Leiche von Reemtsma Entführer Wolfgang Koszics gefunden

Es ist gar nicht so abwegig, dass er Selbstmorg begangen hat.
Wenn er, so wie im Film erklärt, wirklich unter Verfolgungsängste gelitten hat, war es mehr als verständlich, dass er sich einen Ort ausgesucht hat, um dort unerkannt leben zu können. Der Ort in Portugal schien perfekt, da er nie einen Bezug dorthin hatte.
Es gibt zwei Arten von Suizid. Den spontanen und den geplanten Suizid. Für mich spricht einiges für die spontane Variante. Er fährt mit seinem Auto an eine entlegene Stelle. Er hat Alkohol gekauft, weil er höchst depressiv ist und nun seinen Kummer "ersaufen" will. Auch wenn man nie oder nur selten Alkohol getrunken hat, schließt es nicht aus, dass man irgendwann anfängt. Als er nun im vollen Delirium dort sitzt kommen in ihm wieder Ängste und schreckliche Gedanken hoch. Der Sprung in die Tiefe könnte demnach wirklich eine Spontanaktion gewesen sein - vielleicht hat er auch sein Gleichgewicht verloren.
Auf ein freiwilliges Treffen dort, in der Abgeschiedenheit, wird erkaum zugestimmt haben, da er gerade vor gewissen Personen geflüchtet ist.
Seine Fahrten nach Frankreich und die Art der Umwege sind für mich nicht plausibel. Es ist sicherlich nicht auszuschließen, dass er einen Teil von seinem "geringen" Anteil irgendwo abgeholt hat.
Die Unterkünfte und Fahrten müssen ja alle finanziert worden sein und von der kleinen Rente ist dies sicherlich nicht möglich.

@OfficerB
Deine neutrale Meinung gefällt mir.
Ich tendiere auch dorthin.
Überzeugt hat mich der auch bei mir auftauchende Gedanke,
er hätte keinem Treffen an den Klippen beigewohnt.

Sollte es anders sein, so bleibe ich bei meinem Wunsch.
Denn auch wenn er selber ein elender Entführer war,
so ist das "abfüllen" eine ganz miese Sache, egal wo wer
oder was.

ich tendiere auch zur Selbstmordthese von OfficerB, allerdings zu der länger voraus geplanten.

Im XY- Beitrag hieß es, alle seine Pläne nach der Haftentlassung hätte sich schnell in Luft aufgelöst. Auch wenn die Reisen und Unterkünfte teuer waren, Geldprobleme könnte es dennoch gegeben haben. 300,- EUR Rente im Monat bedeuten Armut. Sein Traum vom angenehmen Lebensabend erfüllte sich nicht, stattdessen fiel er in alte kleinkriminelle Gewohnheiten zurück. Weiterhin schien er große Angst vor jemandem zu haben, was dauerhaft sehr belastend sein kann.
Gründe, sich das alles im fortgeschrittenen Alter nicht mehr antun zu wollen, sehe ich durchaus.

Nicht jeder Selbstmörder legt sich auf Gleise. K. ist vielleicht ganz bewusst an den südwestlichsten Zipfel Europas gefahren um dort zu sterben und vorher ein paar letzte schöne Tage zu haben. Am Tag seines Todes checkte er ordentlich aus, fuhr den Mietwagen an einen einsamen Ort, um dann an anderer Stelle „ins Wasser zu gehen“. Um sich das Ertrinken zu erleichtern trank er vorher eine große Menge Alkohol, die leeren Flaschen wurden im Meer entsorgt. Auch die vorherige Wohnungsauflösung in Deutschland könnte ein Indiz dafür sein, dass er mit dem Leben abgeschlossen hatte.

Gegen den Selbstmord spricht, dass kein Abschiedsbrief hinterlassen wurde. Jemand wie K. hätte sicher noch das eine oder andere mitzuteilen gehabt. Dies und die Angst, dass Ihn irgendwer tot sehen will, lassen auch andere Thesen zu.

@OfficerB

OfficerB schrieb:Auch wenn man nie oder nur selten Alkohol getrunken hat, schließt es nicht aus, dass man irgendwann anfängt.

Da hast Du sicher recht, aber ich wage irgendwie zu bezweifeln, dass man es als jemand, der selten Alkohol trinkt schafft, sich 4 Promille anzutrinken ohne schon vorher handlungsunfähig umzukippen.
Ich bastle mal ein richtig gemeines Szenario :

W.K. hatte nach der Entlassung seines ehemaligen Komplizen solche Angst, dass er alles dafür getan hätte, diesen los zu werden. In seiner panischen Hilflosigkeit erinnert er sich an eine Person, die er dafür engagieren könnte. Er fährt nach Frankreich, weil das der letzte für ihn bekannte Aufenthalt dieser Person ist. Dort fragt er rum, lässt ausrichten, dass er diese Person unbedingt treffen möchte. Er bekommt die Nachricht, die Person wäre zur Zeit nicht in Frankreich, würde sich aber bei ihm melden, er solle nach Hause fahren. Irgendwann kommt der Kontakt zustande und es wird ein Treffpunkt in Portugal ausgemacht. W.K. und diese Person treffen sich an den Klippen , W.K. möchte nach dem Treffen sofort zurück nach D, deshalb hat er auch ausgecheckt. An den Klippen soll die Geldübergabe für den von W.K. gewünschten Auftrag stattfinden. Die Person hat jedoch schon im Vorfeld einen anderen Plan , nämlich mehr Geld als den "Auftragslohn" abzuzocken. Deshalb flösst er W.K. massenhaft Alkohol ein um ein Geldversteck zu erfahren ( das es wahrscheinlich gar nicht gab ) . W.K. kann aber kein Geldversteck nennen, deshalb wirds immer mehr Alkohol. Und bevor er verschwindet, wird die Person W.K. dann von den Klippen und verschwindet unerkannt.

Alternativ könnte ich mir das Gleiche mit dem Ziel vorstellen, komplett neue Papiere von dieser Person zu bekommen um damit irgendwo neu anfangen zu können , ohne dass der entlassene ehemalige Komplize ihn finden kann.

@BigMäc
Ich denke schon, dass es ein Geldversteck gab, bzw. W.K. schon im Besitz eines Teils des Geldes war. Wie hätte er sich sonst mit 300,00 Euro im Monat Flugreisen, Autoausleihen usw. leisten können?

@Robin76

Gar keine Frage, ja, er muss mehr Geld gehabt haben, als es nach aussen schien. Und ich denke, aus dieser Quelle könnte auch der von mir phantasierte Auftragslohn stammen. Aber, ich denke nicht, dass es irgendwo DAS grosse Geldversteck gab , auf das er Zugriff hatte und ich kann mir vorstellen, dass "die Person" genau an dieses grosse Geldversteck wollte.

@BigMäc
@lübke

Wenn 3 Flaschen Hochprozentiger, was 2,25 Liter darstellt, direkt in den Darm verabreicht werden, dann wird
ja die liebe Leber umgangen und eine sehr hoher Promillewert ist die unabwendbare Folge.
Dafür könnte er möglicherweise mit einer Waffe in Schach gehalten worden sein oder mit E-Schock handlungsunfähig gemacht worden sein oder es waren mehrere Täter........

Was mir zu verstecktem Geld noch einfällt: Das Lösegeld wurde noch in DM ausbezahlt. Das Wechseln in Euro dürfte ein großes Problem darstellen.

@PaterBrown

Du spielst auf die fehlende Hose an ?

fume113 schrieb:Was mir zu verstecktem Geld noch einfällt: Das Lösegeld wurde noch in DM ausbezahlt. Das Wechseln in Euro dürfte ein großes Problem darstellen.

Tatsächlich wechseln Zentralbanken zeitlich unbegrenzt. Gut, dürfte trotzdem nicht so leicht sein, wenn man die Herkunft nicht plausibel erklären kann. Ich denke aber, dass Komplizen das Geld bei Zeiten gewaschen haben könnten.

Wenn der Fall bei XY behandelt wurde, spricht das doch eher nicht für Suizid, oder?

TatzFatal schrieb:Was auch auffallend ist, kaum Fahrpraxis, aber große Strecken fahren im gehobenen Alter. Das macht doch nur jemand wenn er muss.

Was wurde gesagt? Er fuhr an einem Tag ca. 1000 km, einmal sogar über 2000. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Das hätte er nicht geschafft mit seiner minimalen Fahrpraxis. Deshalb könnte man sogar davon ausgehen, dass ihn jemand begleitet hat. Ich bin von Mord überzeugt. 30 Millionen sind natürlich schon ein Motiv. Aber ich schließe nicht aus, dass er eventuell schon wieder in etwas Neues hineingeraten war. Weshalb stand die Nichte noch zu ihm? Handelte sie da völlig selbstlos?

@bicmäc
Das mit der Hose habe ich in der Schnelle nicht gelesen, könnte die These aber stützen, einerseits.
Andrerseits kann sich eine Hose bei Wellengang auch schon mal selbständig machen; zumindest leichter als ein Pullover.

15 Millionen D-Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken

Das Lösegeld wurde also nicht nur in DM sondern auch in SFR ausbezahlt.

Hamburger Pastors Christian Arndt, des Kieler Soziologen Lars Clausen und des Hamburger Sozialarbeiters Michael Herrmann ohne Wissen der Polizei.

Auch diese Tatsache irritiert mich. Was wenn einer dieser drei Herren nicht ganz vertrauenswürdig war?

@PaterBrown

PaterBrown schrieb:Andrerseits kann sich eine Hose bei Wellengang auch schon mal selbständig machen; zumindest leichter als ein Pullover.

Das ist so, ja. Ebenso kann die Hose, wie im Studio vermutet, tatsächlich auch durch Felsanrieb abhanden gekommen sein.
Aber, wenn ich ( vorerst ) bei meinem fiesen Szenario bleibe, denke ich , der Alkohol wurde ihm oral eingeflößt . Schon deshalb, weil man auf diese Weise wohl jemand leichter zum Reden bringen könnte, denn das könnte man besser steuern.

Im Jahr 2014 wurde ein Mann auf Mallorca unter dem Vorwurf festgenommen, Mitglieder der Frankfurter Hells Angels mit seinem Wissen erpresst zu haben, dass diese die Lösegelder im Rotlichtmilieu gewaschen hätten.[1

Hells Angels sollen eventuell das Lösegeld im Rotlichtmilieu gewaschen haben? Wenn die nur einen Teil gewaschen haben und dadurch auch noch gut verdient haben, dürfte ihnen auch am Rest des Lösegeldes gelegen haben.

@Robin76

Robin76 schrieb:Aber ich schließe nicht aus, dass er eventuell schon wieder in etwas Neues hineingeraten war. Weshalb stand die Nichte noch zu ihm? Handelte sie da völlig selbstlos?

Anscheinend konnte sie ihm verzeihen und glaubte daran, dass er seine Tat bereut hat.
Eventuell hatte man in der Vergangenheit einen engen Bezug zueinander.
Jedoch kam es ja zu einem Kontaktabbruch - laut XY.

Wurde der nicht überwacht oder ist der denen (LKA oder so) durch die Lappen gegangen?

An der Lösegeldwäsche durch die HA scheint was dran zu sein , darüber gab es bereits 2014 Berichte

http://www.n-tv.de/panorama/Ermittlungen-fuehren-ins-Rotlichtmilieu-article12653851.html

http://www.n-tv.de/panorama/Ermittlungen-fuehren-ins-Rotlichtmilieu-article12653851.html

http://www.n-tv.de/panorama/Ermittlungen-fuehren-ins-Rotlichtmilieu-article12653851.html



Die Leiche von W.K. soll nun nochmal obduziert werden und zwar durch den bekannten Rechtsmediziner Klaus Püschel

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/wurde-reemtsma-entfuehrer-wolfgang-koszics-ermordet-13527316.html

Stand Herr Koszics nicht unter permanenter Beobachtung? Schwer vorzustellen, dass er nicht observiert wurde.

Oder hat man ihm geglaubt, dass er seinen Anteil des Lösegeldes bereits ausgegeben hatte bzw. alles was sich in seinem Besitz befand bei der Verhaftung gefunden wurde?

Ich gehe davon aus, dass er davon ausgegangen ist, dass man ihn observierte und überwachte, daher die häufigen Umzüge, die diversen Handys etc.

Die Rolle der staatlichen Ermittler, der Einsatz von V-Leuten zur Observation etc. wurde in dem XY-Bericht aussen vor gelassen, warum?

@meermin

Vielleicht haben sie den nur die ersten paar Jahre überwacht (zu wenig Personal?) oder er war schlauer als sie.