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Freunde bei Facebook kaufen - Astroturfing
04.03.2011 um 11:40Braucht ihr Freunde bei Facebook? 1.000 davon gibt es für 197 $. Mehr davon? Dann gibt es nämlich Rabatt: Für 10.000 bezahlt man nämlich nur 1.167,30 $. Wieviel man für eine Millionen Freunde zahlt, bleibt ein Geheimnis zwischen dem Seitenbetreiber und dem potentiellen Kunden, ebenso, wie die angeblich 20 Millionen Freunde, die man kaufen kann.
Klingt skurril? Ist aber das Geschäftsmodell eines Anbieters:
http://usocial.net/facebook_marketing/ (Archiv-Version vom 02.03.2011)
Es gibt einen Namen für diese Art der Meinungsmache oder Meinungsbeeinflussung: Astroturfing, oder online Astroturfing. Es handelt sich dabei um die Idee, die Seiten im Internet, auf denen sich Meinungen bilden, zu unterlaufen.
Dabei handelt es sich um einen lukrativen Markt, dessen Player häufig für den normalen Verbraucher unentdeckt bleiben. Das hat auch Gründe: Es geht nicht nur darum, Freunde auf Facebook zu generieren. Es geht darum, komplette Profile im Internet zu erstellen, die dann ihre Meinungen zu einem Thema auf zig Foren, Blog und Kommentarseiten verbreiten.
Konkret sieht das dann so aus: Man geht zu einem Anbieter, der Astroturfing im Profil hat. Zu nennen wäre da beispielsweise HBGary. Die haben eine Software entwickelt, die es ermöglicht, mit Hilfe eines einzelnen Mitarbeiters bis zu 80 Leute zu simulieren. Diese Profile sind ziemlich wasserfest: Mit Facebook-Profil, Twitter-Account, Mailadresse und zumindest ausreichender Aktivität auf verschiedenen Seiten, um eine virtuelle Existenz glaubhaft zu machen. Zudem sind diese Profile untereinander verlinkt. Das die Kommentare mit den unterschiedlichen Profilen mit jeweils unterschiedlichen IP-Adressen gemacht werden ist selbstverständlich, ebenso, das die Software die Kommentare nach Auffälligkeiten durchsucht - bspw. typischen Rechtschreibfehlern oder Wortkombinationen. Damit soll verhindert werden, das aufmerksamen Lesern stilistische Übereinstimmungen ins Auge fallen. All das geschieht vollautomatisch; der Mitarbeiter, der hinter all diesen Profilen steckt muss sich um derlei Details nicht kümmern. Eben darum kann er ja so viele Personen verkörpern.
Das sind die Sockenpuppen 2.0. Die Auswirkung ist umstritten. Klar ist, das wesentlich mehr Leute solche Foreneinträge bzw. Kommentare lesen, als darin zu schreiben. Es ist also nicht auszuschließen und schwer zu beziffern, inwiefern diese zur Meinungsbildung beitragen. Es ist eine moderne Form des Guerilla-Marketings.
Ein guter Beitrag zum Thema (auf Englisch) stammt von George Monbiot auf seinem Blog beim Guardian:
http://www.guardian.co.uk/environment/georgemonbiot/2011/feb/23/need-to-protect-internet-from-astroturfing
Einen kurzen Einblick in deutscher Sprache gewährt die Wikipedia...
Wikipedia: Astroturfing
... einen wesentlich besseren Einblick jedoch die englische Variante:
Wikipedia: Astroturfing
Klingt skurril? Ist aber das Geschäftsmodell eines Anbieters:
http://usocial.net/facebook_marketing/ (Archiv-Version vom 02.03.2011)
Es gibt einen Namen für diese Art der Meinungsmache oder Meinungsbeeinflussung: Astroturfing, oder online Astroturfing. Es handelt sich dabei um die Idee, die Seiten im Internet, auf denen sich Meinungen bilden, zu unterlaufen.
Dabei handelt es sich um einen lukrativen Markt, dessen Player häufig für den normalen Verbraucher unentdeckt bleiben. Das hat auch Gründe: Es geht nicht nur darum, Freunde auf Facebook zu generieren. Es geht darum, komplette Profile im Internet zu erstellen, die dann ihre Meinungen zu einem Thema auf zig Foren, Blog und Kommentarseiten verbreiten.
Konkret sieht das dann so aus: Man geht zu einem Anbieter, der Astroturfing im Profil hat. Zu nennen wäre da beispielsweise HBGary. Die haben eine Software entwickelt, die es ermöglicht, mit Hilfe eines einzelnen Mitarbeiters bis zu 80 Leute zu simulieren. Diese Profile sind ziemlich wasserfest: Mit Facebook-Profil, Twitter-Account, Mailadresse und zumindest ausreichender Aktivität auf verschiedenen Seiten, um eine virtuelle Existenz glaubhaft zu machen. Zudem sind diese Profile untereinander verlinkt. Das die Kommentare mit den unterschiedlichen Profilen mit jeweils unterschiedlichen IP-Adressen gemacht werden ist selbstverständlich, ebenso, das die Software die Kommentare nach Auffälligkeiten durchsucht - bspw. typischen Rechtschreibfehlern oder Wortkombinationen. Damit soll verhindert werden, das aufmerksamen Lesern stilistische Übereinstimmungen ins Auge fallen. All das geschieht vollautomatisch; der Mitarbeiter, der hinter all diesen Profilen steckt muss sich um derlei Details nicht kümmern. Eben darum kann er ja so viele Personen verkörpern.
Das sind die Sockenpuppen 2.0. Die Auswirkung ist umstritten. Klar ist, das wesentlich mehr Leute solche Foreneinträge bzw. Kommentare lesen, als darin zu schreiben. Es ist also nicht auszuschließen und schwer zu beziffern, inwiefern diese zur Meinungsbildung beitragen. Es ist eine moderne Form des Guerilla-Marketings.
Ein guter Beitrag zum Thema (auf Englisch) stammt von George Monbiot auf seinem Blog beim Guardian:
http://www.guardian.co.uk/environment/georgemonbiot/2011/feb/23/need-to-protect-internet-from-astroturfing
Einen kurzen Einblick in deutscher Sprache gewährt die Wikipedia...
Wikipedia: Astroturfing
... einen wesentlich besseren Einblick jedoch die englische Variante:
Wikipedia: Astroturfing