Daniela aus Obhausen/Querfurt in Sachsen-Anhalt vor 28 Jahren ermordet

@Robin76
Derart viele Spritzer auf allen Seiten des Shirts? Das schafft wohl keiner mit einem Mal. Aber es ist natürlich möglich, dass es mehrere Male waren. Das würde nur bedeuten, dass auch die Umgebung und die Gelegenheit dazu da gewesen sein muss. Da wären wir dann wieder bei einer Wohnung o.ä.
Wir wissen aber ja nicht einmal, ob es sich bei den Flecken überhaupt um Spermaspuren handelte. Dennoch ist es auffällig, dass ein Shirt mit derart vielen Spuren, egal welcher Art, "entsorgt" wird, weil die Spurenlage aufgebraucht sei.

@darkstar69

Ja, dass das T-Shirt nicht mehr da ist, ist mehr als skandalös.

Bei dieser Spurenlage muss man sich fragen, wie Sperma-, Blut-, und/oder Speichelspuren punktuell auf dem ganzen T-Shirt verteilt worden sind.

@JamesRockford
Ich kann mir das auch nur sehr schlecht vorstellen, wie das abgelaufen sein könnte. Auch wenn man davon ausgehen würde, dass das alles Erde wäre aufgrund von Schleifspuren, wäre es ja merkwürdig. Denn mEn sehen Schleifspuren anders aus. Die sollen aber ja auch nur an Jacke und Hose gewesen sein.

@darkstar69

Ganz genau. An der Hose gab es offenbar keine Spuren. Und Schleifspuren sehen anders aus, wie Du sagst. Diese über das gesamte T-Shirt verteilten 'Tröpfchen' (vorne, hinten, auf den Ärmeln) setzen viele Fragezeichen.

Nabend!

Zu Euren Fragen ...

EIGENTLICH war ja das MfS so was wie der Staatsschutz/BND/Verfassungsschutz heute. Also politische Straftaten. Möglich dass es Kompetenzgerangel gab bei pikanten Fällen. Ansonsten war aber die Ermittlung immer Aufgabe der Kripo. Ich kann nur spekulieren, dass man trotzdem "illegal" auf die Dienste vom MfS zurückgegriffen hatte. Bekanntlich artete das MfS bis 1989 derart aus, dass es ein Staat im Staat wurde und auch die eigenen Leute bespitzelte.

Bild mit dem T-Shirt ... Ja, ich hatte die Farben invertiert, weils so alles sichtbar ist. Das T-Shirt ist weiß im Original. (Kripo Live Beitrag)

Bahnerhäuschen ... Ich würde es eher als Signalhäuschen bezeichnen. Es war kein Häuschen das bemannt war. Da war nur Technik drin.

@JamesRockford
Im letztem MZ-Artikel stand dass an der Hose auch Schleifspuren zu finden waren. Über die Tröpfchen rätsle ich auch schon lange. Egal was es ist, die Tröpfchen habe nahezu die gleiche Größe. Wenn ich durch eine Pfütze renne, dann sind die Spritzer eher ungleichmäßig groß. Hat jemand sein Auto z.B. in der Garage mit einer Sprühpistole behandelt? (Von jemanden woandershin erst mitgenommen) Oder doch Küchenfett aus der Bratpfanne? (Rummel) Alternative: Ein Fahrzeug versprühte Gülle/Dünger etc.. (Landwirtschaftliches Fahrzeug in der Nähe)

Auf der Windjacke selbst sind größere braune Flecken zu finden. (Kripo Live Beitrag) Diese könnten dann durchs schleifen und durch Dreck trampeln gekommen sein?

Wenns eine Clique wäre, warum dann so umständlich alles durchgeführt, nachträglich vorgetäuscht, weggezerrt und die Schuhe verschwinden lassen? Das ergibt einfach keinen Sinn. Spätestens zur Wendezeit, wo jeder jeden als Spitzel beschuldigte, wäre was rausgekommen.

Für einen DNA-Massentest bin ich übrigens auch.

@Hugo78
Ich habe mir gerade XY nochmals angesehen. Die geben als Fundort eine Stelle sehr nahe am Dorf an. Haben sie sich nun bei XY vertan?

Wegen den Spuren auf dem T-Shirt nochmal. Das Sperma-Speichel-Blutgemisch war ja anscheinend auf dem linken Ärmel, könnte also wie Du bereits angenommen hast, eine typische Wischspur sein. Aber die Spuren auf der Rückseite des T-Shirts, was waren das überhaupt für Spuren? Ich finde jetzt die Quelle nicht mehr. KÖnntest Du mir diese bitte nochmals angeben, das wäre sehr nett.

@Robin76

Kripo Live gab auch schon einen anderen Fundort an. Allerdings zeigte Kripo Live originale Polizeifotos (siehe Threads weiter zurück) vom Fundort. Anhand dieser Bilder wurde der exakte Fundort identifiziert. Von Querfurt kommend, wenn der Hopfen beginnt, rechts die Pappelreihe hinter, geradeaus bis zu den Bäumen. Sieht heute noch ähnlich aus.

Hier nochmal das T-Shirt in originaler Farbe, aber mit verstärktem Kontrast ...



(Pfeil von der Polizei eingezeichnet, Blut-Sperma-Speichel-Mischspur)

Rückseite mit 3 verschiedenen, markanten Merkmalen (von mir eingezeichnet) ...



Nochmals, ein Bekannter von mir hatte damals (2014) einen kleinen Videobericht dazu gemacht. Er arbeitet in Obhausen und fährt täglich mit dem Rad dortlang. Ich selbst bin übrigens nicht mehr dauerhaft in Querfurt. Wie auch immer. So fand er dann durch seine Dokumentation den genauen Fundort heraus. Das Video ist mittlerweile leider auf privat gestellt.

Hier ein Vergleichsbild:

(Früher und heute)

Der Hugo78 bin dort ebenfalls ich. :-)

Dort trugen wir 2 Jahre schon Material zusammen. ;)

Ja, aber bei der Rückseite des Shirts können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass es auch Spermaspuren waren, oder?

Das weiß nur die Ermittlungsakte. #2 könnte auch durch Grasabrieb entstanden sein. Durch hohes Gras ziehen und "Schmutz" (Feuchtigkeit) wird abgestreift und spritzt an Sachen. Bei diesem Verschmutzungsgrad würde ich meinen, dass es nicht sehr weit gezogen wurde.

Wie heiß das nochmal in der Fachsprache? Andoing? Tat und dann doch schlechtes Gewissen. Frei nach dem Motto: "Hier kann ich sie doch nicht liegen lassen!" Wenns auf dem Acker wäre, hätte man damit rechnen können, dass ein Erntefahrzeug ganze Metzelfetzarbeit leistet. Also aus Gewissensgründen weg von Feldarbeiten?

Es hieß ja auch "unter Pappeln". Ich würde es dann so interpretieren, dass es mental eine Art Schutzdach ist.

Rein spekulativ ... Der Täter beschrieb ja in Grundzügen den Tatablauf. Was wäre wenn, er doch der Täter war und jemand anderes es wusste? Der Vater z.B. Frei nach dem Motto: "Mensch Junge das kannste doch nicht machen!" ... Also zog er ihn mit weg. Oder eben jemand anderes der dem TV nahestand. So passen zwar bestimmte Kriterien, aber eben nicht 100 %. Wie gesagt, nur rein spekulativ! Ich möchte niemanden verdächtigen. Eine Tat einem Menschen mit Minderintelligenz in die Schuhe zu schieben ist einfach. Keine Freundin, schaut naturgemäß trotzdem anderen Mädels nach. Spricht sie evtl. auch mal an. Abweisung ... Der perfekte Täter für den eigentlichen Täter. Wenn dieser noch eingeschüchtert wäre, umso mehr übernimmt er die Version von anderen als seine.

Ich bin ja immer noch für ein forensisches Gutachten. Auch für die Zeugenbefragungen etc.

Hugo78 schrieb:Das weiß nur die Ermittlungsakte.

Es hat mich eh verwundert, dass diese Spuren ihr im Thread plötzlich alles Spermaspuren sein sollen. Da ja auch Speichel gefunden wurde. Eigentlich habe ich das so verstanden, wie auf den original Bildern der rot Pfeil zeigt sollen Mischspuren vorgelegen haben.

Auffällig ist für mich die Rückseite des T Shirt. Da die Spuren im untern Bereich am meisten vorhanden sind. Vielfach wird doch das T Shirt unter der Hose / Rock getragen. Auch wenn da von einem hochgeschobenen T Shirt berichtet wird, so kann dies auch bei späteren andern Gegebenheiten passiert sein.

@schluesselbund

Da jetzt nirgends hervorgeht, dass auf der Rückseite des Shirts ebenfalls Spermaspuren sind, gehe ich davon aus, dass wir nur die Mischspuren auf dem Ärmel als Fakt betrachten könnten und diese auf eine Wischbewegung durch das Kind selbst entstanden ist. Da das T-Shirt ja komplett aufgebraucht wurde, ist ja nicht mehr zu klären, ob die Speichelspuren von Daniela selbst waren. Es war einfach 1988. Heute hätte man genau abgeklärt, von woher die Schleifspuren auf dem Rücken kamen. Ob vom Rübenacker, Wiese oder von diesem Bahnhäuschen.

@Hugo78
Dein Bekannter hat einen anderen Fundort ausgewiesen. Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht mehr was ich glauben soll. Weshalb sollte man bei Kripo Live oder XY einen falschen Fundort bringen. War das Absicht? Der darin gezeigte Fundort würde eine extrem auffallende Nähe zum Ort aufweisen, was mich einfach zu der Annahme verleitet, dass das Kind mit jemandem nach Hause gefahren ist und später dort am Rand abgelegt wurde. Vielleicht mit dem Wagen bis dort hin gefahren und dann ein paar Meter geschleift.

Es ist doch richtig, dass sie niemand auf dem Stadtweg laufen sah, mir ist zumindest nichts bekannt. Ich gehe deshalb davon aus, dass sie eine Mitfahrgelegenheit gefunden hat und sich einfach ins falsche Auto oder auf den falschen Traktor setzte. Da Auto auf diesem Stadtweg nicht so viel gefahren sind und aufgefallen wären, tippe ich eher auf einen Traktor.

Leider wissen wir überhaupt zu wenig. Die Freundin lief los, um ihren Vater zu fragen. Im Film stand der nicht weit entfernt. Tatsächlich kann es aber viel länger gedauert haben bis die Freundin ihren Vater im Gewühl gefunden hatte. Es wird auch nichts gesagt, ob die Freundin und der Vater dann nach Daniela gesucht haben. Aber ich gehe mal davon aus, dass sich die Suche in Grenzen hielt, weil die Familie der Freundin ja auch erst gegen 20.00 Uhr nach Hause kam, also nicht vorhatte, in nächster Zeit loszufahren. Ab der Trennung von der Freundin scheint Daniela niemand mehr gesehen zu haben. Aber ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass sie auf Toilette ging und dort jemanden getroffen hat, der sie mitnahm, jemanden den sie gut kannte. Aber hatte sie keine Zeit mehr, der Freundin Bescheid zu geben? Könnte jemand, der in Gesellschaft des Vaters war etwas mitbekommen haben und Daniela die Heimfahrt angeboten haben?

Ich schließe auch nicht aus, dass sie in einem Auto gesessen hat, das über die Merseburger/Pestalozzistraße nach Obhausen fuhr.

Vom in Kripo Live eingetragenen Fundort ist es nur ein Katzensprung zu dieser Großen Mühle. Der Fundort liegt direkt nördlich (mit ganz leicht westlichem Einschlag) von dieser Mühle. Es wurde hier schon mal besprochen. Aber diese Mühle ist nicht ganz uninteressant. Was wohnten damals dort für Leute, gab es Saisonarbeiter, Erntehelfer oder ähnliches, die dort leben?

Robin76 schrieb:@Hugo78
Dein Bekannter hat einen anderen Fundort ausgewiesen. Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht mehr was ich glauben soll.

Na mir. :-) ... Die Fotos, wie auch die in der MZ veröffentlichten stammen doch von der Polizei. Als Querfurter kenne ich ja dieses Gebiet. Wie am Anfang auch geschrieben, bin ich als Kind da auch oft mit dem Rad lang. Der ermittelte Fundort ist schon richtig.
Es geht auch um Täterwissen. Vielleicht waren ja die anderen X-e auch der Tatort? Das wissen wir ja nicht. Und wenn es nur irgendwo in Deutschland zwei Menschen gibt => Einer sagt plötzlich, das kann so nicht stimmen. Das war dort und dort. Schon hätte man einen häuslichen Verdacht.

Übrigens hatte ich nichts geschrieben, dass die anderen Spuren auch Spermaspuren wären. Mir fiel einfach nur die Verteilung der Flecke auf dem T-Shirt auf. Was anderes hatte ich gar nicht erwähnt.

Ansonsten ... Die Sache mit dem Vater halte ich für eine Erfindung. Sollte einem klar sein, wenn man den Kripo Live Beitrag sieht und die Mutter selbst hört ... "Zu dieser Katja geschickt. Die kam grade. ... Na die Dani müsste doch längst da sein?" ... Weil sie eben mit Katja nach Hause wollte und auf einmal spurlos verschwunden war. Von den Eltern war nie die Rede.

Es herrschte damals auch dichtes Gedränge. Binnen Sekunden hätte man sich aus den Augen verloren. Was hätte Dani gemacht? Katja gesucht. Nicht gefunden. Also geht sie alleine nach Hause. Das halte ich für wahrscheinlicher. Immerhin war sie bis dahin immer in Gesellschaft und nie alleine unterwegs. Ob mit Schwester oder Freundin.

Ich wäre als Kind damals auch nicht allein auf dem Festplatz geblieben. Natürlicher Instinkt!

@Hugo78

Kannst Du etwas zu der Großen Mühle sagen? War das damals eine LPG, auf der auch viele landwirtschaftliche Mitarbeiter gelebt haben?

@Hugo78

Hugo78 schrieb:Übrigens hatte ich nichts geschrieben, dass die anderen Spuren auch Spermaspuren wären. Mir fiel einfach nur die Verteilung der Flecke auf dem T-Shirt auf. Was anderes hatte ich gar nicht erwähnt.

Das wurde hier aber dann missverstanden. Danke für die Aufklärung.

Hugo78 schrieb:Ansonsten ... Die Sache mit dem Vater halte ich für eine Erfindung. Sollte einem klar sein, wenn man den Kripo Live Beitrag sieht und die Mutter selbst hört ... "Zu dieser Katja geschickt. Die kam grade. ... Na die Dani müsste doch längst da sein?" ... Weil sie eben mit Katja nach Hause wollte und auf einmal spurlos verschwunden war. Von den Eltern war nie die Rede.

Es wurde so dargestellt, als ob die Familie Gabert angenommen hätte, dass Ute`s Familie die Daniela mit nach Hause nimmt. Deshalb hat sie Sandra auch dort hingeschickt, um nachzusehen. Um 20.00 Uhr kamen diese gerade nach Hause aber ohne Daniela.

Daniela will länger bleiben als ihre zwei Jahre ältere Schwester Sandra, macht sich erst gegen 17 Uhr allein auf den Rückweg. Sie kommt aber nie zu Hause an. Ihre Eltern suchen sie, rufen schließlich die Polizei. – Quelle: http://www.mz-web.de/24877622 ©2016

Daniela hatte ja anscheinend ihren eigenen Kopf. Ich frage mich trotzdem, ob das typisch für sie war, dass sie nicht wie von der Mutter befohlen, mit der Schwester nach Hause ging. Kam das öfters vor? Dann verschwindet sie auch noch in der Zeit, in der die Freundin ihren Vater fragen geht. Das sieht doch so aus, als ob Daniela für diesen Tag bereits einen Plan hatte. Einen Plan, bei dem sie weder ihre Schwester noch ihre Freundin brauchen konnte. Hatte sie bereits zuvor mit ihrem Mörder gesprochen? Hatte der sie gebeten, irgendwohin zu kommen, weil er ihr etwas zeigen wollte? Sie liebte Tiere, vielleicht ein Tier? Hatte er ihr gesagt, dass sie alleine kommen solle und dass das ein Geheimnis sei?

Vielleicht hatte ihr Mörder zuvor keine Zeit, weil er noch in Gesellschaft war oder arbeiten musste? Vielleicht wollte sie deshalb unbedingt gegen 17.00 Uhr aufbrechen?

@Hugo78
Wie ist denn die Situation in Querfurt und Obhausen nach der XY Sendung? Sind die Menschen dort zuversichtlich, dass der Täter überführt wird bzw. einen Fehler macht oder halten die Menschen dort den ehemaligen Verdächtigen für den Mörder?