eldec schrieb:Auffallend finde ich noch, dass von den beiden Frauen ausgerechnet diejenige, die einen Abschluss in "special education" hat, anscheinend den ganzen Tag außer Haus in einem ungelernten Job gearbeitet hat, während die Frau ohne diese Ausbildung bei den Kindern zuhause blieb. Würde man sich ja eigentlich genau anders rum vorstellen.
Gerade das ist ein Hinweis darauf, wie die partnerschaftliche Dynamik beider Frauen ausgesehen haben dürfte. Auch das wurde in dem vorangegangenen Artikel von
@CaiaLia eindrücklich skizziert.
Während von "Jen" stets und ständig etwas zu hören, sehen und lesen war, verschwindet Sarah hinter deren Omni-Präsenz, obwohl sie diejenige gewesen sein dürfte, die (hauptsächlich) etwas zum finanziellen Auskommen der Familie beigesteuert hat. Sie wurde als "enabler" bezeichnet. Jen machte die Regeln, Sarah bestellte das dafür erforderliche Feld. Hört sich für mich nach einer Beziehung zwischen Narzisstin und einer Selbstunsicheren an. Wenn man böse sein möchte, könnte man das auch als parasitäre Beziehungsgestaltung bezeichnen.
Auch wenn farbige Kinder schlechter zu vermitteln wären, hätten die Harts womöglich nie die Chance erhalten, sie adoptieren zu können, ohne den Berufsabschluss von Sarah. Denn Jen hatte ihr Studium geschmissen.
Generell stellt sich da die Frage, wie es einer Sarah gegangen sein muss, deren Frau tagein tagaus munter happy-Family-Pics postet, aber sie gleichzeitig täglich während ihrer Arbeit mit Telefonanrufen bombardiert, in denen sie sich beschwert, die Kinder seien furchtbar und würden sie verrückt machen. Der halbwegs normale Mensch würde eines Tages austicken, weil er, während er sich den Ar... aufreißt, um Geld zu verdienen, sich ständig noch diese Klagen anhören darf. Sarah hingegen scheint sich gefügt zu haben. Anders ist es auch nicht zu erklären, weswegen der Kühlschrank vollgestopft mit Nahrungsmitteln war, die Kinder jedoch nachweislich vor Hunger heimlich bei Nachbars klingelten. Wäre das der Fall gewesen, wenn eine Sarah sich - und wenn auch nur im Verborgenen - gegen das Regiment ihrer Frau aufgelehnt hätte? Wenn sie versucht hätte, dieser Willkür Jens, die sie über die Kinder walten ließ, Einhalt zu gebieten? Statt dessen ist eines der wenigen Details, die man im Artikel zu Sarah erfährt, lediglich, dass sie sich darüber freut, dass ein Außenstehender ihr mal ein Lob für ihre Mühen ausspricht, das sie zu Hause anscheinend kaum erhalten hat. Auch hier könnte man geneigt sein, den Eindruck zu gewinnen, dass hier jemand bedürftig in Abhängigkeit zu einer Person stand und das Aufrechterhalten dieser "Bindung" für sie von größerer Bedeutung war, als das Elend dieser Kinder.
Glaubt man diversen Quellen, dann war Sarah knapp 10 Jahre älter als Jen. Auch das ein Punkt, der, wie viele Andere aufzeigt, wie schwer es gewesen sein dürfte, diese "Picture-perfect-Family" zu durchschauen.
Denn:
Würde man je auf die Idee kommen, zu vermuten, dass eine gestandene studierte Frau einer 10 Jahre jüngeren Versagerin nahezu hörig ist?
Ist es nicht eher so, dass man eher diejenige als Leidtragende aller Last identifiziert, die es auf sich nimmt, 6 verhaltensauffällige Kids allein zu Hause zu betreuen?
Ist es nicht toll, dass diese Frauen den Kids nicht nur ein tolles Leben auf einer Farm, inmitten der Natur ermöglichen und sogar home-schooling betreiben?
Sind diese beiden nicht furchtbar mutig, against-all-Odds mit allen Vorurteilen zu brechen, indem sie sich outen, dann heiraten und dann noch arme schwarze Kinder in ihre Arme schließen, während sie u.a. auch deswegen auf diese gottverlassene Farm ziehen mussten, weil es böse böse Weiße gab, von denen sie angeblich angefeindet wurden?
Sind das nicht wirklich arme Frauen, die so viel Last auf sich nehmen, so viele (angebliche^^) Angriffe erdulden mussten und ihren Kindern (die man zwar nie draußen spielen sah^^) dennoch ein solch traumhaftes Leben mit tollen Reisen ermöglichten?
Ist es nicht wirklich verständlich, dass eine arme Jen von schlimmen Stimmungsschwankungen geplagt war, denn 6 Kinder können einen ja schon zum Verzweifeln bringen - da leidet jeder mit, der selbst Kinder hat.
Wer würde einem denn glauben, dass hier zwei Damen völlig erziehungsunfähig sind, wenn beide doch Pädagogik studierten? Okay, die eine ohne Abschluss, aber gerade SIE dürften davon ja mehr verstehen, als der Eltern-Normalo.