Welches Buch lest ihr gerade?

Stirner "Der Einzige und sein Eigentum"...das Hohelied des Egomanen! aber SCHÖN antidemokratisch :-)

@occitania

Gute Wahl :-)

Ich muß gestehen, daß ich das bisher nur durchgeblättert habe, aber du hast mich nochmal dran erinnert, daß gründlicher zur Brust zu nehmen, Danke.

@panurg
Aber nie vergessen das es noch viele nette menschen gibt :-)

Der Staat beruht auf der - Sklaverei der Arbeit. Wird die Arbeit frei, so ist der Staat verloren.
(Max Stirner "Der Einzige und sein Eigentum", 1844, deutscher Anarchist)

Wer, um zu bestehen, auf die Willenlosigkeit anderer rechnen muß, der ist ein Machwerk dieses andern, wie der Herr ein Machwerk des Dieners ist. Hörte die Unterwürfigkeit auf, so wär's um die Herrschaft geschehen..
(Max Stirner "Der Einzige und sein Eigentum", 1844, deutscher Anarchist)

Gebt ein Almosen, so verhöhnt ihr ein Menschenrecht, weil das Verhältnis von Bettler und Wohltäter ein unmenschliches ist. Sprecht einen Zweifel aus, so sündigt ihr wider ein göttliches Recht. Eßt trockenes Brot mit Zufriedenheit, so verletzt ihr das Menschenrecht durch euren Gleichmut. Eßt es mit Unzufriedenheit, so schmäht ihr das göttliche Recht durch euren Widerwillen. Es ist nicht einer unter euch, der nicht in jedem Augenblick ein Verbrechen beginge: Eure Reden sind Verbrechen, und jede Hemmung eurer Redefreiheit ist nicht minder ein Verbrechen. Ihr seid allzumal Verbrecher!
(Max Stirner "Der Einzige und sein Eigentum", 1844, deutscher Anarchist)

In dem Vermögen des Bankiers sehe ich so wenig etwas Fremdes wie Napoleon in den Ländern der Könige: Wir tragen keine Scheu, es zu "erobern", und sehen uns auch nach den Mitteln dazu um. Wir streifen ihm also den Geist der Fremdheit ab, vor dem wir uns gefürchtet haben.
(Max Stirner "Der Einzige und sein Eigentum", 1844, deutscher Anarchist)

@occitania

wie gesagt, ist bestimmt wert, sich näher damit zu beschäftigen. Ich hatte lange Vorurteile, weil der bei Marx als Kleinbürger usw. nicht ganz so gut wegkommt, aber man sollte das selber lesen, genau.

Habe ich auch demnächst vor - jedenfalls jetzt wieder, nachdem du mich angeschubst hast, hihi

Seinerzeit habe ich eher Kropotkin, Boetie und Mühsam, Landauer und so gelesen, Stirner fehlt noch.

@panurg
Naja, bei Marx (als gut sittuierter Bürger) kommt auch bakunin schlecht weg. Aber der hat 1849 auf der Barrikade in Dresden gestanden, und nicht der der Theoretiker. Das Anarchisten in der straff-kommunen Richtung nicht gut weg kommen, naja, man hat sich dran gewöhnt.

@occitania

Zum Streit zwischen gerade den deutschen Kommunisten und Anarchisten empfehle ich Alexander Herzen: Die gescheiterte Revolution, ist sogar sehr amüsant, trotz allen Ernstes der Sache :-)

Aber ich will nicht selber theoretisieren, um nicht off topic zu werden, geht ja nur darum, welches Buch gerade gelesen wird.

Marx auf den Barrikaden kann ich mir auch nur schwer vorstellen, dann eher auf der Flucht von Sibirien in Japan auf einem Schiff voller russischer Offiziere, die er beherzt in den Glauben setzt, er gehöre dazu - aber das war ja auch Bakunin, hehe.

@panurg
Herzen hab ich auch schon bearbeitet, amüsant ist da wahrlich der richtige Ausdruck. :-)

Aber hast recht, kommen wir wieder auf die Literatur zu sprechen: les nebenbei noch Dali's Autobiographie und immer wieder gerne Oscar Wilde.! (mir fällt grad auf das die alle schon tot sind....)

@occitania

... aber ihre Werke leben.

Was dann die Frage aufwerfen könnte, was für einen Literaten wichtiger ist: bleibende Werke, Nachruhm, oder lieber doch Groupies und Vorauszahlungen für Werke, die man nichtmals zu schreiben beabsichtigt?

Irgendwie hat alles was für sich. Daß einige sehr rege und sehr gute Autoren sehr früh gestorben sind, finde ich auch immer sehr erstaunlich (eigentlich eher, daß die trotz ihres Alters ein derart großes und gutes Werk vollbracht haben, jung sterben kann ja eigentlich jeder) - ich will nicht endlos Namen aufzählen, aber mir fallen einige ein in den Kategorien: ist nichtmals 30 / 40 / 50 geworden. Im Grunde wie bei Rockstars.

Ich schätze, da landet man auch wieder bei Max Stirner. Oder bei Fouriers wandernder Künstlerschaft. Auf walfischbetriebenen Booten im Zitronenmeer, naja.

Bei Oscar Wilde fällt mir auch vor Dorian Gray ein: Der Sozialismus und die Seele des Menschen - ich glaube, das war sogar das erste, was ich über Sozialismus gelesen habe :-) Und ich finde das sehr gut, obwohl der bei Marx bestimmt nicht gut weggekommen wäre, oder doch?

Naja, ist halt nur Literatur. Ich mag das trotzdem. Es verändert die Welt nicht, es verändert keinen Menschen, aber ohne würde das Leben ärmer sein, finde ich. Und wie ein Ohrwurm voller guter Musik bestimmte Situationen im Alltag beschwingt, finden sich auch immer Zitate, die genau die Situation treffen, in der man ist, was dann halt doch das Leben ändert. Das klingt jetzt aber nach einem alten, bärtigen Studienrat, sorry.

Um dann noch ein Buch zu erwähnen, daß ich blind aus dem Regal greifen würde, wenn ich mal ganz schnell flüchten müßte:

Flann O´Brien. Der dritte Polizist

Da steht eigentlich alles drin, was man wissen muß :D

Wie ist eigentlich Dalis Autobiographie? Ist die auch für jemanden interessant, der mit Malerei nicht soooo viel am Hut hat? Ich habe Casanovas Autobiographie gelesen und habe festgestellt, daß die hochinteressant ist, wenn man mit Verführung von Frauen nicht soooo viel am Hut hat. Und Benvenuto Cellinis, die extrem gut ist, auch wenn man mit Bildhauerei gar nichts am Hut hat :-)

Entschuldige das wirre Zeugs, ich habe gerade mit Nüchternheit nicht soooo viel am Hut und muß morgen auch früh raus, weswegen ich dann auch gleich weg bin. Falls du trotzdem was damit anfangen kannst, freue ich mich, weiteres zu lesen, ansonsten entschuldige bitte das Gerede, und das offtopic, ansonsten ist das Thema hier ja auch nicht so extrem überlaufen, das es unübersichtlich wird, weswegen ich mich vielleicht doch nicht entschuldige, was dann wieder zu Max Stirner ...

Aber erstmal gute Nacht.

@panurg
Das wäre ja wohl das letzte sich zu entschuldigen für ein gewisses Kopfkino, das pflege ich dochauch sehr ausgiebig... :-)

Die Dali Biographie kannst du auch ohne Kunst studiert zu haben lesen. Ist erschienen unter dem Titel " Das geheime Leben des Salvador Dali".

Ich seh Literatur aber doch schon als prägend, wenn mir jemand zwei Stapel hinlegt: auf dem einen steht Scholochow auf dem anderen Konsalik, rat mal wonach ich greife. :-)

O.Wilde war definitiv für Marx Haßpotential: zu bürgerlich, extrem, ANARCHISTISCH, viel zu freidenkerisch!!!

Mir reicht schon wenn ich die Schriften seinerseits über Bakunin gelesen hab... :-)

@occitania


... hmmm, grübel, kopfkratz, Scholochow vs. Konsalik .... ich tippe auf Scholochow? Ist das der mit den 3 Gesprächen? Falls ja steht das bei mir auch rum, habe ich im Zusammenhang mit Holbach und Plechanow mal gelesen, aber wenn ich jetzt gucken müßte, wo das steht, besteht die Gefahr, daß mir Marx, Engels und Lenin auf den Kopf fallen, nicht intellektuell, sondern einfach geometrisch, aus dem Regal. Vor der Transkriptionsreform schrieb man den Solochow, oder? Ein blauer Einband.

Ich mag Marx als Theoretiker, aber etwas engstirnig war er sicherlich auch.

Würde mich freuen, weiterzuplaudern, aber für heute ist für mich Schluß. Danke für dein Verständnis und ich bin gespannt auf später.

Momentan liegt bei mir leider kein Buch das auf mich wartet...

Muss mal demnächst wieder die Buchhandlung stürmen :-)

So gesehen lese ich wirklich ALLES seit ich lesen kann. Mit 12 hab ich die Jugendbücher meiner Eltern (teilweise noch in altdeutscher Schrift) verschlungen, irgendwann folgte "die Leiden des jungen Werthers", Shakespeares Werke, Effi Briest, der Knigge (aus Neugierde), einfach alles mögliche was ich in die Finger bekam.
Einige Zeit bevorzugte ich von Terry Pratchett die Scheibenweltromane (leider habe ich nun schon alle gelesen), seichte Kost wie "Schmitts Katze" und ähnliches.
Nebenbei die üblichen aktuellen Erziehungsratgeber... denn man weiß ja nie ob dort nicht etwas steht das man gut verwerten kann, Lektüre über gesunde Ernährung von Kleinkindern, ...

@panurg
Scholochow "Der stille Don". Wenn dir das rein geometrisch auf den Kopf fällt, Aua, sind ja immerhin 2'000 Seiten Text.

Würde mich ebenso freuen das gespräch fortzusetzen, aber auch ich kleiner Prolet muß dann gleich wieder ran. MfG

@occitania

ich hatte das mit Wladimir Solowjow verwechselt, mein Fehler :D

auf den Kopf gefallen ist mir fast nur Bernt Engelmann dabei

@occitania

und in der Anarchistenecke, wo aber auch Frühsozialisten stecken, ist jetzt Unordnung, die mögen das aber.

@rockige

eine lobenswerte Einstellung :-)

Beim Knigge hattest du aber den richtigen oder?

Den hier?

http://www.zeno.org/Literatur/M/Knigge,+Adolph+Freiherr+von/Schriften/%C3%9Cber+den+Umgang+mit+Menschen

Ist immer empfehlenswert und hat nix damit zu tun, wo man das Messer bei Tische hinlegt. Sehr gut auch: Der Traum des Herrn Brick

@panurg
Könnte sein das es genau jenes Buch war... ist schon einige Jahre her das ich es in der Hand hatte. Stimmt schon, es mögen sich Mode und Verhaltensregeln im Laufe der Jahre geändert haben... aber der Grundton des Buches ist nach wie vor aktuell

13:35 Uhr - Eragon Band 4 "Das Erbe der Macht" beendet

Fazit: Hätte mehr erwartet.

Ich lese gerade Oscar Wilde´s das Bildnis des Dorian Gray

Scheintod von Tess Gerritsen

@Teewurst
oh Tess Gerritsen sehr gut ... die schreibt echt Hammer