Taucher suchen voraussichtlich letztes Mal nach Vermisstem
Heilbronn Mit dem bisher größten Aufgebot an Tauchern hat die Wasserschutzpolizei heute erneut nach dem vermissten 17-Jährigen im Heilbronner Altneckar gesucht. 14 Taucher aus verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg waren im Einsatz.
Mit dem bisher größten Aufgebot an Tauchern hat die Wasserschutzpolizei heute erneut nach dem vermissten 17-Jährigen im Heilbronner Altneckar gesucht. 14 Taucher aus verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg, aus Heilbronn, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg und Stuttgart, waren im Einsatz.
Bis zum Mittag fanden sie keine Spur von Nico S., der vor zehn Tagen nach einem Gaststättenbesuch in Heilbronn nahe der Götzenturmbrücke das letzte Mal gesehen wurde. „Wenn es Sinn machen soll, müssen wir eine relativ große Gruppe haben. 100-prozentig kann man einen Fluss nicht absuchen“, erklärte Michael Hönig, Chef der Heilbronner Wasserschutzpolizei.
In fünf bis sechs Grad kaltem Neckarwasser, das eine Sicht von maximal einem Meter erlaubt, tasteten sich die Taucher vor. Der Einsatz sei voraussichtlich der letzte Versuch, mit Tauchern etwas zu finden, erklärte Hönig.
Maximal 90 Minuten könnten Taucher mit ihren speziellen Schutzanzügen im winterkalten Neckarwasser bleiben. Dann müssten sie spätestens raus. Nach rund 50 Minuten steigt Horst Schwandt im schwarzen Taucheranzug ans Ufer. „Jetzt reicht es“, sagt zu den Temperaturen im Neckar. Gefunden hat er keine Hinweise auf den Verbleib des 17-Jährigen.
Man habe mit der Suche am Neckar und dem Überprüfen aller möglichen Anlaufstellen des Vermissten „alles ausgereizt“, erklärte Polizeisprecher Rainer Köller. Stand heute sei dies der letzte Tauchereinsatz. Die Feuerwehr hatte den Neckar vergangene Woche zudem mit einem Boot mit Sonargerät abgesucht – ohne Erfolg.
Trotz intensiver Suche hat die Polizei bisher keinerlei Spuren oder Gegenstände des Jungen gefunden. Nach Zeugenangaben hatte der 17-Jährige auf seinem Heimweg in der Nacht kurz mit Heilbronn-Gästen aus Mosbach über den Firmenlauf gesprochen, dann war man aus Jux zu einem kurzen Wettrennen aufgebrochen. Nach kurzer Zeit fehlte der Obersulmer, war für die anderen nicht mehr sichtbar, wie vom Erdboden verschluckt. Da er nicht zu ihrer Gruppe gehörte, sahen die Mosbacher nach eigenen Angaben keine Veranlassung, nach dem Unbekannten zu suchen. cf
Zeugen gesucht
Der Vermisste war Freitagnacht mit blauen Schuhen und blauer Hose bekleidet. Er trug ein dunkelblau-kariertes Hemd, eine schwarze Wolljacke mit Kapuze und einen schwarz-weißen Schal. Er ist etwa 1,76 Meter groß, hat kurze schwarze Haare und ein südländisches Aussehen.
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter 07131 104-4444 entgegen.
Belohnung
Der Vater des Vermissten hat eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt. Das Geld verspricht er jenen, die sagen können, wo sich sein Sohn aufhält.
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