ThoFra schrieb:Das spricht m E eher gegen die Theorie, dass Tyberiusz in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden sein könnte, dann hätten die EB sich wohl nicht per Fernsehsendung/-beitrag an die Öffentlichkeit gewandt, denn oberstes Ziel im Zeugenschutz ist ja, den Aufenthaltsort / die Identität der betreffenden Zeugen zu schützen, da wäre es doch ziemlich kontraproduktiv, die Öffentlichkeit praktisch "mit der Nase auf die jeweilige Person zu stoßen".
Absolut - und dafür wäre es auch nicht erforderlich, die Mutter acht Jahre im Unklaren zu lassen. Ein kurzer Anruf, dass es ihm gut geht (als Lebenszeichen) hätte gereicht und wäre leicht möglich gewesen.
ThoFra schrieb:Habe den (Vermissten-)Fall damals auch in Julia Leischiks Sendung gesehen und fand die Umstände von Tyberiusz' Verschwinden auch ziemlich merkwürdig, auch das Detail, dass dieser Freund, der ihm ja wohl nicht sonderlich nahe stand, einen Schlüssel für die Wohnung hatte.
Für das Hinterlassen einer Nachricht hätte man doch im Jahr 2005 meiner Ansicht nach eher auf eine Email oder dergleichen zurückgegriffen. Oder hätte meinetwegen den Zettel in den Briefkasten gesteckt. Denn selbst wenn der Kommilitone sein Vertrauen genießt, um z. B. bei Abwesenheit die Blumen zu gießen, etc., finde ich es ungewöhnlich, den Schlüssel zu nutzen, um da einen Zettel zu hinterlegen.
Wenn man Böses denkt, könnte der Zettel natürlich auch als Alibi dienen, in der Wohnung gewesen zu sein (um dort vorhandene Spuren zu rechtfertigen), ebenso könnten durch die Lackierung des Tisches Spuren auf diesem durch das vorherige Abschleifen beseitigt worden sein. Die Polizei wird aber all das überprüft haben, so dass man dies verneinen kann.
Inwiefern 200,- für eine Tischlackierung angemessen sind, insbesondere da dem Kommilitonen die Zahlungsschwierigkeiten bekannt waren, wie er selbst eingeräumt hat, darf bezweifelt werden. Denn wenn das Geld knapp ist, hätte Tyberiusz sich für weniger Geld einen neuen weißen Couchtisch z. B. im schwedischen Möbelhaus holen können. Der Preis klingt eher gewerbsmäßig. Der Kommilitone hätte ja auch anbieten können, die Materialien zu besorgen, und man hätte diese Lackierung gemeinsam machen können.
Dass die Tischlackierung nur vorgeschoben war, um Zahlungsströme zu verschleiern, glaube ich weniger, dafür ist der Betrag einfach zu gering. Außerdem scheint es den Tisch ja zu geben, und es wird wohl feststellbar sein, ob er neu lackiert war.
Etwa bei Minute 10:18 sagt der Studienkollege:
Wir haben uns zwar nur zu den Zeiten gesehen, wo wir uns auf die Referate vorbereitet haben, aber ansonsten haben wir uns eigentlich immer ganz gut verstanden.
Ich will es nicht auf die Goldwaage legen, aber klingt das nicht, als ob die beiden sich bei der Referatvorbereitung nicht so gut verstanden?
Wer hatte insgesamt Schlüsselgewalt zu der Wohnung? Die Mutter und der Kommilitone? Weitere Personen? Und zu welchem Zweck?