Wahrsagerin schrieb:Woher wissen Sie so explizit, das es den Sachsensumpf nicht gab ?
Es wurde nichts aufgeklärt, man hat es gar nicht zugelassen.
Es wurde ja aufgeklärt, es gab einen Untersuchungsausschuss des Landtages und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen, in deren Rahmen einiges, was das Referat Organisierte Kriminalität des Verfassungsschutzes (offenbar hauptsächlich basierend auf den Angaben eines einzigen Polizisten) zusammengetragen hatte, weitgehend in sich zusammenfiel.
Was sicher sicherlich zutrifft, ist, dass nach dem Zusammenbruch der DDR bei geschäftstüchtigen Wessis UND Ossis (die wirkten teilweise zusammen) schnell ein Interesse an Filetgrundstücken in bester Lage in den Großstädten der DDR wie etwa Dresden, Leipzig, Ostberlin, Magdeburg und an damals von der Treuhandanstalt zwecks Privatisierung verwalteten staatseigenen Firmen der DDR erwachte. Wer derlei „sozialverträglich “ für die Zukunft fitmachen, insbesondere Arbeitsplätze erhalten bzw. neue schaffen wollte, bekam aus den vom Bund bereit gestellten Finanzmitteln „Aufbau Ost“ dazu auch zahlreiche Vergünstigungen.
Mauscheleien und Glücksrittertum bei diesem einzigartigen Experiment der schnellen Überführung einer Staats- in eine Marktwirtschaft sind passiert, das konnte staatlich durch die Ämter für offene Vermögensfragen bzw.. durch die Treuhand alles gar nicht im einzelnen kontrolliert werden, zig Millionen Steuergelder aus dem „Aufbau Ost“ sind in irgendwelchen dunklen Kanälen verschwunden. Mir ist persönlich ein Fall bekannt, bei dem Ossis und Wessis, die vorgaben, in der ostdeutschen Provinz auf dem Gelände einer ehemaligen LPG eine Pilzzuchtfarm errichten und hierfür LPG-Arbeiter einstellen zu wollen, aus dem „Aufbau Ost“ vier Millionen D-Mark erhielte. Zur Pilzzuchtfarm kam es nie, es gelang dem Staat auch nicht, die vier Millionen wiederzubekommen.
Mag sein, dass sich derartige Mauscheleien auch in Leipzig ereignet haben. Aber ob die im Zusammenhang mit dem „Sachsensumpf“ namentlich genannten Personen alle in dieser Form ihre Hände im Spiel hatten, ist nicht erwiesen. Nicht bestätigt haben sich auch Vorwürfe, wonach namentlich genannte Personen Kunden in Kinderbordellen waren.
Was die Leiche von Barbara Beer betrifft, muss man sich auch fragen, warum diese in einem anderen Bundesland, nämlich in Sachsen-Anhalt und nicht in Sachsen versteckt wurde, wenn man etwas hätte vertuschen wollen, was sich in Sachsen ereignet hat. Aber nein, man brachte die Leiche nach Sachsen-Anhalt, wo sie später gefunden und von den zuständigen Ermittlungsbehörden aus Sachsen-Anhalt in mühsamer über dreijähriger Kleinarbeit schlussendlich als die verschwundene Barbara Beer aus Leipzig identifiziert wurde.
Wenn B. Beer zum Schweigen gebracht werden sollte, weil sie zuviel wusste, warum ließ man sie dann mit Hilfe von sächsischen Mitverschwörern nicht auf Nimmerwiedersehen in Sachsen, also dort, wo man Einfluss hatte, verschwinden?