen wir weiter davon aus, dass das Nichts einmal um sich greift, und irgendwann alle intelligenten Lebewesen den Gedanken verstehen dass sie das Nichts sind. Das sie ebenso gut jemand anders sein könnten. Und das alle Lebewesen im Kern miteinander verbunden und verwandt sind, dass es eine Dimension gibt, eine Art Pforte, durch welche wir vom einen in den anderen Körper gelangen können, und stellen wir uns vor, wir Menschen beherrschten diese Art der Körperwanderung.
Wir richten unsere Aufmerksamkeit ganz einfach nach Innen, wo wir zu einem schneeweissen, funkelnden Tor gelangen, durchschreiten dieses Tor und betreten somit das Bewusstsein aller, nicht nur aller Lebewesen, sondern aller Zeiten und Welten.
Dort einmal angekommen, selbst wenn es da sehr schön ist und zum ewigen verweilen einlädt, drehen wir uns wieder um und können nun über eine sogenannte Buchstabenbrücke das Bewusstsein eines ganz anderen Menschen betreten. Wir treten durch das Buchstabentor und verwandeln uns auf der Stelle in die Person, welche uns auf der anderen Seite dieser Brücke erwartet.
Wushhhh.
Stell dir das ganze noch etwas greifbarer und ausgereifter vor, dies ist ja erst ein grober Entwurf, und wir sind noch weit entfernt von einer tatsächlichen Buchstabenreise.
Nach einer gewissen Zeit, wäre nun das Nichts in gefestigter Form anzutreffen. In vielen Lesern, und es gäbe viele Menschen die sich damit identifizieren.
Wenn dieser erste Schritt einmal getan ist, der Schritt, dass sich mehrere Personen, mit demselben Wesen, dem Wesen des Nichts, identifizieren, kommt der zweite Schritt.
Der zweite Schritt, nachdem dieses Bewusstsein erst einmal Fuss gefasst hat, gefestigt ist, konserviert wurde und mehr oder weniger unzerstörbar, in Form von Buchstaben der Ewigkeit trotzt, ist nun, die Wirklichkeit nach und nach der Philosophie des Nichts anzupassen.
Die Philosophie des Nichts.
@Kjarthan Ganz genau. Aber seltsam, fast absurd ausgedrückt. Der "nicht existente Kern des Nichts" - ähem... du bist also nicht existent, hast aber TROTZDEM die Fähigkeit, zu beobachten und zu erleben?
Du bringst es auf den Punkt. Das was erlebt und beobachtet und sich mit dem Erlebten und Beobachteten identifiziert, ist nicht existent.
http://www.shiningworld.com/top/images/stories/newSatsangs/apr2013/s/Vedanta_101_in_a_Nutshell_by_Derek_Cruikshank.pdf habe ich zwar gefunden, aber zeig mir doch bitte die Stelle an der steht: "Dieser geduldige, beobachtende, ewig stille Zuschauer, von dem ich hier berichte und der gerade jetzt, in diesem Moment, diese Zeilen betrachtet, ist in seinem innersten Wesen unverwundbar, unverwandelbar, unvergänglich, unveränderlich und ewiglich und dabei noch nicht einmal existent."
Kjarthan schrieb:Also, ganz ehrlich, du selbst (und einen passenden Usernamen hast du obendrein noch): Da sind wir uns eigentlich einig, aber wenn du so einen Blödsinn schreibst, wie "nicht existent" dann widersprichst du dir eigentlich selbst, du selbst!!! Da will ich dir doch glatt nochmal das PDF der Bhagavad Gita um die Ohren hauen.
Danke dir, dann sollte ich an dieser Stelle vielleicht mal auf die
sagenumwobenen Spiegelschriften hinweisen.