Jugendlicher tot, Bruder festgenommen

sooma schrieb:Klingt auch ein bißchen nach "abseits" und "verschroben", hier ist es aber ein renommierter, moderner Pferdebetrieb. Sie lebten dort also nicht ganz "aus der Welt".

Dazu im Merkur - Artikel:

Wie Einwohner der 6375-Seelen-Gemeinde einem dpa-Bericht zufolge erzählen, habe die Familie auf einem mondänen Anwesen mit weitläufigem Garten gewohnt. Die Leute seien bekannt im Ort, aber nicht so richtig integriert gewesen

Wobei da natürlich immer die Frage ist, inwiefern man etwas auf 'Dorfklatsch' geben kann, was das 'integriert-sein' im Ort anbelangt:
Wir wissen ja nicht, wie lange die Familie den Reitbetrieb schon betrieben hat - gerad 'auf dem Dorf' bleiben 'Zugezogene' oft (teilweise auch noch nach Jahrzehnten) 'Aussenseiter'.

Update vom 26. Januar, 22.16 Uhr: Im Fall des etwa 100 Kilometer von Güglingen im Kreis Heilbronn sind der Vater (54) und der 17-jährige Bruder des getöteten Teenagers weiter nicht vernehmungsfähig. Beide waren mit Stichverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Frühestens am Montag sei eine Befragung möglich, hieß es. Auch die Leiche des 15-Jährigen wies Stichverletzungen auf - ob sie zum Tod geführt hatten, war noch unklar.

Finde es merkwürdig/ auffällig, dass sich bzgl der Mutter der Jungen seitens der EB in Schweigen gehüllt wird, es wird bisher nichtmals erwähnt ob sie mit ihren Söhnen und ihrem Mann dort auf dem Hof lebt.

Zur Mutter des toten Jungen wollte der Behördensprecher zunächst keine Angaben machen.

Quelle der Zitate:
https://www.merkur.de/welt/gueglingen-bruder-mord-familiendrama-baden-wuerttemberg-tot-15-jaehriger-teenager-stiche-verletzung-polizei-drama-zr-13499619.html

ThoFra schrieb:Wir wissen ja nicht, wie lange die Familie den Reitbetrieb schon betrieben hat - gerad 'auf dem Dorf' bleiben 'Zugezogene' oft (teilweise auch noch nach Jahrzehnten) 'Aussenseiter'.

Der Hof wird von der Familie dort seit gut 40 Jahren betrieben, sie bieten nicht nur Reitunterricht und Stellplätze an, sondern haben auch mit Turniersport zu tun. Gut möglich natürlich trotzdem.

falstaff schrieb:Daher verstehe ich nicht warum man nicht einfach Reiterhof schreibt, wo es doch völlig irrelevant ist, ob der Hof irgendwann mal vor 200 Jahren ausgemeindet wurde.

Wikipedia: Aussiedlerhof

So lang ist der zweite Weltkrieg nun auch nicht her :D Um einen Aussiedlerhof bauen zu können, muss man über gewisse finanzielle Mittel verfügen. Häufig geht es auch um Massentierhalten wie beispielsweise Schweine und Hühner. In der Regel sind das recht aufwändige, moderne Anlagen, die mit verschrobenen Hinterwäldlern rein gar nichts zu tun haben, im Gegenteil, das sind die reichereren Bauern als die im Dorf. Und wenn man sich die Bilder von dem Anwesen ansieht, dann könnte es durchaus auch so gewesen sein, dass die Bewohner gar keinen Wert auf eine Integration im Dorf legten.

@sooma

40 Jahre ist natürlich schon eine ganze Weile, was aber nicht unbedingt heißen muss, dass die Familie integriert ist in die Dorfgemeinschaft.

Die Formulierungen aus dem Merkur - Artikel, die ich in meinem vorherigen Posting zitiert habe:

ThoFra schrieb:Wie Einwohner der 6375-Seelen-Gemeinde einem dpa-Bericht zufolge erzählen, habe die Familie auf einem mondänen Anwesen mit weitläufigem Garten gewohnt. Die Leute seien bekannt im Ort, aber nicht so richtig integriert gewesen

Hervorhebung von mir eingefügt.

Quelle:
https://www.merkur.de/welt/gueglingen-bruder-mord-familiendrama-baden-wuerttemberg-tot-15-jaehriger-teenager-stiche-verletzung-polizei-drama-zr-13499619.html

Klingt ein wenig - zumindest in meinen Ohren - nach sozialem Neid, allerdings kann man natürlich nicht wissen, ob der Journalist die Dorfbewohner wörtlich zitiert hat.

Allerdings schweifen wir damit wohl zu sehr ins off-topic ab, da ich mir momentan nicht vorstellen kann, dass dies in irgendeiner Form relevant für die Tat ist.

ThoFra schrieb:Allerdings schweifen wir damit wohl zu sehr ins off-topic ab, da ich mir momentan nicht vorstellen kann, dass dies in irgendeiner Form relevant für die Tat ist.

Denke auch nicht, dass das für die Tat in irgendeiner Weise relevant ist.

Wesentlich interessanter hingegen sind die verdrucksten Aussagen über die Mutter der beiden Jungs, die merkwürdig fantomhaft erscheint. Das muss ebenfalls nicht unbedingt etwas mit dem Fall zu tun haben, aber wenn sich die Ermittler weder zu der Mutter noch zu deren Lebensumständen äußern wollen, ist das schon auffällig und provoziert u.U. genau das, was es eigentlich verhindern soll: Spekulationen...

Dazu gab es doch Angaben, wenn auch knappe:

Die Söhne lebten dort gemeinsam mit ihrem Vater. Der Aufenthaltsort der Mutter sei mittlerweile geklärt, so die Polizei.

https://www.heidelberg24.de/region/gueglingen-heilbronn-jugendlicher-junge-tot-stiche-familiendrama-polizei-haft-krankenhaus-13499624.html

Mehr zu ihrer Person ist für uns ja erstmal nicht interessant.

falstaff schrieb:aber wenn sich die Ermittler weder zu der Mutter noch zu deren Lebensumständen äußern wollen, ist das schon auffällig und provoziert u.U. genau das, was es eigentlich verhindern soll: Spekulationen...

Was haben uns denn die Lebensumstände der Mutter, die offensichtlich nicht auf dem Reiterhof lebt und mit der Tat nichts zu tun hat, zu interessieren? Hat sie eine neue Familie, gibt es weitere Verwandte, am besten noch Fotos ins Netz stellen. Also manchmal frage ich mich schon.

Was heißt integriert zu sein? Immer dem Dorfklatsch present zu sein? Zu der Gartentürchenmafia zu gehören?

Es gibt Menschen, die davon nichts halten und dezent ein Leben führen, das den übrigen Dorfhengsten nicht behagt. Allein schon auf einem mondänen Etablissement zu wohnen schafft Abstand.

https://www.merkur.de/welt/gueglingen-bruder-mord-familiendrama-baden-wuerttemberg-tot-15-jaehriger-teenager-stiche-verletzung-polizei-drama-zr-13499619.html
Aktualisiert: 31.01.20 12:11

Der ebenfalls verletzte Vater der beiden Teenager hat sich gegenüber Ermittlern noch nicht geäußert.

Der Vater war wohl erstmals am 27.01.2020 ansprechbar, aber nicht bereit, sich zu äußern.
Das ist auf jeden Fall eine sehr umsichtige Entscheidung.

emz schrieb:Was haben uns denn die Lebensumstände der Mutter, die offensichtlich nicht auf dem Reiterhof lebt und mit der Tat nichts zu tun hat, zu interessieren? Hat sie eine neue Familie, gibt es weitere Verwandte, am besten noch Fotos ins Netz stellen. Also manchmal frage ich mich schon.

Was hat dich zu interessieren was mich interessiert?

falstaff schrieb:Was hat dich zu interessieren was mich interessiert?

Wir sind hier ein Forum. Da gehe ich davon aus, dass sich jeder für das interessieren darf, was andere schreiben. Eine Einschränkung, meine Meinung zu Beiträgen zu äußern, sehe ich nicht.

Ein 15-Jähriger wurde erstochen. Die Umstände dieser Tat rufen ein legitimes, öffentliches Interesse hervor. Dieses öffentliche Interesse darf aber nicht dazu führen, dass nun die Lebensumstände einer nachweislich nicht mit der Tat in Verbindung stehenden Person aufgedeckt werden. Dies dann zu bemängeln und von "verdrucksten Aussagen über die Mutter" zu reden, halte ich für zumindest unangemessen.

@falstaff
@emz

Hatte in einem meiner vorherigen Postings auch schon angemerkt, dass ich es merkwürdig finde, dass die Mutter so 'nebulös' thematisiert wurde.
Wenn sie mit der Tat nichts zu tun hat, auch nicht auf dem Hof lebt, hätte man sie doch genausogut auch einfach gar nicht in den Artikeln erwähnen können, das hätte m E evtl zu weniger Spekulationen bzgl ihrer Person geführt.
Der Aufenthaltsort der Mutter wurde geklärt, d h ist den EB also bekannt, daher schließe ich mich diesbzgl @sooma an:

sooma schrieb:Mehr zu ihrer Person ist für uns ja erstmal nicht interessant

ThoFra schrieb:Wenn sie mit der Tat nichts zu tun hat, auch nicht auf dem Hof lebt, hätte man sie doch genausogut auch einfach gar nicht in den Artikeln erwähnen können, das hätte m E evtl zu weniger Spekulationen bzgl ihrer Person geführt.

Wir wissen aber doch gar nicht, was bei Facebook und Co. für ein Hype abging. Da sind zwei minderjährige Buben, und wo ist ihre Mama? Wer weiß, was da für abstruse Spekulationen im Netz rumgeisterten. Könnte mir gut vorstellen, dass sich deshalb die Polizei genötigt sah, eine Erklärung abzugeben, um die Gemüter zu beruhigen.

Man weiß bei dem getöteten Jungen also noch nicht, ob die Stiche todesursächlich waren?

Das hat mich doch aufhorchen lassen.
Ziemlich mysteriös, das Ganze.

Allgoria schrieb:Man weiß bei dem getöteten Jungen also noch nicht, ob die Stiche todesursächlich waren?

Ich weiß nicht, auf welche Quelle du dich hierbei beziehst.
Vielleicht magst du verlinken, welche Information dich hat aufhorchen lassen.

Die Info habe ich von @ThoFra, sie schrieb gestern um 9:41Uhr.

@Allgoria

Verstehe. Aber diese Info entstammte einem Update vom 26.01.2020, ist also schon eine Woche alt. Inzwischen ist die Obduktion abgeschlossen und würde es Zweifel gegeben, wir hätten davon erfahren.
Also kein Anlass, uns aufhorchen zu lassen.

@emz
Stimmt. Ich hab's mittlerweile auch gesehen. War spät gestern Abend....

Montag gibt es ja vielleicht Neuigkeiten.

Allgoria schrieb:Man weiß bei dem getöteten Jungen also noch nicht, ob die Stiche todesursächlich waren?

Das klingt mir sehr nach einer Überinterpretation einer übervorsichtigen Aussage. Es ist zwar nicht ganz ausgeschlossen dass der Junge kurz nach den Messerstichen an einer unentdeckten Krebserkrankung oder einer spontanen Selbstentzündung gestorben ist - wesentlich wahrscheinlicher ist es doch aber, dass der Tod des Jungen tatsächlich auf die Messerstiche zurückzuführen ist.

So wie vergangene Woche bereits in Rot am See, untersagt die Polizei auch bei dieser Beerdigung das Fotografieren und Filmen.

https://www.echo24.de/region/heilbronn-gueglingen-aussiedlerhof-15-jaehriger-tot-beerdigung-13499654.html

Güglingen/Heilbronn: Beerdigung des Opfers, Foto- und Filmaufnahmen untersagt!

Update, 4. Februar:
Nach dem Tod eines 15-Jährigen auf einem Reiterhof in Güglingen bei Heilbronn, findet am Donnerstag (6. Februar) die Beerdigung des Jungen auf dem städtischen Friedhof in Heilbronn-Neckargartach statt. Die Stadt Heilbronn hat nun per Mail bekannt gegeben, dass Foto- und Filmaufnahmen untersagt sind, um die Familie und ihre Trauer zu schützen.

Es ist eine neue Qualität von Sensationsgier, die mittlerweile polizeiliche Maßnahmen notwendig macht, um eine würdevolle Beerdigung durchführen zu können.