http://www.gegensexuellegewalt.at/2014/06/29/graz-verteidigungstat-die-mit-tod-des-peinigers-endete/ (Archiv-Version vom 28.04.2015)Graz- Verteidigungstat die mit Tod des Peinigers endete…
Erst Vergewaltigung, dann Rachemord in Graz
29.06.2014 – 1154
Unfassbares Verbrechen in einer Jugendclique in Graz: Aus Rache, weil er zuvor von seinem Freund mit vorgehaltener Pistole zum Sex mit einem 14- jährigen Mädchen gezwungen wurde, erschoss ein 16- Jähriger seinen gleichaltrigen Peiniger. Beim Verstecken der Leiche half der Großvater des Mordverdächtigen – den Toten sollen beide in Ungarn vergraben haben. Entgegen erster Informationen wurde die Leiche noch nicht gefunden, die Suche läuft auf Hochtouren.
Das, was Beamte des Stadtpolizeikommandos der “Krone” berichteten, macht selbst hartgesottene Ermittler sprachlos. In den verworrenen Mordkrimi, der sich am vergangenen Wochenende ereignet hat, ist das Freundestrio Sebastian, Marc – beide 16 – und die 14- jährige Natascha verwickelt.
Und das ist die bisher bekannte Faktenlage: Marc soll Natascha bereits mehrfach missbraucht haben. Schließlich kommt er auf die irre Idee, auch seinen Freund in seine abartigen Gewaltphantasien mit einzubeziehen. Mit vorgehaltener Pistole muss Sebastian vor den Augen von Marc die 14- Jährige in einer Wohnung in Graz missbrauchen.
16- Jähriger erschießt Peiniger nach Vergewaltigung
Nach dem erzwungenen Sex kommt es dann zur Bluttat. Aus Rache und wohl auch in Todesangst greift Sebastian zu der geladenen Waffe und schießt seinem Peiniger in den Kopf. Das geschockte Mädchen – es wird derzeit in der Sigmund- Freud- Nervenklinik behandelt – musste alles mit ansehen.
Um den Mord zu vertuschen, ruft Sebastian panisch seinen Großvater an. Gemeinsam reinigen sie den Tatort, ein großes Stück vom Teppich wird herausgeschnitten. Dann sollen beide die Leiche des 16- Jährigen im Auto der Mutter des Verdächtigen über die Grenze nach Ungarn gebracht und dort verscharrt haben.
In dem dann in Niederösterreich abgestellten Wagen fanden Spurenspezialisten nun in einem Reisekoffer das blutige Teppichstück. Entgegen erster Informationen läuft die Suche nach der Leiche nach wie vor. Der verhaftete Opa und sein Enkerl zeigten sich in den Einvernahmen geständig.
C. Budin, P. Riedler und K. Loibnegger, Kronen Zeitung/red
Quelle: www.krone.at 29.6.2014
Neue Details bekannt
28.06.2014, 17:00
In diesem Haus im Keller geschahen die Vergewaltigungen und die Mord- Tat...
In einem Kellerraum dieses Gebäudes erschoss der 16-Jährige seinen gleichaltrigen Peiniger.
Foto: Christian Jauschowetz
Neue, erschütternde Details über das bei einer Drogenparty verübte Gewaltverbrechen in einer Grazer Jugendclique: Der 16- Jährige erschoss seinen Freund nicht nur aus Rache, weil er von ihm zum Sex mit Natascha (14) gezwungen wurde, sondern auch, weil er das Mädchen aus der Gewalt ihres Peinigers befreien wollte.
Am Samstag, den 21. Juni, hatte alles so friedlich begonnen: Sebastian, Marc und Natascha trafen einander, zogen durch die Stadt. Irgendwann am Sonntag beschlossen sie, in der Kellerwohnung von Sebastian zu feiern. Dort konsumierten sie Drogen – auch harte Suchtmittel. Wie berichtet, soll Marc dann in der Nacht die 14- Jährige vergewaltigt haben. Danach zwang er Sebastian mit vorgehaltener Gaspistole, das Gleiche zu tun.
Kleinkalibergewehr aus Wohnung des Großvaters geholt
Als Natascha gehen wollte, soll Marc sie daran gehindert haben. Er habe sie gefangen gehalten, behauptet Sebastian – der dann angeblich das Mädchen “befreien” wollte. Er habe deshalb aus dem Waffenschrank des 86- jährigen Opas, der im selben Haus wohnt, ein Kleinkalibergewehr geholt und damit dem Peiniger in den Kopf geschossen. Schließlich brachte er Natascha zu Freunden. Sie fuhr dann später mit den Öffis zur Sigmund- Freud- Klinik, in der sie schon behandelt worden war, und beichtete alles einer Ärztin.
Sebastian gestand indes dem 86- jährigen Großvater, was er getan hatte, woraufhin dieser ihm bei der Entsorgung des Toten geholfen haben soll. Per Auto ging es mit der Leiche im Kofferraum nach Ungarn. Die dort vergrabene Leiche wurde auch am Samstag noch nicht gefunden.
16- Jähriger zu Mutter nach Bad Vöslau geflüchtet
Der traumatisierte Jugendliche flüchtete anschließend zu seiner Mutter, die im niederösterreichischen Bad Vöslau auf Kur war. Dort wurde er festgenommen, das Auto der Mutter sichergestellt. Im Wagen waren ein blutiger Teppich und jene Gartenhacke, mit der sie das Grab ausgehoben hatten. Der 16- Jährige ist in Haft, sein Opa auf freiem Fuß angezeigt.
P. Riedler, C. Budin und K. Loibnegger, Kronen Zeitung/red
Quelle: www.krone.at 28.6.2014