@Adamkadmon Adamkadmon schrieb:Strom jedoch hochtransformiert kann über weite Distanzen nahezu verlustfrei transportiert werden.
Eher nicht. Der Stromverlust auch nur innerhalb deutscher Leitungen beträgt knapp 30 %, wenn der Strom über längere Distanzen fließt, logischerweise noch mehr. Es gibt aber Alternativen. In Japan gibt es jetzt ein Modellprojekt, in dem der Strom über längere Distanzen über Supraleitende Kabel geleitet werden soll, das würde dieses Problem lösen. Wie das mit der Wirtschaftlichkeit aussieht, weiß ich nicht, aber das hängt natürlich vom Preis der Leitung ab. Wenn der einst sinken sollte, wäre es natürlich möglich, das alle längeren Leitungen durch solche Kabel ersetzt werden.
Eine solche Infrastruktur vorausgesetzt, ist der beste Stromspeicher für überschüssig anfallende Energie immer noch das Speicherkraftwerk. Dort gibt es zwei Wasserspeicher. Einer oben auf einem Berg, einer an seinem Fuß. Fällt überschüssiger Strom an, so wird Wasser den Berg hochgepumpt. Wird kurzfristig Strom gebraucht, lässt man das Wasser den Berg runterrauschen. Turbinen in der Leitung erzeugen dann den Strom. Bei hochmodernen Anlagen wird auf dem Wege 85 % der Energie zurückgewonnen.
Problematisch ist, das es nicht allzuviele Orte in Deutschland gibt, die sich dafür eignen. Meines Wissens gibt es nur noch einen, der in nennenswerter Weise die hierfür benötigten Grundvoraussetzungen mitbringt und noch nicht genutzt wird. Dort soll ein entsprechendes Speicherkraftwerk gebaut werden (sofern die Anwohner es nicht schaffen, dies durch Klagen zu verhindern). Sofern die Supraleitenden Überlandleitungen aber einmal Realität werden sollte, spricht nichts gegen den Plan, das die Dinger in Norwergen und Schweden gebaut werden, wo es ausreichend Gelegenheit dafür gibt.
Als Alternativen gibt es noch Druckluftspeicher. Hierzu wird bspw. ein altes Salzbergwerk genutzt. Dort wird Druckluft eingeleitet, wenn überschüssiger Strom anfällt. Dadurch baut sich ein Druck im alten Bergwerk auf. Wird nun kurzfristig Strom benötigt, wird die Luft abgelassen und dabei durch eine Turbine gejagt, wodurch Strom entsteht. Der Wirkungsgrad hierbei liegt bei ungefähr 80 %.
Nennenswert wären dabei noch Hybridsysteme. Es gibt beispielsweise den Ansatz, mit Bojen Energie zu erzeugen, die durch den Wellengang des Meers zur Verfügung gestellt wird. Die Energie ist aber kein Strom, sondern Druck. Mithilfe dieses Drucks wird Wasser einen Berg hochgepumpt oder aber eben Luftdruck in einem Salzstock erzeugt. Hierbei ist der Gesamtwirkungsgrad relativ hoch, da die Umwandlung in unterschiedliche Energieformen entfällt.
Nebenbei sollte noch erwähnt werden, das Erdwärme durchaus problematisch ist. Zwar ist Erdwärme prinzipiell überall vorhanden. Mann kann sie aber nicht überall verwenden. Die Voraussetzung dafür sind bestimmte geologische Eigenschaften des Untergrunds. Werden bei den entsprechenden Untersuchungen Fehler gemacht oder die Ergebnisse ignoriert, kann dies katastrophale Folgen haben. Ein hässliches Beispiel dafür liefert Staufen:
http://nachrichten.t-online.de/nach-erdwaerme-bohrung-die-stadt-staufen-in-suedbaden-broeckelt/id_16870154/index (Archiv-Version vom 13.12.2010)Die Nachricht zieht sich durch die Medien und kann überall nachgelesen werden...