Wird ein Quantencomputer eine Technologie von Wenigen sein?

Hallo,

da nun von IBM der erste kommerzeille Quantencomputer mit 20 QBits in Deutschland montiert wurde, mal ein Gedanke dazu. Kann es sein, dass ein zukünftiger leistungsstarker Quantencomputer eher eine Sache ist, die von Firmen wie IBM betrieben und den Kunden über eine Art Cloud zugeänglich gemacht und nicht an die Kundenfirmen verkauft werden?

Konventionelle digitale Rechner bestehen ja hauptsächlich aus ein bisschen boolsche Algebra und Elektronik. So gibt es rege Konkurrenz inkl. Open Source Hardware, die sicherstellt, dass Systeme nicht an Firmen gekoppelt und ausschließlich proprietär werden (z.B. die Bemühungen von Mircosoft sich in den div. UEFI BIOS verankern).

Bei Quantencomputern ist es ja schon ein bisschen so, dass die nicht von Jedermann im Hobbykeller gebaut werden können. Wenn man sich das vorstellt könnte es ja dahingehend verlaufen, dass Menschheitsteil A mit Quantencomputer (sehr wenige), die auf Komplexität beruhende Kryptografie von Menschheitsteil B knackt und Gruppe B sich nur noch vor "gruppeneigenen Genossen" schützen kann.

Also ich sehe dennoch die Entwicklung als etwas Positives, da wir bald als Kollektiv dazu in der Lage sein könnten, echt schwierige Dinge zu berechnen die uns sogar vor einem eventuellen Untergang schützen. Nur bleibt eben die Frage wer alles profitiert.

schlabbadasaft schrieb:Kann es sein, dass ein zukünftiger leistungsstarker Quantencomputer eher eine Sache ist, die von Firmen wie IBM betrieben und den Kunden über eine Art Cloud zugeänglich gemacht und nicht an die Kundenfirmen verkauft werden?

Ist beides möglich. Ich denke aber wenn sich entsprechende Firmen so einen Quantencomputer leisten können, dann werden sie ihn auch selbst haben wollen und ich wüsste nicht wieso IBM sich das Geschäft dann entgehen lassen sollten.

Ich denke mit dem Quantencomputer passiert dasselbe wie mit normalen Computern auch. Am Anfang wird nur ein recht kleiner Teil Zugang zu diesen Geräten haben und damit arbeiten können, allerdings ist es auch gut möglich dass er in der Zukunft eben auch in normalen Haushalten stehen wird. Das wird sich alles zeigen. Profitieren werden sicherlich alle davon, die einen haben, je nachdem ob das nun gut oder schlecht ist.

schlabbadasaft schrieb:Bei Quantencomputern ist es ja schon ein bisschen so, dass die nicht von Jedermann im Hobbykeller gebaut werden können.

war ganz am Anfang mit den Digitalrechnern ja ganz genauso...es war Großfirmen wie IBM vorbehalten, zumindest bis Anfang der 70er.
ich bin mir sicher dass es bei Quantencomputern dann auch andere Projekte gibt wo Leute sich selber einen Bauen. Falls nicht im Hobbykeller dann an irgendeinem Institut an ner Uni.

Einen PC kann auch keiner selber bauen, die Einzelteile zusammenstecken ja. Wenn es einen Vorteil für die Heimanwendung bringen sollte, dann wird das früher oder später auch in den Heimbereich Einzug halten und der Preis langsam sinken. Für meinen ersten CD Player habe ich auch noch knapp 800 DM bezahlt. Kann man heute auch noch für hochwertige Teile bezahlen, ober man kauft einen blueray player für unter 100 Euro...

Danke für eure Meinungen.

Man kann schon noch relativ viel selbst bauen. Ich habe beispielsweise mal einen Computer mit einer 20 Mhz Z80 CPU gelötet und ein kleines dafür OS geschrieben. Ist aber auch eher weniger der Punkt ob nun eine Privatperson über die Technologie verfügt, sondern eher wie breit die Masse ist die davon partizipiert. Siehe R-Pi der ja auch Open Source Hardware ist z.B., also da ist mit Nachmachen leicht, da die zugurunde liegende Technologie im Allgemeinen verstanden wird.

Bei Quantenrechnern bin ich persönlich schonmal raus, wenn ich im Moment davon etwas verstehe dann eher als sone philosophische Deutung. Ich glaube auch der Fortschritt wird einen Sprung machen, der mit anderen Sachen schwer vergleichbar ist. Wenn dann wirklich mit der Anfangszeit von Computern generell. Und stimmt, damals dachte man auch das sei dermaßen der Kracher, dass ein Rechner für die Menschheit reicht. Könnte sich erneut als Irrtum herrausstellen.

Andernseits ist es aber auch so, dass es mit der Existenz eines weltweiten Netzwerkes ausreichen würde den Rechner quasi als "Subscription" zu verklingeln ohne, dass man seine Technologie offen legen müsste. Vorallem bei den Einsatzgebieten wie KI nicht nur zur Mustererkennung sondern auch -Vervollständigung etc, machen dezentrale Systeme evtl. einfach weniger Sinn. Das Geschäftsmodell ala: "bezahlt mir monatlich Geld und ihr könnt dafür bei uns eure Sachen berechnen und wir sammeln alle Daten ein" + "und wir können RSA durchtesten um alles zu entschlüsseln und ihr nicht", könnte auch lukrativ sein.

Wird man sehen müssen.

Schnapspraline schrieb:allerdings ist es auch gut möglich dass er in der Zukunft eben auch in normalen Haushalten stehen wird.

Glaube ich nicht. Die Aufgaben die ein Quantencomputer besser kann als ein normaler Rechner, sind so speziell und komplex, dass ich mir kein Haushaltsproblem vorstellen kann, dass es sich lohnen würde darauf einen Quantencomputer anzusetzen.

@Celladoor

Ja, das mag sein aber das hat man am Anfang auch über normale Computer gesagt. Wir werden ja sehen was die Zeit bringt, oder was sie eben nicht bringt.

Schnapspraline schrieb:Ich denke mit dem Quantencomputer passiert dasselbe wie mit normalen Computern auch. Am Anfang wird nur ein recht kleiner Teil Zugang zu diesen Geräten haben und damit arbeiten können, allerdings ist es auch gut möglich dass er in der Zukunft eben auch in normalen Haushalten stehen wird.

Das bezweifle ich. Denn ich glaube nicht, daß man zu Hause ein System haben will und darf, was man nahe dem absoluten Nullpunkt unterkühlen muß um Berechnungen mit dem QC durchführen zu können.
Allein das Verfahren zum runterkühlen ist sehr komplex und wird wohl kaum für den Hausgebrauch geeignet sein.

peekaboo schrieb:Das bezweifle ich. Denn ich glaube nicht, daß man zu Hause ein System haben will und darf, was man nahe dem absoluten Nullpunkt unterkühlen muß um Berechnungen mit dem QC durchführen zu können.
Allein das Verfahren zum runterkühlen ist sehr komplex und wird wohl kaum für den Hausgebrauch geeignet sein.

Ja, noch ist das so richtig. Aber auch die Kühltechnik wird sich in den nächsten Jahren verändern und kompaktere Systeme werden auf den Markt kommen. Dann gibt es bestimmt Leute die ebenfalls Lust haben so ein Ding zu Hause nutzen zu können.

peekaboo schrieb:Das bezweifle ich. Denn ich glaube nicht, daß man zu Hause ein System haben will und darf, was man nahe dem absoluten Nullpunkt unterkühlen muß um Berechnungen mit dem QC durchführen zu können.
Allein das Verfahren zum runterkühlen ist sehr komplex und wird wohl kaum für den Hausgebrauch geeignet sein.

Es gibt auch alternative Lösungen, jedoch sind diese noch nicht so weit entwickelt.

https://t3n.de/magazin/quantencomputer-ibm-243868/

Das ist eine recht nette Zusammenfassung in meinen Augen.

Äm nicht nur am "nahe dem absoluten Nullpunkt" sonder die haben auch eine Ultrahochvakuum.

Und sind sehr erschütterungs anfällig !
-> Die spiegel für die Laser
-> Die Vakuumdichtung

Und so weit ich gehört hab ist das auch erschütterungs anfällig! ( Kann mich auch IRREN )
-> Ultrahochvakuum ( Der aufbau ) -> Wikipedia: Vakuum#Ultrahochvakuum.

Da muss nur ein Fetter LKW mit smackes vorbeifahren oder der Nachbar haut den Bass an,
dann ist es vorbei mit den QC.

vorgestern:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/nach-forschungserfolg-von-google-was-macht-quantenchips.1264.de.html?dram:article_id=460309

Wir hätten gerne bessere Quanten-Algorithmen“, sagt David DiVincenzo von der RWTH Aachen, „aber wir kennen keine wissenschaftliche Methode, um sie zu finden.

nformatiker Rainer Rehak vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Quantencomputern. gibt zunächst einmal Entwarnung:

„Dass Quantencomputer in nächster Zeit unseren Alltag bestimmen werden“, hält der Philosoph und Informatiker für unrealistisch. Mit praktischen Einsatzmöglichkeiten sei wohl erst in ein paar Dekaden zu rechnen.

Damit ist das Thema auf Eis - wie die Kernfusion, die seit 50 Jahren konstant gerade 20 Jahre vor dem Durchbruch steht.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/quantencomputer-geleakter-fachartikel-beschreibt-technologie-durchbruch-a-1290065.html

Dem geleakten Bericht zufolge hat ein von Google konstruierter Quantencomputer mit 53 Qbits - das 54. ist offenbar kaputtgegangen - in etwa drei Minuten und zwanzig Sekunden eine sehr schwierige, speziell für dieses Experiment entworfene Aufgabe gelöst. Dem Artikel zufolge hätte der derzeit schnellste Supercomputer der Welt für die gleiche Berechnung 10.000 Jahre gebraucht.

Tatsächlich hatte Hartmut Neven, der aus Deutschland stammende Kopf des sogenannten Google Quantum Artificial Intelligence Lab, schon im Sommer angekündigt, die "Quantenüberlegenheit" sei noch 2019 in Reichweite.

Wenn ich das richtig verstanden habe, werden die QUantencomputer immer leistungsfähiger.

Für Neven schlägt sich dieses Phänomen unter anderem darin nieder, dass sein Team immer größere Rechenkapazitäten bei Googles Rechenzentren oder Supercomputern ordern muss, um das zu simulieren, was der Quantencomputer gerade tut.

Gerade was KI und maschinelles Lernen betrifft, soll der Quantencomputer sehr leistungsstark sein.
Ver- bzw. Entschlpsselung wird auch immer gerne genannt.