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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

41 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, 1867 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 10:18
@Nala-Nyna
Danke für diesen interessanten Fall, ich werde hier allerdings nur interessiert mitlesen weil ich zu all den Fragen nicht wirklich eine Antwort hätte. Mein Wissen zu Japan beschränkt sich eher auf Kill Bill.

Eine Frage hätte ich aber an dich @Nala-Nyna
Gibt es einen speziellen Grund warum dieser Fall in Japan noch interessant ist? Es wird doch bestimmt aus dieser Zeit mehrere solcher Fälle geben, oder?


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 10:24
http://koei.wikia.com/wiki/Ryōma_Sakamoto

Dort steht etwas von einem "S&W Model 1/2 32 diameter with five shots". Ich gehe davon aus, dass damit das Modell 1 1/2 gemeint ist. Das ist dieser Revolver https://en.wikipedia.org/wiki/Smith_%26_Wesson_Model_1_1/2 im Kaliber .32 https://en.wikipedia.org/wiki/.32_S%26W Zitat: The .32 S&W was offered to the public as a light defense cartridge, for "card table" distances.

Was die Scharten an der Klinge des Wazikashis anbelangt, so schließt das eine ja das andere nicht aus: erst erfolgreich abgewehrte Stiche, dann ein oder mehrere Schläge, die Ryoma nicht abwehren konnte. Alternativ könnte der Angreifer eine weniger edle, aber in diesem Kontext besser geeignete Klingenkonstruktion gehabt haben, weicher, aber weniger bruchgefährdet.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Hilft uns das? Der tödliche Schalg war ja, wie ich es verstand, ein Schlag von oben auf den Schädel?
Ich vermute, dass der Angreifer zunächst Shintaro ausgeschaltet hat, mit einem horizontalen Hieb, wie im Video gezeigt. Es erscheint auf jeden Fall wahrscheinlich, dass die Blutspritzer an der Wandmalerei vom ersten Hieb stammen, bei dem in einer einzigen Bewegung (von einem Rechtshänder) gezogen und horizontal von links nach rechts zugeschlagen wurde.


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 10:36
Zitat von tenbellstenbells schrieb:Gibt es einen speziellen Grund warum dieser Fall in Japan noch interessant ist?
Eine gute Frage und herzlich willkommen, auch Mitleser freuen mich!

Die offensichtliche Antwort ist, dass der gute Ryoma in Japan quasi als Nationalheld gilt. Er ist auf allem: Bonbontüten, Mineralwasser, Handtüchern... (wer würde sich so ein Handtuch kaufen?? ;) ) In einer Umfrage in Japan, wer das Land aus der Wirtschaftskrise holen könnte (als Antwort waren historische Personen aller Art möglich), wurde Ryoma mit großer Mehrheit genannt.

Die weniger offensichtliche, aber sogar häufiger genannte Antwort ist, dass der Fall in Japan immer wieder als "ungelöst", "mysteriös" u.ä. benannt wird. Und da liegt der Hase im Pfeffer - darum finde ich deine Frage so super: Ich hab selber noch nicht verstanden, was genau das so extrem rätselhafte ist!! Klar ist er ungelöst, klar war der vermeintliche Mörder Quatsch usw.... aber in Japan ist der Fall tatsächlich eine große Nummer. Ich habe, wenn ich ehrlich bin, die Befürchtung, dass mir da (aufgrund meiner, wie ich inzwischen weiß, wirklich jämmerlichen Sprachkenntnisse), wohl irgendein "Klops" entgangen ist; irgend etwas, das für die Japaner klar macht: Hier liegt ein echtes Rätsel vor! Etwas, das über unsere (Allmy) Wahrnehmung von Unstimmigkeiten (Ortskenntnis der Täter, Überrumpeln der Opfer, falsche Tatwaffe....) hinaus geht.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb: Es erscheint auf jeden Fall wahrscheinlich, dass die Blutspritzer an der Wandmalerei vom ersten Hieb stammen
Du meinst, es ist nicht Ryomas Blut? Ach, wie hübsch wären einfach mal ein paar Untersuchungen der Asverate... ach wie hübsch....
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:as a light defense cartridge, for "card table" distances.
Ach du je.... das ist dann ja wirklich eher so ein Mini-Modell. Auf den Bildern sah das Ding immer riesig aus, als könne man damit mindestens einen Hirsch niederstrecken. Der Mann hätte sich mal was ordentliches kaufen sollen.
Wozu ist eigentlich, und das frage ich mich ganz OT, dieses kleine.. "Röhrchen" das unter dem Lauf verläuft, etwa halb so lang wie der Lauf. Ist das eine Verstärkung?


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 10:58
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Wozu ist eigentlich, und das frage ich mich ganz OT, dieses kleine.. "Röhrchen" das unter dem Lauf verläuft, etwa halb so lang wie der Lauf. Ist das eine Verstärkung?
Das ist zum Auswerfen verfeuerter Patronen. Man klappt den Lauf hoch (das Scharnier ist oben vor der Trommel), nimmt die Trommel heraus, und benutzt dann dieses Röhrchen, um die verfeuerten Patronen aus der Trommel zu stoßen.


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 14:47
Wen es interessiert, Romulus Hillsborough hat eine Biografie von Ryoma Sakamoto verfasst (leider nur in Englisch)


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Hier ein Teil der Buchbeschreibung. Die Bezeichnung “großspuriger Samurai“ kollidiert hier mit der Beschreibung seiner sehr frühen Jahre als sensibel und beinahe ängstlich


IMG 20180728 144039Original anzeigen (0,2 MB)

Das Buch Cover


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 16:11
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:Die Bezeichnung “großspuriger Samurai“ kollidiert hier mit der Beschreibung seiner sehr frühen Jahre als sensibel und beinahe ängstlich
Gar nicht, finde ich. Die Beschreibeung als (fast) ängstliche, böse gesagt "Heulsuse" wird auch durch ein entzückendes Animationsfilmchen im Ryozen Museum gestützt. Und oft wird ja die "große Schnauze" benutzt, um die eigene Unsicherheit oder Sensibilität zu überspielen.
Wie ein mir bekannter Herr aus Ryomas Geburtsort so hübsch formulierte: Harte Schale, weicher Kern.

Ich denke auch, dass durch das Schlüsselerlebnis des Mordes an seinen Freunden, den er mit ansehen musste, eine solche Wut in ihm hochstieg, dass diese die Angst und Sensibität überlagerte. Ergebnis war ein besonders lautes, großspuriges Verhalten. Dies wird ja auch durch die Aussagen von Zeitgenossen gestützt, die ihn allgemein als "laut", auf der einen Seite als liebenswert und gesellig, auf der anderen Seite aber als "wildes Biest" und knapp angebunden bezeichneten. (Quellen siehe Eingangspost)

Interessant fand ich die Aussage in Wikipedia:

Sakamotos Versuche, alle zufriedenzustellen, seine Beziehungen zu den Ishin Shishi, dem Shōgun wie auch den Ausländern lieferte Anlass zu Misstrauen. Man verdächtigte ihn, sich zu seinem Vorteil bei allen anbiedern zu wollen.

Wikipedia: Sakamoto Ryōma

Das klingt für mich nicht nach wirklich selbstbewusst sondern eher nach verdeckt harmoniesüchtig: Bloß keinen benachteiligen, vor den Kopf stoßen, verletzen. Dass das bei einigen als "Taktik" 'rüberkam, kann ich mir denken. Da ich aber auch so ein "Harmoniegickel" bin, kann ich mir ebenfalls gut denken, dass er das völlig ernst meinte: Revolution ja, aber bitte ohne Streit.

Nebenbei, danke für den Buchtipp, @Nev82
Sind ja nur noch 5 Monate bis Weihnachten :D


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 16:40
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Die Bezeichnung “großspuriger Samurai“ kollidiert hier mit der Beschreibung seiner sehr frühen Jahre als sensibel und beinahe ängstlich
Gar nicht, finde ich. Die Beschreibeung als (fast) ängstliche, böse gesagt "Heulsuse" wird auch durch ein entzückendes Animationsfilmchen im Ryozen Museum gestützt. Und oft wird ja die "große Schnauze" benutzt, um die eigene Unsicherheit oder Sensibilität zu überspielen.
Wie ein mir bekannter Herr aus Ryomas Geburtsort so hübsch formulierte: Harte Schale, weicher Kern.
Ja, da ist sicher was dran. Ich wollte damit auch nicht ausdrücken, dass ich eine Version der Personenbeschreibung für falsch halte

Eher, dass ich so eine Entwicklung, für jemanden den ich als Kind/Teenager so erlebe, für erstaunlich halte und so nicht unbedingt erwarten würde
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Nebenbei, danke für den Buchtipp, @Nev82
Sind ja nur noch 5 Monate bis Weihnachten :D
So lange wollte ich nicht warten, habe das Buch auf meinen Kindle runtergeladen 😉

Gelesen habe ich es so schnell natürlich noch nicht, aber durch die ausführliche Buchbeschreibung ist zumindest mir klarer geworden, welch hohe Bedeutung seine Person wohl für Japan hat. So jemand wird demzufolge auch nicht wenige Feinde auf der anderen Seite gehabt haben


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 16:45
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:So jemand wird demzufolge auch nicht wenige Feinde auf der anderen Seite gehabt haben
Eben! Und man denkt doch: Na klaaaaar, das war einer von der Gegenseite und eigentlich ist es auch schnurre, wer. Aber was mich ja so... hm... aufwibbelt ist die Tatsache dass immer wieder ein möglicher Verdächtiger aus den eigenen Reihen als möglich benannt wird.
Und DAS wiederum würde auch erklären, woher der Mörder wusste wann er wo war.. und mit wie vielen.
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:So lange wollte ich nicht warten, habe das Buch auf meinen Kindle runtergeladen 😉
Waaaas? Und ich hab sowas nicht. Ist das das Buch mit 600 Seiten? Da gibt es nämlich noch eins, wollte nach diesem mal recherchieren....


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 17:37
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ist das das Buch mit 600 Seiten?
Jep, 614 Seiten um genau zu sein :)

Bin sehr gespannt, was man da alles noch erfährt


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 22:41
@Nala-Nyna
Vielleicht liegt der Respekt in dem konsequenten Handeln nach den Regeln die den Gehorsam betreffen in dem Fall dem Tenno gegenüber, und nicht dem Bukafu, der Aufstieg aus dem tiefsten Stand den der Kaufleuten, der Mißachtung der Standesregeln was die Ehe betrifft. Er scheint den Weg des Kriegers bis in die letzte Konsequenz gegangen zu sein. Damit ist er ein role model für das entstehende neue Japan das von allen Bewohner Tugenden der Samurai einforderte. Gleichzeitig geht er bereit in den Tod und erwartet keinerlei Dank.
Für uns Europäer eine unverständliche Mischung ais Modernität, Bushido und Zen.


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

28.07.2018 um 23:12
Wann ist Mutsuhito von Kioto nach Edo umgezogen, gibt es zwischen diesen beiden Ereignissen eine zeitliche Nähe. Kioto ist für Sakamoto eher freundliches Gebiet. Es könnte sein das die Untersuchung mit dem Tatvorwurf gegenüber Kando Isami eine Art Burgfrieden zwischen Parteigängern Mutsuhitos und Tokogawa Yoshinobus herstellen sollte


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

29.07.2018 um 00:29
Oh, ein Fall aus Japan.

Insgesamt spannend, aber wohl unlösbar.
Laut Wikipedia ist ja alles möglich.

Für mich aber trotzdem ein Erkenntnisgewinn, dass es in Japan einen bekannten Samurai Ryoma gab.
Ich lese einen Manga, in dem es einen gleichnamigen verstorbenen Samurai gibt, mit dem Wissen über ein reales Vorbild, dessen Geschichte und Tod, macht das gerade noch mehr Sinn.


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

29.07.2018 um 00:38
Zitat von KodamaKodama schrieb:mit dem Wissen über ein reales Vorbild, dessen Geschichte und Tod, macht das gerade noch mehr Sinn.
Na, das freut mich aber mal, dass der Fal noch Gewinn gibt :)
Zitat von KodamaKodama schrieb:Insgesamt spannend, aber wohl unlösbar.
Wie die meisten Fälle hier. Ich dachte mir: Alt wie "Hinterkaifeck" und unlösbar wie "Yogtze".

Wobei ich ja nie aufgebe. Vielleicht lösen wir hier ja doch mal was? Vielleicht nicht grade DIESEN Fall, aber ich finde, wir haben hier schon sehr fein die Täter eingegrenzt. Wir wissen, dass er Linkshänder war und absolutes Insiderwissen hatte. Das ist doch was!


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

29.07.2018 um 01:02
Hallo @Thiesel
bei dir musste ich erst mal die Frage sacken lassen.
Zitat von ThieselThiesel schrieb:Vielleicht liegt der Respekt in dem konsequenten Handeln nach den Regeln die den Gehorsam betreffen in dem Fall dem Tenno gegenüber
Ich glaube nach meinen Recherchen in Japan und Gesprächen mit Japanern, dass der Hauptgrund für die ihm noch heute entgegengebrachte Bewunderung in der Beharrlichkeit an sich liegt.
Der Man *wirkt* in seinem Tun avantgardistisch, ist aber vorallem immer konsequent!
Zitat von ThieselThiesel schrieb: [...nicht...] der Mißachtung der Standesregeln was die Ehe betrifft
Jein.
Denn auch das war ein Akt der Konsequenz. Nicht einfach mit einem gesellschaftlich niedrigen und sehr armen Mädchen etwas "Spaß" zu haben, weil mans kann, sondern, im festen Umsetzen der von ihm bewunderten amerikanischen Haltung "All men are equal" sie eben doch zu heiraten. Das war, denke ich, wirklich kein rebellischer Akt gegen das Establishment, sondern die Umsetzung seiner wirklich empfundenen und gelebten Ethik.
Zitat von ThieselThiesel schrieb:Damit ist er ein role model für das entstehende neue Japan das von allen Bewohner Tugenden der Samurai einforderte.
Hmmmm.. statt dass also eine Elite sich an die Tugenden und die Ethik hält, wird diese Forderung nun an alle getragen? Womit ich mich schwer tue, ist die Tatsache, wie "heruntergekommen" (mir fällt kein anderer Begriff ein) das Feudalwesen in Japan zu dem Zeitpunkt war.
Das Töten seiner Freunde mit der Begründung, sie seien zu schmutzig gewesen (!!!), war doch reine Willkür, die für die daran beteiligten Samurai völlig straffrei (!!!) ausging. Tatsächlich war doch eines der Hauptprobleme, dass die oft besungene "Tugend der Samurai" am Ende der Edozeit einer tewilweise egozentischen Willkür gewichen war, natürlich immr noch unter dem Deckmantel von Ehre und Recht; verbunden mit der "Entrechtung" der unteren Klassen.

Anders: Ist ja hübsch, wenn ich einen tollen Ehrenkodex habe, aber 80% meiner Mitbürger keine Respekt entgegenbringe, weil sie "unter" mir stehen.
Und da macht diese Szene als Wendepunkt in Ryomas Leben für mich Sinn und das erklärt für mich auch seine Bewunderung der amerikanischen Werte (Gleichheit)

Da ich mich aber in diesen spezielen Fall erst seit zwei Wochen einfuchse und auch kein Spezialist für Japanische Geschichte bin (auch wenn ich mit einem Geschichtswissenschaftler bezüglich eines gewissen Themas zu Beginn der Edozeit zusammen arbeite), kann ich nur die Fakten zusammenbringen und vermuten.
Zitat von ThieselThiesel schrieb:Wann ist Mutsuhito von Kioto nach Edo umgezogen, gibt es zwischen diesen beiden Ereignissen eine zeitliche Nähe.
Da müsste ich selbst recherchieren! Ich bleib dran!


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

30.07.2018 um 12:07
Interessante Geschichte, danke für das einstellen und die Links.
Mal eine Anmerkung zum Kampf mit Langwaffe und Kurzwaffe ( Ich nenne das einfach mal so )
Eine lange Klinge braucht Platz zum ausholen bzw bewegen . Durch die anscheinend langen , aber Schmalen Räume
entsteht der selbe Effekt wie auf Burgen die Türme hatten. Durch die gewendelte Treppe hatte der höher stehende ( in der Regel
der Verteidiger ) freies Feld für sein Schwert , während der unten Stehende ( i.d.R. der Angreifer ) durch den Kern der Wendeltreppe
behindert wurde und nicht ausholen konnte.
https://www.wissen.de/raetsel/wendeltreppen-warum-fuehren-sie-burgen-im-uhrzeigersinn-nach-oben (Archiv-Version vom 23.07.2017)


In diesem Fall könnte jemand der Linkshänder ist einen Rechtshänder ( Waffen wären sozusagen Gegenüber ) durch die , in der Enge
besser zu Nutzende kurze Klinge , in wahrsten sinne an die Wand spielen und ihm die Nutzung seines Schwertes fast unmöglich machen.
Deshalb wohl auch die ungünstige knieende Position zum blocken.
Er konnte sein Schwert einfach nicht so benutzen wie er es gewohnt war .


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

31.07.2018 um 16:59
@itfc
Danke für dein Mitdenken hier!
Deine Ausführungen finde ich in dich sehr schlüssig, zum einen die Enge, dann aber auch die Konstellation der Waffen.


Mich wundert trotzdem, welch scheinbar leichtes Spiel der Täter hatte. Schließlich waren die Opfer gewarnt durch den Mord am Wächter, zum anderen denke ich, dass auch die beiden kurze Waffen hatten, vorallem denke ich immer an die 80kg " Kampfgewicht". Nur meine Gedanken bei der Hitze


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

31.07.2018 um 23:59
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb: dass auch die beiden kurze Waffen hatten
Ist nur die Frage ob sie diese auch trugen.
Wenn sie abgelegt waren weil sie sich sicher fühlten ?
vielleicht waren sie einfach nicht zu erreichen


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

04.08.2018 um 20:16
Ryoma war ein Ronin, ein herrenloser Samurai.

Wikipedia: Rōnin

Herrenlos konnte man so werden:
- der Herr starb,
- das Shōgunat hat ihn seines Amtes enthoben
- er fiel bei seinem Herrn in Ungnade
und wurde verstoßen.

Sakamoto Ryōma verließ 1862 unerlaubt seine Provinz und damit auch den Tosa-Clan. Er wurde zum Ronin.

Im Herbst 1863 trifft er Katsu Kaishu, einen Anhänger des Shōguns und Flottenbevollmächtigten.

Dieser erwirkte beim Tosca-Clan für Ryōma eine Begnadigung. Er kommt der Aufforderung zurückzukommen nicht nach und wurde wieder Ronin, herrenlos.

Wikipedia: Sakamoto Ryōma
Durch Kaishu wurde Sakamoto davon überzeugt, dass es das Wichtigste sei, den Fortschritt in Japan einzuführen und vor allem auch die Flotte zu modernisieren, um sich effektiv gegen die Ausländer behaupten zu können. Daraufhin arbeitete er 1863 zusammen mit Kaishu daran, in Kōbe die Marineakademie Kobe Naval Operations Training School zu gründen, wo er und andere unter ihrem Mentor Schifffahrt studierten. Im selben Jahr wurde Sakamoto zum Leiter der Schule.
Trotzdem er mit einem Anhänger des Shogun zusammenarbeitet und diesen auch bewundert, verfolgt Ryōma weiterhin Pläne das Shogunat zu stürzen.
Er hat keine Streitkräfte und kann nicht auf Unterstützung des Tosa-Clans hoffen, denn diesen hat er verlassen. Er schafft es aber, die Streitkräfte der zerstrittenen Daimyate Chōshū und Satsuma zu einigen. 1866 schließt sich das Daimyat Tosa dieser Allianz an.

Erstes erfolgloses Attentat auf Ryoma Sakamoto, dann Heirat der Lebensretterin und Sturz des
Shogun.

Wikipedia: Sakamoto Ryōma
Als Ryōma ein Kriegsschiff in der Seeschlacht von Shimonoseki befehligte, erdachte Ryōma das „Senchu Hassaku“, das „8-Punkte-Programm“. Dieses sah vor, dass der Shōgun die Macht dem kaiserlichen Hof überlassen sollte, dass ein Parlament mit Ober- und Unterhaus gebildet werden sollte und alle Maßnahmen der Regierung auf der öffentlichen Meinung basieren sollten und durch Räte gefasst werden sollten, bestehend aus den fähigsten Feudalherren, Hofadligen und Menschen des japanischen Volkes allgemein.

Er konnte mit Gotō Shōjirōs Hilfe Yamanouchi Yōdō, den einflussreichen Feudalherr von Tosa dazu bewegen, den Plan zu unterstützen und dem Shōgun als eigene Idee vorzulegen. Währenddessen demonstrierten die Verbündeten aus Satsuma und Chōshū durch Waffengewalt, dass des Shōguns einzige Alternative zu dem Plan darin bestehen würde, dass er mit Gewalt zum Abdanken gezwungen würde.Elf Tage später, am 14. Oktober 1867 gab der Shōgun in der Großen Halle in Schloss Nijo in Kyōto seine Abdankung bekannt, gerade rechtzeitig, um den Militärschlag Satsumas und Chōshūs zu verhindern.
Nun, zweites erfolgreiches Attentat auf Ryoma Sakamoto. Für mich hat der Shogun das größte Motiv, denn er hatte seine Macht und sein Ansehen verloren und er wusste, dass Sakamoto diese Allianz aus Satsumas, Chōshūs und Tosa seinem Sturz gebildet hatte.

Für ihn logisch, den Drahtzieher Ryoma zu töten, damit diese Allianz die Führung verliert. Der Tosa-Clan hat zuletzt mit Ryoma Sakamoto zusammengearbeitet und hat das schwächere Motiv.

Wikipedia: Shōgun
In einem Staatsstreich zwangen sie den seit 1865 regierenden Shōgun Tokugawa Yoshinobu (1837–1913) nach nur zwei Herrschaftsjahren 1867 zur Aufgabe. Yoshinobu widerrief dies Anfang 1868, wurde aber in der Schlacht von Toba-Fushimi (südlich von Kyōto) trotz zahlenmäßiger Überlegenheit vernichtend geschlagen und dankte endgültig ab.
Der Shogun verliert gegen die Allianz und tritt endgültig ab. Aber welcher seiner Leute jetzt zur Hinrichtung des Ryoma Sakamoto gesandt hat?

Vielleicht musste Katsu Kaishu, der Anhänger des Shōguns und Vertrauter des Ryoma Sakamoto dieses Problem lösen.


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

04.08.2018 um 20:18
Nepeta schrieb (Beitrag gelöscht):Vielleicht musste Katsu Kaishu, der Anhänger des Shōguns und Vertrauter des Ryoma Sakamoto dieses Problem lösen.
Alter Finne, das wäre jetzt aber mal wirklich ein Plot-Twist!

Ausgerechnet der! Andererseits: Die Attentäter mussten gut informiert sein und ich behaupte, nach meinem Gefühl, dass da die Quelle im inneren Kreis war.

Du kannst vielleicht (vielleicht!) mich verfolgen und ausspähen, ohne das ich das merke, weil ich unbedarft bin und mit keinem Verfolger rechne, aber der Mann schrieb an seine Schwester sinngemäß, "sie werden mich nicht so leicht kriegen, weil ich verschlagen bin". Wobei das "verschlagen" eher als listig zu deuten ist.

Ernsthaft, ich denke, er hätte einen Verfolger mitbekommen und damit ist der "Verräter aus den eigenen Reihen" vielleicht nicht bewiesen, aber wahrscheinlich.
Gegen die Zwangsmäßigkeit der Theorie spicht jedoch leider trotzdem eine gewisse Risikobereitschaft: Zumindest das Teradaya war als sein "Stamm-Gasthaus" bekannt und bei Freund Sojasauce war er ja auch schon öfters gewesen. Als echtes Versteck würde mir das, wenn ich mich verfolgt fühlte, nicht reichen.
Oder man macht es mit Absicht so, um den Feind in Sicherheit zu wiegen.

Aber wie man es dreht und wendet: Er wusste, dass Feinde im Haus sind, zumindest eine Minute vor dem Angriff. Warum sitzt er da wie ein Ölgötze, tröstet seinen Kumpel und .... tut nichts?


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Der ungelöste Mord an Ryoma Sakamoto (1867)

04.08.2018 um 20:32
Nach dem Ehrenkodex der Samurai hätte er eigentlich Suizid begehen müssen, aber an den fühlte er sich nicht gebunden. Aber vielleicht andere Samurai?

Wikipedia: Rōnin
In der japanischen Kultur wurden die Rōnin als ehrlos angesehen ... Ihr Ehrenkodex verlangte von den Samurai, Seppuku (die rituelle Selbsttötung) zu begehen, wenn sie ihren Herrn verloren oder sonst ein Leben in Schande führten.
Wikipedia: Seppuku
Ein Mann, der wegen einer Pflichtverletzung sein Gesicht verloren hatte, konnte durch Seppuku die Ehre seiner Familie wiederherstellen. Weitere Gründe für Seppuku waren unter anderem Strafe für einen Gesetzesverstoß oder das sogenannte oibara (追腹), bei dem Rōnin (herrenlose Samurai), die ihren Daimyō (lokale Herren im feudalen Japan) verloren hatten, diesem in den Tod folgten, falls er es ihnen schriftlich erlaubt hatte.
Ich denke, in den Augen seiner Mörder hat er viel falsch gemacht. Vom Sturz des Shoguns, über die Zusammenarbeit mit einem Händler, der Heirat ...

Seppuku:
Schließlich diente es auch als Vollzug der Todesstrafe.



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