Fall Yagmur - das Urteil ist gesprochen
26.11.2014 um 22:27In der Mopo stand mehrfach geschrieben, dass die Pflegemutter unbedingt verhindern wollte, dass Yagmus ins Kinderheim muss. Deshalb hätte sie die Schuld auf sich genommen.
In einem hat sie jedenfalls recht:
Als Yagmur am 28. Januar erneut ins Krankenhaus eingeliefert wird, kommt heraus, was sie hat: eine schwere Schädelverletzung, die schon ein Jahr alt ist, außerdem einen Riss der Bauchspeicheldrüse. Die Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf.Auch in anderen Berichten, die ich so schnell nicht finde, war die Rede davon. Vielleicht wollte sie weiterhin mit Yagmus in Verbindung stehen, sah ihre Chancen hierzu größer, wenn das Kind bei den Eltern verblieben wäre? Diese ihre Entscheidung war jedenfalls tragisch. Sie hätte sich nicht vorstellen können, dass die Eltern die Verletzungen verursacht hätten, hat sie in dem Artikel noch gesagt. Aber wie, frage ich mich, hat sie sich die Verletzungen dann erklärt?
Ines M. ruft bei den Behörden an. Sie will verhindern, dass das Kind in ein Heim kommt. Und weil sie sich nicht vorstellen kann, dass die leiblichen Eltern das Kind misshandeln, nimmt sie die Schuld auf sich: Sie erzählt, dass sie einmal am Kindersitz geschüttelt habe, als sie sich über Yagmur ärgerte. Aber die Behörden stellen bald fest, dass das nicht der Grund für die Verletzungen sein kann. Im Verdacht stehen vielmehr die Eltern.
In einem hat sie jedenfalls recht:
Was Ines M. aber anprangert ist die fixe Idee von Jugendämtern, Kinder seien grundsätzlich am besten bei ihren leiblichen Eltern aufgehoben.Genau diese Sichtweise bewirkt in der Tat, dass Kinder viel zu spät aus ihrer Herkunftsfamilie genommen werden.