Ich war übrigens eben nochmal vor Ort am Bahnhof, um einige Ungereimtheiten zu überprüfen.
Der Nachtbus N95 ist am Samstamgmorgen um 2.01 Uhr abgefahren - übrigens die einzige Buslinie, die hier nachts überpünktlich losfährt.
Original anzeigen (0,7 MB)Das hieße, das dem vermeintlichen Täter maximal 24 Minuten - vom aussteigen am Bahnhof, auflauern des Opfers, Missbrauch, Mord, Rückkehr zum Bahnhof, einsteigen in den Nachtbus - blieben.
Das ist nur ein sehr enges Zeitfenster, aber wahrscheinlich durchaus machbar, beträgt der Fußweg für die Strecke (Hin zum Fundort und zurück zur Bushaltestelle) doch lediglich rund 870 Meter. Hätte der vermeintliche Täter seinen Nachtbus verpasst, hätte er allerdings weitere 30 Minuten warten müssen. Dann hätte ich ihn jedoch wahrscheinlich sehen müssen, bin ich doch um ca. 2.30 bei meiner nächtlichen Gassigehrunde an ebenjener Haltestelle vorbei gegangen. Aber da stand zu diesem Zeitpunkt zwar der Bus, jedoch meiner Meinung nach (noch) kein Fahrgast.
Original anzeigen (0,9 MB)Falls es tatsächlich Bilder aus einer Überwachungskamera aus einem Bus der Linie N95 geben sollte, haben die Ermittler verdammt viel Glück gehabt. Handelt es sich bei den Fahrern auf derartigen Strecken doch häufig um Subunternehmer mit eigenen Fahrzeugen. Momentan wird diese Strecke von einem Mercedes Sprinter befahren.
Foto eines baugleichen Modells, die "im Auftrag der BVG" fahren:
Der Bahnhof selbst wird von 10 Überwachungskameras je Bahnsteig überwacht (vorausgesetzt ich habe sie alle gefunden!). 4 Kameras sollen auf jeder Seite die Fahrgäste beim ein- und aussteigen überwachen. 2 weitere Kameras befinden sich mittig an den jeweiligen Bahnsteigenden.
Insgesamt ist der Bahnhof also von 20 Kameras "totalüberwacht". Allerdings befinden sich entgegen früherer Annahmen keinerlei Kameras in den Unterführungen die zu den Bahnsteigen führen. Angebliche Aufnahmen die zeigen sollen wie der mutmaßliche Täter dem späteren Opfer zum Bahnhofsausgang folgt, dürften also gar nicht existieren.
Am nordwestlichen Ausgang steht jedoch seit letztem Jahr die sogenannte "Wuhle Info Box". Ein kleiner Pavillon, in dem man Backwaren und Infokarten kaufen kann. Desweiteren befindet sich hier ein gut genutzter Fahrradverleih, der zum erkundenen des Wuhletals einladen soll.
Original anzeigen (1,5 MB)Dieses kleine Geschäft ist mit mindestens zwei (eventuell auch drei) Kameras ausgestattet, welche den vermeintlichen Täter gefilmt haben könnten.
Im Bahnhof selbst sind übrigens an etlichen Stellen diese Plakate angebracht worden:
Original anzeigen (1,3 MB)