Mordfall Manfred Bach

steffen228 schrieb:einen Urlaub ohne seine Frau an. Diese befand sich auf einer "Weiterbildung zur politischen Integration" (will sagen- inhaftiert wegen versuchter Republikflucht)

@osttimor
Ich denke das die Ehefrau nach der Wende ihre Freiheit genutzt hat, aber vielleicht dem Frieden nicht getraut hat, und sich keinesfalls auf eventuelle Suchanzeigen Seitens der Polizei melden wollte.
Dieser Umstand ist heute für die Ehefrau ein völlig anderer, und zudem wird nun auf privater Basis gesucht.

Weiß man denn überhaupt etwas über den Verbleib der Ehefrau? Wurde sie nach der Haft in den Westen abgeschoben? Ach nein, da kam dann ja wohl die Wende dazwischen... Wurde sie denn alsbald nach der Wende als politisch verfolgter Häftling auch entlassen, gibt es darüber Unterlagen? Das fand ja auch zum Teil sehr verzögert statt. Und ich finde es zumindest sonderbar, dass ein ostdeutscher Polizist keine Repressalien erlitten hat, wenn seine Ehefrau eine "Abtrünnige" war. In der DDR war doch Sippenhaft üblich, meine ich.
Insgesamt ein sehr merkwürdiger Fall und zu wenig Infos im Eingangspost, wenn doch Akten vorliegen/vorlagen. Regelrecht "geheimdienstumwittert" ;-)

Joa interessant wäre wirklich zu wissen was war mit der Frau aber sehr komischer Fall 

@steffen228 

Ich verstehe nicht ganz, wie ein kasernierter VoPo "Angehöriger" des MfS gewesen sein kann. Selbst bei der Politischen Polizei wäre er doch in erster Linie VoPo gewesen, wenn auch Mitarbeitern des MfS unterstellt.

War er Hauptamtlicher IM (HIM oder HIME) des MfS, oder war er Ex-MfS und wurde wegen seiner ideologisch unzuverlässigen Ehefrau gewissermaßen zur VoPo strafversetzt bzw. dort auf Eis gelegt? Ich bin kein Experte, aber für mich klingt das alles (beteiligt an Aktionen in Westberlin, zuletzt gesehen in Begleitung von MfS-Mitarbeitern, Obduktion durch das MfS, Durchsuchung der Wohnung, vermutlich frisierter Lebenslauf mit falschem Geburtsdatum und -Ort) nach einem in Ungnade gefallenen ehemaligen MfS-Hauptamtlichen, der nur zum Schein VoPo war. In diesem Fall hätte sein "Urlaub" der Klärung offener Fragen seitens seines ehemaligen (?) Arbeitgebers dienen können, und sein Tod die Folge überenthusiastischer Verhörmethoden.

@steffen228
se frau war wegen versuchter repuplikflucht
inhaftiert
da wird man ihn in ein dunkles kämmerlein gesteckt haben
irgendwann wird man auch versucht haben mehr aus ihm herauszuholen - zwecks weiterer fluchtpläne,kontakten zu fluchthelfern,weiteren fluchtwilligen u. kontakten zu div. anderen leuten in der brd. falls seine frau dazu was zum sagen hatte,war denen des mit sicherheit nicht ausreichend.
für manfred bach endete die befragung tödlich.
um des zu vertuschen werden die beteiligten schon so einiges getan haben.
des wird nicht nur ihm passiert sein - da gab es mit sicherheit noch mehr mit diesem schicksal.

"seine frau" sollte dort am anfang stehen....

@steffen228
wäre es dir möglich bilder von dem genauen fundort hier einzustellen?
ich meine nicht die originalfotos aus der akte,sondern jetzt neugeknipste.....

Habe gerade in den Altfällen geschaut. Leider gab es damals keine eindeutigen Rückschlüsse, aber eine Spur (jur. Freigabe liegt vor) führte zu zwei Tättern, die nach der Wende einen Taxifahrer ermordet und ihn mit seinem Fahrzeug versenkt haben. In den Akten ist leider nur ein Handflächenabdruck. Die Täter wurden nicht ermittelt. 

@steffen228
verstehe ich des jetzt richtig?
die zwei Mfs-leute u. die zwei täter im taxifahrermord sind verschiedene leute.
also wurde er zu letzt mit den Mfs- leuten gesehen u. traf später/hinterher auf die anderen beiden.

Nur weil das zweite Opfer ein Taxifahrer war, muss das nicht heißen, dass der Mord nichts mit dem MfS zu tun hatte
Wikipedia: Hans Plüschke

Aber zurück zu Manfred Bach: War der nun VoPo, MfS-Zuträger, MfS-Hauptamtlicher oder was?

Habe gerade gelesen dass der Fall geklärt wurde. Leider war der Vorgang nur in den Ost-Akten des GLKA abgedruckt. Die Ehefrau (es wird sogar die MfS Nummer genannt) wurde nach der Wende von Angehörigen der Gauck-Behörde nach Rückfrage darüber informiert, dass ihr Mann als "Geheimnisträger" eine Gefahr aufgrund "IHRER" Kontakte in den Westen dargestellte habe. Die Mörder wurden 1993 zu lebenslanger Haft verurteil, wobei einer noch vor Strafantritt nach Polen flüchtete. Interessanter Aspekt: Die Täter waren nicht die drei, die unmittelbar zuvor mit Manfred Bach gesehen worden waren. 

@steffen228
dann ist der fall also doch schon geklärt u. du hast ein stück seelenfrieden wieder.