Bremerin Sybille Lars wird seit 2004 vermisst
01.11.2014 um 00:41
Nochmal kurz zu den Hunden. Ich denke, man sollte den Experten, dass sind die Ausbilder dieser Tiere, schon Glauben schenken. Auch Blut "verwest" und erzeugt daher den gleichen Geruch, wie eine Leiche. Es wird in den Artikeln auch erklärt, dass die Hunde zwischen den Gerüchen von Mensch und Tier unterscheiden können. Im Übrigen sind sie u.U. sogar noch nach Jahren in der Lage, Witterung aufzunehmen.
Aber zurück zum eigentlichen Fall.
Wenn die beiden hier gemachten Aussagen stimmen sollten, dass der BMW dem Ehemann gehörte, dann wäre klar, dass es sich bei dem "bekannten Mann" um ihn handeln muss. Somit belastet der Film mMn beide Hauptpersonen: Die Freundin und den Ehemann. Ihn, weil nach Zeugen in Bezug auf das Fahrzeug gesucht wird und sie, weil der Film ihre Schilderung des Verschwindens nicht übernommen hat. Die Kripo hätte demnach beide weiterhin in Verdacht. Nicht unbedingt als gemeinsame Täter, aber beide als mögliche Einzeltäter.
Aber auch die Theorie mit beiden als Beteiligten, ist durchaus denkbar. Zumindest bis zu einem bestimmten Punkt. Der Ehemann taucht zum angegebenen Zeitpunkt in der Wohnung der Freundin auf. Es kommt zum Streit, bei dem SL von ihm getötet wird. Die Freundin befürchtet, mit beschuldigt zu werden, weil es ihre Wohnung ist, oder weil der Ehemann ihr möglicherweise androht, sie zu belasten oder gar als Täterin zu bezichtigen. Dies würde ihre Falschaussage von 2004 erklären. Bis hierhin wäre das so vorstellbar.
Nur bei ihrer geänderten Aussage von 2013 bekommt diese Theorie einen Haken. Wenn die Freundin aufgrund widersprüchlicher Angaben ihre Aussage geändert hat und ihn damit nun erheblich belastet, warum dann nicht die vollständige Geschichte? Sie hätte sich doch nun von diesem Druck vollständig befreien können. Das passt nicht zusammen.
Bei allen möglichen Theorien, die den Ehemann als alleinigen Täter sehen, komme ich auch jedesmal an einen Punkt, wo es einfach unglaubwürdig wird.
Vom Zeitraum her hätte er es schaffen können, sich um 22,30 Uhr angeblich zu Hause schlafen zu legen und um 23,30 Uhr in der Wohnung der Freundin aufzutauchen. Er zieht seine Frau aus der Wohnung, verschleppt und tötet sie. Anschließend beseitigt er die Leiche. Und zwar so gut, dass sie bis heute nicht gefunden wurde. Es ist nicht bekannt, wie stark er alkoholisiert gewesen ist. Da er aber doch einige feucht-fröhliche Stunden bei seiner Schwester verbracht hat, ist gerade der Teil mit der sehr sorgfältigen Beseitigung, für mich nicht wirklich zu glauben. Zudem bliebe hier auch wieder die Frage offen, warum die Freundin ihn lange Zeit überhaupt gedeckt haben sollte.
Und auch jede andere Variante, die ihn als Täter in Frage kommen lässt, ist für mich nicht wirklich vorstellbar. Einfach schon deshalb, weil es dann mindestens eine Person aus seinem nahen Umfeld geben müsste (Stiefsohn, Schwester, deren Mann), die ihn gedeckt hat oder ihm ein falsches Alibi gegeben hat oder gar als Komplize hätte auftreten müssen. Auch da habe ich so meine Zweifel.
Bliebe also nur die Freundin. Entweder alleine, mit einem Komplizen, der mit oder für sie die Leiche entsorgt hat, oder als gemeinsame Täter.
Wenn sie, wie im Film dargestellt, an diesem Abend selbst getrunken hat, scheidet sie als alleinige Täterin für mich aus. Sie hätte als Frau und nicht mehr nüchtern, die Leiche noch in der Nacht beseitigen müssen. Und das eben auch sehr sorgfältig. Klingt für mich unglaubwürdig. Denn wenn sie die Leiche erst deutlich später entsorgt hätte, dann hätte man entsprechende Spuren in ihrer Wohnung finden können bzw. müssen. Ich setze hier einfach mal voraus, dass man 2013 nach ihrer neuen Aussage, diese auf Spuren überprüft haben wird.
Wahrscheinlicher ist daher für mich, dass es zumindest einen Helfer gegeben haben wird. Dieser hat für sie noch in der Nacht die Leiche beseitigt.
Aber auch den Mittäter oder gar Haupttäter halte ich für denkbar. Vielleicht ist dieser Mann sogar der Grund für den Streit und die Eskalation gewesen.
Und das sie den Ehemann belastet, liegt doch nahe. Zumal es in der Ehe gekriselt hat.
Eine Bemerkung vielleicht noch:
Diejenigen, die der Meinung sind, dass Nachbarn einen Streit hätten mitbekommen müssen, sollten sich von diesem Gedanken besser verabschieden. Nachbarn bekommen oft nur das mit, was sie mitbekommen wollen. Sie hören und sehen auch gerne mal weg. Ist nur so eine persönliche Erfahrung. ;-)