arpanet schrieb:Dieser Google-Suchen-Langzeit-Trend sagt einiges aus:
Was sagt der denn aus? Doch nicht, dass die Messerattacken zugenommen haben. Sondern dass die ANGST davor zugenommen hat! Die Leute SUCHEN öfters danach, das besagt die Google-Statistik.
Vielen Leuten gebricht es leider an Medienkompetenz, gerade was das Internet betrifft. Nur, weil man von einer Sache mehr hört oder liest, heißt das noch lange nicht, dass auch öfters etwas passiert. Und nur, weil man seine Meinung irgendwo im Netz bestätigt sieht, heißt es noch lange nicht, dass sie auch richtig ist. Denn JEDE Meinung - und sei sie noch so abwegig und abstrus - wird irgendwer im Netz ebenfalls haben. Jeder kann alles bestätigt finden, wenn er nur lange genug sucht.
@SashaG Man muss die Daten schon richtig deuten. Ich füge mal diesen Link ein, deiner funktioniert bei mir aus etwas merkwürdigen Gründen nicht richtig, außerdem zeigt dieser Link unten die Gesamtübersicht der Straftaten:
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2017/InteraktiveKarten/interaktiveKartenPKS2017_node.htmlEs ist richtig, die Straftaten im Bereich "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung" sind derartig angestiegen, wie du sagst. Allerdings, die Anzahl ALLER Straftaten ist nicht gestiegen, "Mord und Totschlag" sogar deutlich gesunken, GERADE in Berlin!
Warum also der extreme Anstieg bei "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung"?
Zunächst mal ist davon auszugehen, dass sexuelle Nötigung weitaus häufiger vorkommt als eine regelrechte Vergewaltigung. Deshalb bezieht sich die Statistik wohl hauptsächlich auf das häufigere, aber harmlosere Delikt (schlimm genug!). Aber warum der Anstieg bei sexueller Nötigung?
Ich vermute, das hat mit der MeToo-Debatte zu tun. Eine sexuelle Nötigung wird heute einfach häufiger zur Anzeige gebracht als noch vor ein paar Jahren. Wo früher eine unsittliche Berührung einfach hingenommen wurde und die Frau still vor sich hinlitt, traut sie sich heute einfach öfters zur Polizei zu gehen.
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sich sexuelle Nötigungen in Sachsen in den letzten Jahren verfünffacht haben sollten. Eher sind die Sächsinnen selbstbewusster geworden und lassen sich nicht mehr alles gefallen.