@_rAIDER_Vielen Dank für deine interessante Kritik. Ich konnte daraus viel Lesen und verstehe was du meinst. Der Lese versteht nicht worauf wir hinaus wollen und das macht die Sache schwierig.
_rAIDER_ schrieb: Die Frau fiel in Ohnmacht und wurde von dem braunen Wesen gerettet, vermutlich ein Werwolf.
Deine Annahme das ein Werwolf das Mädchen rettet, ist leider völlig falsch
;). Der Versuch war aber sehr nett
:D.
@BlackPearl Danke für den ersten Teil deiner Ausarbeitung. Ich werde es an meine Freundin weiterleiten, damit sie mal drüber schauen kann. Ich bin auf deinen nächsten Part gespannt
:).
@_rAIDER_ @BlackPearl Da ihr schon zu dem Prolog solche gute Kritik gegeben habt, stelle ich jetzt noch ein weiteres Kapitl rein. Das habe ich jetzt selbst geschrieben. Es würde mich freuen, wenn ihr auch ihr mal ein Auge drauf werfen könntet. Bitte lasst euch aber gesagt sein, das das auch nur eine Erstschrift ist und auch die nochmal bearbeitet wird.
P.s. das gilt auch für alle neuen Leser hier
;)So und hier das Kapitel. Viel Spaß beim Lesen und kritisieren :P
Aufstehen? Nein, danke!Piep. Piep. Piep. Mit einen grässlichem Geräusch wurde Hazel aus ihren Träumen gejagt. War es wirklich schon wieder Morgen? Sie hatte sich doch gerade erst hingelegt. Völlig verschlafen streckte das junge Mädchen ihre Hand aus der warmen, kuschligen Bettdecke und ließ diese mit voller Wucht auf den unbeliebten Wecker fallen. Mal ehrlich so ein Leben als Weck Boje musste doch schrecklich sein. Nie wird man mit einem Lächeln angeschaut und ständig ist da dieser Arm, der einen morgens halb erschlägt. Hazel lächelte bei diesem verrückten Gedanken. Solche komische Ideen schwirrten ständig in ihrem Kopf. Doch jetzt war keine Zeit zum Träumen. Es war 7:00 Uhr und das hieß aufstehen und für die Schule fertig machen. Mit einem leisen Grummeln tastete sie nach dem Schalter ihrer Nachtischlampe. Diesen zu erreichen war jedoch vergebens. Ein riesiges etwas sprang mit voller Wucht in ihr Bett, trampelte von einer Seite auf die andere und schleckte sie genüsslich ab. "Ham!", lachte Hazel. Das große Fellknäuel das jetzt mit ihr im Bett lag, war ein ausgewachsener, 3 Jahre alter Neufundländer. Der Hund hatte ein hellbraunes, langes, wuscheliges Fell. Vorne am Hals besaß er eine breite, weiße Blässe, die sich bis zur Brust zog. Seine Pfoten besaßen ebenfalls diese weiße Farbe. Es saß aus als sei er mit seinen Füßen durch weiße Farbe gelaufen, denn ab den Knöcheln vermischte sich das Fell und wurde zu einem hellem braun. "Hamilton, jetzt lass mich die Lampe anmachen!", kicherte Hazel. Sie versuchte ihren Vierbeiner etwas zur Seite zu schieben, aber das Tier hielt dagegen. Immer wieder stupste er mit seinem Kopf an ihren und leckte ihr übers Gesicht. Gut, dachte sie sich, dann muss ich größere Geschütze auffahren. Mit ihrer rechten Hand fuhr sie unter das Kopfkissen und holte etwas Rundes hervor. Es war ein blauer Spielball. Zur Sicherheit hatte sie immer einen Notfallball bei sich versteckt, denn es war der einzige Weg Hamilton wenigstens für ein paar Millisekunden abzulenken. "Hol den Ball!", rief sie und warf ihn mitten in ihr dunkles Zimmer. Rums! Mit einem lauten Knall sprang der Neupfundländer auf den Boden und tat wie ihm aufgetragen. Das war Hazels Chance. Sie tastete sich über ihren Nachtschrank und drückte den Schalter. Das Licht brannte in den Augen, sodass sie sie wieder leicht schloss. Mit zwei zugekniffenen Lidern tastete sich Hazel langsam aus dem Bett. Es war einfach noch zu früh. Wer kam bloß auf diese blöde Idee die Schule um 9:00 anfangen zu lassen? Warum nicht erst um 10 oder 11? 9:00 Uhr, was für eine blöde Zeit. „Au!“, das junge Mädchen zuckte zusammen und rieb sich ihr Knie. Verdammt, hatte sich der Schrank um 5 cm weiter nach rechts verrückt oder kam ihr das nur so vor? Das bedeutete dann wohl ein neuer blauer Fleck für ihr Bein. Na prima. Der Montagmorgen fing ja toll an und dabei war sie gerade erst aus dem Bett gestiegen. Langsam öffnete Hazel ihre Augen ganz, denn in der Zwischenzeit hatten sich ihre Pupillen an das Licht gewöhnt. Jetzt war auch klar, dass sich nicht der Schrank verrückt, sondern Hazel schlicht und einfach von Hamilton geschupst wurden war. So ein großer Neunpfundländer hatte eine Menge Kraft. Das bekam sie jedes Mal aufs Neue zu spüren, aber dennoch liebte die junge Engländerin ihren Hund über alles. „Ham, los komm!“, Sie gähnte lauthals drückte die Klinge nach unten.
Im ganzen Haus war es noch mucksmäuschenstill, fast schon ein wenig unheimlich. Um den Rest der Familie nicht zu wecken tippelte das junge Mädchen auf Zehenspitzen in Richtung Treppe. Hamilton folgte ihr brav nach unten. Die Stufen endeten in einem riesigen Wohnzimmer. Es war groß und hell. Mittelpunkt war ein sehr alter Kamin aus Eichenholz, welcher immer noch funktionierte. Hazel hatte sich schon oft diese verblasten Namen angesehen, welche in das Holz eingeschnitzt waren. Sie und ihre jüngere Schwester hatten Spaß daran sich die verrücktesten Geschichten über diese Adeline und diesem Lowell auszudenken. Wahrscheinlich waren diese beiden ein Ehepaar und das Datum darunter war ihr Hochzeitsdatum. Neben dem Kamin war der Eichenesstisch das einzige was von der ursprünglichen Einrichtung noch übrig war. Warum ihre Großeltern damals das Ding behalten haben, würde Hazel wohl nie verstehen. Nicht nur das das Holz schon total verblast war, in der Mitte des Tisches zeichnete sich noch dazu ein riesiger Brandflecke ab. Der Rest des Zimmers strotze nur so vor Modernität. Neben dem Kamin stand eine Kommode, deren wichtigste Aufgabe es anscheinend war den Flachbildfernseher zu tragen. Der Boden war von einer beigen Auslegware bedeckt. Darauf standen zwei Couchen aus schwarzem Leder. Rechts neben der Küchentür befand sich eine riesige dunkelbraune Schrankwand, welche in der Mitte aus zwei gläsernen Türen bestand. Ihre Mutter hatte doch zahlreiche Glasfigürchen aufgestellt und mitten drin ein Familienfoto.
„Wau, wau!“, bellte Hamilton. Er musste wohl ganz dringend mal für kleine Hunde. Hazel grinste und schloss die Haustür auf, damit ihr Liebling in den abgezäunten Vorgarten konnte. Jetzt musste sie sich aber rasch fertig machen. Mit schnellen Schritten lief sie die Treppe wieder hinauf. Es war immer noch leise im Haus, fast schon ein wenig unheimlich still. Ganz langsam öffnete sie die Tür, knipste das Licht an und schlich ins Bad hinein. Immer noch total verschlafen griff ihre eine Hand nach der Zahnbürste und die andere nach der Pasta. Im selben Moment betrachtete Hazel ein Mädchen mit den braunen zerzausten Haaren. Ihre Augen hatten denselben haselnussbraunen Ton und schauten düster drein. was wohl an den meterlangen Augenringen lag. Darunter war eine nicht erwähnenswerte Nase zu sehen. Sie war weder zu groß noch zu klein, sondern schien genau richtig zu sein. Jedenfalls passte sie zu den großen, vollen Lippen, die darunter lagen. Alles war von einer sanften, hellen Haut umgegeben. Anmutig, schön und wahnsinnig müde sah das Gesicht aus, kein Wunder es war ja ihr eigenes, das sie im Halbschlaf betrachtete. „Wie soll ich das nur wieder in Ordnung bringen?“, murmelte sie, während ihre Finger durch das braune Haar strichen. Sie gähnte lauthals und hielt ihre Zahnbürste unter das kalte Wasser. Es kam ein wenig Zahnpasta auf die Borsten und schon begann sie zu putzen. Zeitgleich hob sie de Klodeckel nach oben, lies ihren Blümchenschlüpfer nach unten rutschen und setzte sich auf die Schüssel. Wozu Zeit verschwenden, wenn man alles gleichzeig machen konnte. Immer noch verträumt, starrte sie an die Wand und dachte nach. Obwohl als nachdenken, konnte man das auch nicht wirklich beschreiben. Alles Mögliche schoss ihr durch den Kopf: Ob Mrs. Lexington heute wieder einen ihrer Überraschungstest schreiben würde? In letzter Zeit kamen immer wieder diese komischen Andeutungen von ihr. Mathe war nicht wirklich ihre Stärke. Wozu muss man bitte auch wissen was die Quadratwurzel aus Pi ist? Hazel drehte ihren Kopf zum Waschbecken und spuckte den Zahnpastaschaum aus. "Bäh", schüttelte sie sich. Sie hasste den Geschmack vom Morgenspeichel zusammengemixt mit diesem Minzzeug. Einfach widerlich war das. Da half nur noch eins, den Mund mit kaltem Wasser ausspülen. Das immer noch müde Mädchen sprang vom Klo, betätige die Spülung und gab sich nun dem Wasser im Waschbecken hin. Nachdem sie ihre Hände mit Seife gewaschen hatte, konnte sie endlich auch ihren Mund von diesem Geschmack befreien. "Bäh", wieder schüttelte sie sich. Jetzt war auch noch der Rest Flüssigseife von ihren Händen auf die Lippen getropft. Na super, Hazel verzog das Gesicht zu einer grässlichen Miene und wusch ihre Zunge erneut, bis sie endlich diese Mixtur aus Seife und Zahnpasta los war. Wieder starrte das braunhaarige Mädchen in den Spiegel, nur um festzustellen das sie immer noch so grausig aussah wie vor 5 Minuten. „Hm“, grummelte sie in ihre Lippen und stellte die Dusche an. Langsam zog Hazel erst ihr Nachthemd aus und dann ihr Unterhöschen. Zum Vorschein kam ein schlanker Körper. Sie war zierlich und sehr groß für ihr Alter. Die Proportionen waren vielleicht nicht perfekt verteilt, aber Hazel fühlte sich dennoch wohl in ihrer Haut. Das Ding mit den Problemzonen hatte wahrscheinlich jede Frau. Doch auch wenn die Schülerin ihre kleinen Brüste nicht wirklich mochte und sich manchmal nach nur einer Körpergröße größer sehnte, so war sie mit dem Rest an sich völlig zufrieden.
In der Zwischenzeit stieg schon der Wasserdampf an den Duschvorhang hoch. Hazels Stichwort und so schlüpfte sie rasch unter das heiße Wasser. Nach gefühlten 10 Stunden hatte Hazel es endlich geschafft sich zu duschen, ihre Haare zu richten und sogar sich zu schminken. Jetzt stand mal wieder der große Kampf mit dem Kleiderschrank an. Was sollte sie heute nur anziehen? Eine Frau mit ein wenig modischem Geschmack zu sein, konnte schon eine Tortur sein. Als sie das Bad verlies und über dein Flur in ihr Zimmer huscht sah sie eine Gestalt über den Gang schleichen, sie ging noch gebückter als Hazel wenn sie nach einer langen Disko Nacht morgens früh aufstehen musste. Dann knallte die Badezimmertür auch schon zu. Der schleichende Gnom musste wohl ihre Schwester gewesen sein. Sie verbrachte die Nacht eindeutig zu lange mit der Nase in ihrem Buch! Hazel konnte zwar nicht nachvollziehen warum, sie selbst konnte nicht viel mit Büchern anfangen, aber jedem das seine. Ein lautes Poltern in der Küche zog ihre Aufmerksamkeit kurz auf sich. Ihre Mutter war wohl gerade dabei das Frühstück zu richten und fand wieder irgendein Utensil nicht, das ihr Vater am Abend zuvor weggeräumt hatte. Wie auch immer, langsam schlurfte sie in ihr Zimmer und öffnete ihren Kleiderschrank. Der Anblick der 1.000 Klamotten machte ihr die Auswahl nicht unbedingt leichter aber letztendlich entschied sie sich für das, was sie jede Woche anziehen musste: ihre Schuluniform. Zugegeben so schlecht war diese auch nicht. Wenigstens musste man sich so nicht jeden Tag den Kopf darüber zerbrechen welches Oberteil man zu welchem Rock kombinieren könnte. Röcke gehörten schon immer zu Hazels Lieblingskleidungsstücken, deshalb war sie auch froh, dass ihre Uniform ebenfalls aus einem bestand. Sie schlüpfte also in ihre Unterwäsche, zog eine schwarze Feinstrumpfhose über ihre langen Beine und strich den rot-schwarz karierten, luftigen, knielangen Rock darüber. Jetzt fehlten nur noch die schwarze, langarmige Bluse und die passend zum Rock gemusterte Krawatte. Auf der rechten Brusttasche war das Emblem ihrer Schule aufgenäht wurden. Die King Edward V five Academy, auf die sie ging, war eine sehr hoch angesehene und exquisite Schule, was auch an ihrem Wappen zu erkennen war. Die Rangkrone bestand aus drei Spitzen, welchem am Orden zu einer zusammen liefen. Der linke Wappenhalter war ein schwarzer Greif, welcher seine scharfen Krallen zur Mitte streckte. Im gegenüber stand ein weißes Pferd, welches seinen Hinterhufen stand und die beiden Vordern repräsentativ nach oben streckte. In der Mitte kreuzten sich zwei Schwerte. Das eine weiß, das andere schwarz. Wer genau hinschaute, konnte auch die vier roten Sterne im oberen Feld erkennen, welche über den gekreuzten Klingen zu schweben schienen. "Hazel! Ivy! Nigel! Frühstück!", schallte es aus der Küche. "Ich bin gleich da Mum!", rief sie zurück und stürmte aus ihrem Zimmer. Ihre Schwester steckte frech grinsend ihren Kopf aus der Badezimmertür. "Na, sind wir wieder zu spät?", Ivy streckte ihre Zunge aus dem Mund und zog eine undefinierbare Grimasse. "Oahhhh halt die Klappe! Bist ja selber noch nicht mal fertig." Hazel war genervt von ihrer jüngeren Schwester. Immer musste sie überall ihren Senf dazu geben. Mit schnellem Schritt lief das braunhaarige Mädchen die Treppe hinunter. Bevor sie jedoch in die Küche bog, ging sie zur Haustür um Hamilton wieder ins Haus zu lassen. „Hey Ham, komm jetzt gibt es Futter.“, mit beiden Händen fuhr sie über sein Gesicht und knuddelte ihn durch. Dem Neupfundländer schien es zu gefallen, denn er wedelte fröhlich mit dem Schwanz. „Na los komm!“, lächelte sie und drehte sich in Richtung Wohnzimmer, welches sie durchqueren musste, um zur Küche zu gelangen. Diese war sehr groß und hatte eine riesige Fensterfront durch die man in den großen Garten sehen konnte. Als das junge Mädchen in die Küche hinein trat, stand ihre Mutter links vor dem Kühlschrank und schien krampfhaft etwas zu suchen. "Wo hab ich nur den Butterkäse hingelegt?", fragte sie sich selbst, während ihre Hände in mitten der gekühlten Lebensmittel herum kramten. "Morgen!", gähnte Hazel. "Morgen, mein Schatz!", lächelte ihre Mutter, allerdings in den Kühlschrank hinein, da sie immer noch am Suchen war. Hamilton schien das nun auch zu interessieren, was sein Frauchen da trieb und schlich sie leise heran, um dann seinen großen Kopf zwischen Claires Arme zu stecken. "Ham, du hast mir gerade noch gefehlt!", entgegnete sie genervt. Hazel hingegen musste laut lachen. Der Anblick war schon ein Bild für die Götter. Ihre Mutter und ihr Hund hockten jetzt beide auf der Erde und starrten in den Kühlschrank. "Darf ich auch mit rein schauen?", grinste sie. "Wo rein schauen?", ertönte es an der Tür. Es war Nigel, Hazels Vater. "Guten Morgen Daddy!", lächelte sie. "Morgen, Kleines!", er packte seine Arme um seine Tochter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Das Verhältnis zwischen den beiden war schon immer sehr eng. Immer wenn sie ein Problem hatte, war es ihr Vater an den sie sich zuerst wendete. Wahrscheinlich lag es an seiner beruhigenden und gelassenen Art, dass sie ihm immer so viel anvertraute. Ganz egal was ihr auf dem Herzen lag, ihr Vater schien immer zu allem die passende Lösung zu haben. "Da ist er ja!", triumphierend streckte Claire das Paket mit dem gesuchten Käse in die Luft. Mit der anderen Hand, versuchte Hazels Mutter Hamilton zur Seite zu drücken, damit er endlich seinen Kopf wegdrehte und sie den Kühlschrank schließen konnte. Nigel hatte sich inzwischen hinter sie gestellt, sodass Claire direkt in seine Arme fiel, als sie sich umdrehte. "Guten Morgen mein Schatz!", lächelte er, während er die Arme um seine Frau schloss und sie küsste. "Da du bist mir ja einer!", zwinkerte Claire, als sie sich von ihrem Mann löste. "Ich dachte deswegen hast du mich geheiratet?", scherzte ihr Ehemann. "Nein geheiratet habe ich dich nur wegen deinem Kontostand!", es lag ein sarkastischer Ton in ihrer Stimme, sodass jeder hier ihren Scherz erkannte. Nigel gab ihr einen Klaps auf den Hintern und schüttelte lachend seinen Kopf. Ja die Liebe zwischen den Beiden war auch nach 18 Ehejahren nicht verblüht. Hazel war sehr glücklich darüber, dass ihre Eltern so harmonisch waren. Es gab einige Mitschüler in ihrer Klasse, bei denen es anders aussah.
"Gibt es jetzt Essen?", ertönte es hinter ihr. Oh weh da war er wieder, der Schrecken der Familie, wie Hazel sie immer nannte. Natürlich meinte sie das sehr liebevoll. "Na du kleine Wanze!", neckte sie ihre jüngere Schwester. "Ich wanz dich gleich um!", grinste Ivy. Auch wenn es so schien, als könnten die Beiden sich nicht ausstehen, so liebte die eine Schwester die andere sehr und umgekehrt, aber die kleinen Neckereien konnten sie schon als Kleinkind nicht lassen. "Na dann können wir ja endlich frühstücken, jetzt wo alle da sind.", Claire gab den Startschuss und schon kam jeder seinen Aufgaben nach. Wie ein Uhrwerk steuerte jeder auf sein Ziel zu. Organisation war eben alles in der Familie. Während Hazel und Ivy zu den Geschirrschränken rechts neben dem großen Küchentisch eilten, um die Teller und Tassen zu holen, widmete sich Claire der Kaffeemaschine zu, welche auf der großen Arbeitsfläche der großen Kirschbaum farbigen Küchenfront stand, genau gegenüber des Esstisches, welcher den selben Holzton besaß. Nigels Aufgabe war hingegen etwas einfacher gestrickt und hieß Hamilton. Er nahm eine der Hundefutterbüchsen aus dem weißen Vorratsschrank und den Dosenöffner aus dem Schubfach. Der Neupfundländer wusste natürlich genau, dass es jetzt Futter für ihn gab. Er schlängelte schwanzwedelnd zwischen den Cunninghams hin und her und bellte immer wieder fröhlich in der Gegend rum. "So hier mein Großer!", lächelte der Familienvater, während er die halbe Dose in den Futternapf füllte. „Ivy, Tassen!“, kommandierte Hazel ihre kleine Schwester. Diese verleierte genervt die Augen: „Du wohnst genauso hier wie ich!“. „Und das schon viel länger als du!“, grinste das junge Mädchen. „Auf die 2 Jahre kommt es auch nicht mehr an!“, pöbelte Ivy zurück. „Hey Mädels, jetzt ist aber mal gut!“, unterbrach die Mutter ihre beiden Töchter. Mit jeweils zwei ineinander gestülpten Tassen in den Händen, näherte sie sich dem Tisch und deckte weiter auf. „Kümmert euch mal lieber um den Tee.“, zwinkerte sie. „Jawohl!“, die Mädchen salutierten mit einem breiten Grinsen vor Claire. Diese schüttelte lachend den Kopf. Ein Frühstück ohne diese Neckereien, wäre einfach kein richtiger Cunningham Morgen. Nigel stellte Zucker und Milch auf den Tisch. Mit prüfendem Blick kontrollierte er was auf den Tisch stand. „Bis auf den Tee müsste alles da sein.“, nickte er. „Ja sieht so aus!“, stimmte seine Frau zu und setzte sich mit ihm an den Tisch. Derweil kamen auch Hazel und Ivy mit den beiden Teekannen, welche mit frisch aufgebrühtem, schwarzem Tee gefühlt waren. „Haut rein!“, lachte Claire. Sie nahm eine Scheibe des selbstgebackenen Weißbrotes aus dem Brotkorb. Es duftete herrlich nach dem frischen Backwerk, dem heißen, dampfendem Tee und der süßen Marmelade. Der Morgen, der mit Hektik begann, schien auf einmal so friedlich. Alle waren verstummt und kümmerten sich um ihre Essen. Nigel schnitt sein Brot in zwei Hälften. Ivy konnte sich mal wieder nicht entscheiden, welchen Aufstrich sie nehmen sollte. Sie starrte auf den Tisch, nahm ein Marmeladenglas nach dem anderen in die Hand, nur um es dann wieder auf den Platz zurück zu stellen. Hazel mixte ihren ganz eigenen Tee zusammen. Es musste immer genau die richtige Menge Zucker sein, vermischt mit ein paar Tropfen kalter Milch. Claire war die einzige, die schon aß. Amüsiert schaute sie ihren drei liebsten Menschen zu, während sie erneut von ihrer Schnitte abbiss. "Sag mal, Schatz, hattest du mir die Lancaster-Akte eigentlich schon rausgesucht?", Nigel schaute seine Frau an. Diese machte jedoch ein sehr ernstes Gesicht. "Nigel Cunningham. Beim Essen wird nicht über die Arbeit gesprochen. Wenigstens beim Frühstück will ich mich nicht wie deine Sekretärin fühlen, sondern wie deine Ehefrau!", platzte es aus ihr heraus. "Gut das nächste Mal warte ich einfach bis ich es wieder vergessen habe.", entgegnete dieser in einem sehr sarkastischen Ton. "Gute Idee, Liebling und jetzt gib mir bitte die Milch". Danach schien das Gespräch beendet gewesen zu sein, denn Hazels Vater beugte sich über den Tisch um den kleinen Karton Kondensmilch zu erhaschen. Für die beiden Töchter war das nicht überraschend. Da ihre Eltern zusammen in einer Kanzlei arbeiteten, gab es öfters solche Gespräche, die wie auch diesmal ins nichts führten. Hazels Vater war Rechtsanwalt und noch dazu ein sehr angesehener in Birmingham und Umgebung. Als er sich damals selbstständig machte, stellte er seine heutige Frau Claire als Rechtsanwaltsgehilfin ein. Hazel und Ivy kannten die Geschichte auswendig, so oft hatte Nigel ihnen die Geschichte schon erzählt. Er hatte jedes Mal so ein glänzen in den Augen, wenn er sich zurück erinnerte. Als die beiden Mädchen noch jünger waren, saßen sie oft mit ihrem Vater vor dem Kamin. Die Atmosphäre war einfach immer perfekt. Das Feuer knisterte fröhlich vor sich hin und strahlte immer dieses warme, dämmernde Licht aus. Hazel und Ivy saßen jedes Mal auf seinem Schoß und lauschten seiner Stimme:" Wisst ihr als ich eure Mutter damals zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich sofort das sie etwas ganz Besonderes ist. Sie stand in diesem knielangen, schwarzen Rock, zu dem sie eine weiße Bluse und darüber eine zum Rock passende Weste an hatte, vor mir. Ihr langes haselnussbraunes Haar umschmeichelte ihr Gesicht und dann war da ihr Lächeln, es war einfach traumhaft."
Durch einen schmerzhaften Stoß in die Seite, wurde Hazel zurück in die Realität verfrachtet. "Was?", noch ein wenig benommen von ihrem Tagtraum starrte sie in die Runde. "Acht Uhr? Bus? Schule???", immer wieder zeigte Ivy grinsend auf die große Küchenuhr, welche hinter ihnen an der beigen Wand befestigt war. "Oh. Ja, ja!", nickte sie und sprang mit dem Teller in der Hand auf, wurde aber sogleich wieder zurück gestoßen. Hamilton hatte seine großen Pfoten auf Hazel gestützt. "Ham, jetzt wird nicht gespielt. Ich muss zur Schule.", lachte sie. Mit ihrer weichen Hand wuschelte sie ihrem großen Vierbeiner durch Fell. Sie knuddelte seinen dicken Kopf und kraulte ihm die Ohren. "Hamilton! Hier her!", rief Claire, um den Hund abzulenken und zu sich zu locken. Der Plan ging auch auf, denn der große Neufundländer gehorchte aufs Wort. Schwanzwedelnd lief er zu seinem Frauchen. Hazel nutzte die Chance, stand auf und räumte ihr Geschirr in die Spüle. Mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete sie sich sowohl von ihrer Mutter, als auch von ihrem Vater. "Bis heute Abend!", lächelte sie. Zusammen mit ihrer Schwester verließ das haselnussbraunhaarige Mädchen die Küche. Sie durchquerten das Wohnzimmer um in den Vorraum zu gelangen. Diesen hatten Nigel und Claire bei ihrem Einzug damals extra anbauen lassen. Es war eine kleine Diele vollgestopft mit einem großen Schrank voller Jacken und eine dazu passende Garderobe, welche direkt an die Wand genagelt wurden war. Auf der rechten Seite befand sich ein riesiges Schuhregal, in dem anscheinen alle Schuhe des Hauses aufbewahrt wurden. Ganz egal ob Pumps, Turnschuhe oder Stiefel, dort konnte man alles finden. Trotz der großen Schuhauswahl entschieden sich sowohl Ivy als auch ihre Schwester für ein paar schwarze Ballarinas. Diese gehörten nämlich zur Schuluniform und waren Pflicht. "Hier!", Hazel hievte die Schultasche von Ivy hoch und streckte ihren Arm in deren Richtung. "Danke, big Sis!", lächelte Ivy. Ja so sehr sich die Mädchen streiten und ärgern konnten so lieb konnten sie auch zu einander sein. Selbst ihre Eltern staunten oftmals wie schnell die Stimmung zwischen ihren Töchtern hin und her wechselte. Sowohl Hazel als auch Ivy beteuerten stets, das es nun mal so ihre Art war, sich gegenseitig zu zeigen, wie lieb sie einander hatten, Jedes Mal zwinkerten sich die Schwestern dabei lachend zu und jedes Mal nahmen Claire und Nigel das kopfschüttelnd hin. Das war wohl eine Sache die nur Geschwister verstehen konnten. "Fertig?", Hazel legte ihre rechte Hand auf die Türklinge. "Fertig.", nickte Ivy und gab so das Zeichen zum Gehen. Vor der offenen Haustür erstreckte sich eine kleine Straße, welche Teil einer großen Wohnsiedlung war. Das Haus der Cunnighams lag ganz am ruhigen Ende des Viertels, weshalb eine friedliche Stille in der Luft lag. Überhaupt war noch niemand auf der Straße zu sehen. Nicht mal ein Auto fuhr vorbei. Die Lage ihres Hauses war für ihren Schulweg sehr günstig. Sie mussten nur die die Landsdale Avenue bis zur Hauptstraße laufen um die Bushaltestelle zu erreichen. Ein lautes Quietschen ertönte, als Ivy die Vorgartentür öffnete und Hazel sie hinter sich wieder schloss. Ein Luftzug durchwanderte die Bäume des Waldes, welche majestätisch auf der rechten Seite empor ragten. Hazels haselnussbraunes Haar tanzte im Wind auf und ab, doch das schien sie nicht zu interessieren. Der Blick des Mädchens war in Richtung Wad gerichtet. Wie in Trance starrte die ältere der beiden Schwestern die Bäume an. Durch ihren Körper floss ein seltsames Gefühl. Es war als ob irgendetwas sie in den Wald ziehen wollte. Was war das nur, dass ihren Körper so fesselte? „Hazel?“, eine zarte Hand rüttelte an ihre Schulter und ließ sie erschrocken aufblicken. „Ist alles okay?“, wollte Ivy wissen. „Äh ja.“, die Ältere schüttelte leicht den Kopf, legte dann aber wieder ein Lächeln auf die Lippen.
Die beiden Schwestern bogen nach rechts ab und liefen in Richtung Hauptstraße. Je näher sie dieser kam, umso lauter wurde es. Etliche Fahrzeuge fuhren von der einen Seite zur anderen. Doch der Lärm kam nicht nur von den vorbeifahrenden Autos. Einige Stimmen flogen durch die Luft, gemischt mit Gekreische und lautem Gelächter. Wie schafften es die anderen nur um diese Uhrzeit schon so wach zu sein? Die gerade mal acht wartenden Schüler machten Krach für zwanzig von ihnen. Die Cunnigham Schwestern grinsten sich an. „Hey Haze!“, ein Junge mit kurzen braunen Wuschelhaaren rannte winkend auf sie zu. Es war Raymond, Hazels bester Freund und auch Klassenkamerad. Schon seit dem Kindergarten waren sie unzertrennlich gewesen. Er sah sehr gut aus in seiner Schuluniform. Er trug eine schwarze lange Hose und dazu ein weißes Hemd, welches das Schulwappen auf der Brusttasche trug. Dazu hatte er eine schwarz-rot karierte Krawatte kombiniert und ein schwarzes Jackett übergezogen. Überhaupt war er wirklich gutaussehend. Seine Pupillen hatten eine hellgrüne Farbe und waren das I-Tüpfelchen in seinem markanten und dennoch auch weichen Gesicht. Ivy stand, wie jedes Mal, stumm da und starrte ihn mit großen Augen an. „Morgen Ray. Heute schon da? Wie kommt’s?“, ein breites Lachen zierte Hazels Gesicht. Normalerweise war sie es gewöhnt, dass er immer erst dann angerannt kam, wenn der Bus abfahren wollte. „Was denn jetzt bin ich pünktlich und dann ist es auch wieder nicht richtig.“, scherzte Ray. „Du machst nie was richtig!“, mit einem kräftigen Stoß schubste Hazel ihn ein Stück nach hinten. „Oah na warte!“, grölte er, nahm Anlauf und versucht seine beste Freundin zu schnappen. Diese war allerdings schneller und flüchtete. Ivy war inzwischen zu ihrer Freundin Brooke gegangen, welche gerade aufgetaucht war.
Ein lautes Quietschen ertönte. Das konnte nur von ihrem Schulbus stammen, der an der Haltestelle stoppte und die Türen aufspringen ließ. Jeder schnappte seine Tasche und reihte sich ein. Noch war alles leer. Hazel und die anderen wohnten am Stadtrand und wurden daher immer als erste abgeholt. Das war von Vorteil, denn ein guter Platz war damit immer sicher. Während Ivy sich mit ihrer Freundin nach vorne setzte, entschieden sich Ray und Hazel für einen Platz weiter hinten. Als alle saßen, schloss der Busfahrer mit einem lauten Knall die Tür und fuhr los. „Schon gehört Anne und Michael sind wieder zusammen.“, begann Hazel. „Ach die beiden sind doch ständig getrennt oder zusammen. Wer soll das noch überblicken können?“, lachte ihr Kumpel. Ja Anne und Michael waren Gesprächsstoff Nummer eins an der Schule. Das On und Off-Paar schlecht hin. doch fast jede Woche änderten sie ihren Facebook Status von in einer Beziehung mit tausend Liebes Posts auf Single oder in „es ist kompliziert“ mit den dazu passenden schmalz-heul-Texten von Anne, was ihnen auch herbe Lästereien einbrachte. „Ich nicht.“, grinste Hazel. „Konntest du Englisch?“, der braunhaarige Junge kramte in seiner Tasche und schien etwas zu suchen. „Was gab es denn da zu können? Du solltest doch nur ein Gedicht schreiben.“, sie verleierte die Augen. „Jaja du bist ja auch ein Mädchen. Ihr könnt so ne Schnulzen schreiben. Wir Männer haben damit nichts am Hut.“, konterte dieser. "Hahahahahaha", mit beiden Händen hielt Hazel sich den Bauch fest vor Lachen, atmete tief ein und versuchte etwas darauf zu sagen. Vergeblich. Erneut pustete sie los, so laut das sich die anderen umdrehten. "Was ist so komisch?", Ray war sichtlich irritiert. "Naja", begann sie und wischte sich dabei die Lachtränen aus den Augen, "Du hast einfach den Nagel auf den Kopf getroffen." Ihr Kumpel schüttelte nur mit dem Kopf. Diese Frauen. Er würde sie nie verstehen.
"Sag mal was kramst du eigentlich die ganze Zeit in deiner Tasche herum?", das von Neugierde zerfressende Mädchen zupfte an seinem Ärmel. Ray zog seinen Arm weg und schaute sie böse an. Hazel kannte diesen Blick. Es war dieser "Du hast mich geärgert und darum bestraf ich dich jetzt Blick". Sie zwinkerte ein paar Mal mit den Augen, grinste frech und starrte ihn an. "Oh bitte nun sag schon!", drängelte Hazel. "Nö.", gab er zur Antwort. So vertieft in den Neckereien, bemerkten die beiden Streithähne nicht einmal, dass der Bus wieder anhielt um noch weitere Schüler einzusammeln. Mit einem lauten Quietschen öffnete sich die Bustür und ließ weitere fünf müde Gesichter einsteigen. "Hallo Haze! Raymond. " ertönte es plötzlich, was die Angesprochenen aufblicken ließ. Es waren Tracy und Shirley. Zwei blonde Mädchen, die einander bis auf die Haarspitzen glichen. Jedenfalls wenn es um das Äußere ging. Wenn es um den Charakter ging waren die Zwillinge so wie Tag und Nacht. Während Tracy total modeverrückt war und sich jeden Monat mit allem neuen Glamourtrendwissen versorgte, war Shirleys Heimat der Fußballplatz. Allerdings hatten sie immer diese gruslige Angewohnheit im Chor zu sprechen, was sowohl Hazel als auch Ray oft einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Doch nicht mal das hielt sie in der 5. Klasse davon ab Freundschaft zu schließen. So komisch Tracy und Shirley manchmal schienen, so herzlich waren sie auch. "Hey Trace! Hey Leys!", lachte Hazel. "Morgen!", winkte Ray. Ihm waren die zwei nicht so geheuer, im Gegensatz zu Hazel, die sie sehr mochte. Aus diesem Grund hatte er es anscheinend nie fertig gebracht, den Zwillingen zu erlauben ihn Ray zu nennen. Gefragt hatten sie bis jetzt auch nie danach und darum ließ er es auch einfach gut sein. Tracy und Shirley setzen sich eine Reihe weiter, direkt hinter die beiden. Wieder quietsche die Tür und die Fahrt ging weiter. "Gefunden?", Hazel schaute Ray mit großen Augen an. "Was?" "Na ob du das, was in deiner Tasche ist und du mir nicht zeigen willst, gefunden hast.", sie streckte ihm die Zunge heraus. Der angesprochene Junge grinste plötzlich in einer Art und Weise, die Hazel garnicht gefiel. "Ja, hier!", in seiner Hand hielt er ein Schulheft, welches Ray volle Kanne auf den Kopf seiner Sitznachbarin knallte. Diese kreischte lachend los und versuchte es ihm aus der Hand zu reißen. Ein kräftiger Stoß ließ plötzlich alle aufblicken. Der Bus machte eine Vollbremsung. Die Schüler kreischten kurz auf, als sie an die Sitze gedrückt wurden, beruhigten sich aber schnell wieder. Der Busfahrer hatte eine Ampel unterschätzt und den Bus gerade noch zum Stehen gebracht. "Verdammt! Mein Heft!", seufzte Ray. Die starke Wucht hatte ihm das Heft aus der Hand gerissen und mit vollem Bogen nach vorne geschleudert. Doch gerade als Hazels Kumpel aufstehen wollte, fuhr der Bus wieder an. "Warte doch bis zur nächsten Haltstelle.", schlug sie vor. "Ja gut, die musste ja sowieso gleich kommen.", nickte dieser und setzte sich wieder. Ray sollte Recht behalten, denn keine 5 Minuten später hielt der Bus wieder an. Die Türen blieben auch diesmal nicht von diesem Quietschen verschont. Raymond stand auf um sein Heft zu holen, hielt jedoch plötzlich inne. Eine seltsame Aura drang durch die Reihen. Es war kein Geräusch zu hören, nur ein leichtes Klacken. Es klang wie die Absätze von einen paar High Heels. An der Tür erschien eine Hand, deren Fingernägel in einem dunkelrot bemalt waren. Dieser Arm gehört zu einem unbeschreiblich schönen Mädchen. Ihr Haar war pechschwarz und reichte bis zu ihrem Po. Ihr schlanker Körper war in ein kurzes, körperbetontes langärmliges Kleid gehüllt. Doch es war nicht nur ein einfaches Stück Stoff. Der Ausschnitt fing an ihrem Hals breit an verlief in einem Dreieck, welches immer schmaler wurde nach unten zu ihrem Bauchnabel. Die nackte Haut wurde verhüllt durch ein gestricktes florales Muster, durch welches nur etwas von ihrer weißen Haut zu sehen war. Sie trug unter diesem Kleid keinen BH, das konnte nun wirklich ein Blinder sehen und dennoch waren ihre wohlgeformten Brüste bedeckt. Dazu trug sie ein paar High-Heels, dessen Absatz wenigstens zehn Zentimeter hoch war. Diese Peeptoes besaßen vorne einen treifen, der mit schwarzem Leder gemacht wurde, so schwarz wie der Absatz. Der Rest des Schuhes bestand aus einem dunkelroten Stoff, welcher mit einem schwarzen Muster bestickt war. Ihre Haut war wahnsinnig hell, fast so weiß wie Schnee. Sie war einfach atemberaubend schön, was ihr anscheinend auch sehr bewusst war. Ihr Gesicht war makellos und das gewählte Make Up betonte es gekonnt. Die Lippen waren in ein dunkles Rot getaucht, passend zu der Farbe ihrer Pumps. Ihre Augen waren grün. Doch es war nicht nur einfach ein Grün so wie es in Gräser oder auf Bäumen vorkam. Es war ein sehr dunkles und dennoch auch kraftvoll leuchtendes Grün. Ihr Blick schweifte durch die Reihen, so als suchte sie etwas. Jeder im Bus starrte sie an. Die Mädchen schienen sie zu bewunderten, die Jungs begehrten sie. Die Aura, die diese Unbekannte um sich hatte war bemerkenswert. Es war als sei dieses Mädchen nicht von England, nicht von Europa und auch nicht von dieser Welt.
Die Schwarzhaarige machte einen Schritt nach vorne. Dabei trat sie auf etwas, das am Boden lag. Es war das Heft von Ray. Ihre Beine knicken elegant an, sodass ihr Körper sich bücken und ihre Hand das Heft aufheben konnte. "Ähm.", murmelte Ray, hielt dann jedoch wieder inne, als Hazel an seinem Ärmel zog. Die Neue sah ihn an. "Gehört das dir?", ihre Stimmt glich einer Sinfonie. Ein Ton war weicher als der andere. "Äh ja.", mehr bekam der Junge nicht über die Lippen. Wie eines dieser Topmodels kam sie den Gang entlang geschwebt und jeder Schüler drehte sich dabei nach ihr um, so als würde sie sie kontrollieren. Es war einfach nur unheimlich. "Hier bitte.", ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Ray war inzwischen rot angelaufen und nickte nur. Alle waren fasziniert von ihr, alle bis auf Hazel. Ihr lief es eiskalt den Rücken runter, als diese leuchtend grünen Augen sie von oben bis unten musterten. Was war nur mit ihr los? Etwas in ihr war genauso beeindruckt wie die der Rest, doch da war noch ein anderer Teil, welcher sie zu warnen schien. Was sie spürte war keine Abneigung, sondern Furcht.