Nilsson schrieb:Jedoch gehen meiner Meinung nach die Amerikaner weitaus aggressiver vor.
Aggressiver als die Chinesen? Das wohl kaum. Aggressiver als die Europäer? Das sicher.
Nilsson schrieb:Meiner Meinung nach eine gute Lösung für den heimischen Markt.
Na ja, in China wird das zur weiteren Überwachung der Bürger beitragen. Für das Ausland dürfte ein solches System wenig spannend sein.
Nilsson schrieb:Aber für Europa wahrscheinlich nicht geeignet, da wohl z. B. Facebook (also auch WhatsApp) und andere amerikanische Unternehmen keine Apps zur Verfügung stellen werden.
Vor allem möchte ich nicht auch noch von China mit einem System ausspioniert werden, das noch weit weniger einer Kontrolle unterliegt, als ein US-amerikanisches System.
In den USA besteht wenigstens noch die Chance, dass hier eine gerichtliche Kontrolle greift oder dass eine Firma aus einem eigenen Selbstverständnis von Transparenz heraus, die Datenschutzproblematik wenigstens in die Überlegungen mit einbezieht. In China findet das gar nicht statt.
Nilsson schrieb:Aber denken wir mal weiter. Wenn China noch ihre eigenen Chips herstellen würde, dann wären sie nicht mehr von den Amerikanern abhängig, wenn es um Computer- und Mobilfunktechnik geht.
Das mach mittel- und langfristig für China gut sein. Aber für den rest der Welt bedeutet es nur, dass China sich wieder mehr abwendet. Eine wirtschaftliche Verflechtung der Nationen ist eigentlich etwas erstrebenswertes, weil es eher geeignet ist, Konflikte zu begrenzen.
Nilsson schrieb:Darüber konnten sich ja auch schon Menschen aus der Politik, der Industrie und auch zahlreiche Journalisten ein Bild machen. Huawei hat in Brüssel, London und in Bonn jeweils ein Cybersicherheits-Zentrum, dorthin wurden die oben genannten Personenkreise eingeladen
Und was bedeutet das? Gar nichts. Weil es nicht verlässlich ist.
Sie zeigen dort A und machen später B. Weil sie eben kein sonderliches Verständnis dafür haben, sich international einzugliedern.
Nilsson schrieb:Es gibt ja noch die europäischen Unternehmen Ericsson und Nokia, die mit Huawei bei der Telekommunikationsausrüstung konkurrieren können.
Na ja, die sind aber beide nicht konkurrenzfähig zu Huawei. Weder was die Netzwerksparte an geht (5G im Besonderen), noch was Smartphones betrifft.
Sicherlich werden sie zumindest indirekt davon profitieren, wenn Huawei es schwer hat.
Nilsson schrieb:Aber man darf nicht vergessen, dass das System größtenteils in China funktioniert.
Das ist ein schlechtes Argument. Der Nationalsozialismus hat in Deutschland auch eine Zeit lang funktioniert. Oder der Kommunismus in Russland. Es ändert aber nichts daran, dass das China zu einem extrem unverlässlichen Partner macht. Man kann dort überhaupt nichts durchsetzen, das der Staatsräson widerspricht.
Nilsson schrieb:Die Armut wurde meiner Meinung nach sehr gut bekämpft.
Wann warst Du das letzte Mal in China? Klar, wenn Du es mit der Zeit unter Mao vergleichst, dann schon.
Nilsson schrieb:Huawei möchte ja auch ein No-Spy-Abkommen abschließen, dass auch die Chinesische Regierung mit einbeziehen soll.
Das kann es gar nicht. Das wäre ein reines Lippenbekenntnis, das in der Realität völlig wertlos wäre. Huawei hat überhaupt keine Möglichkeit, irgend etwas gegenüber der chinesischen Regierung durchzusetzen.
Nilsson schrieb:Das sich Huawei nicht bemüht Vertrauen zu schaffen, kann man ihnen also nicht vorwerfen.
Dieses Bemühen hat nur keinerlei Wert. Weil Huawei - selbst wenn es das ernst meinen sollte - das gar nicht einhalten kann.
Nilsson schrieb:Und dann wird sich auch mal ein Trump ganz dumm aus der Wäsche gucken.
Bei welchen seiner unzähligen Dummheiten hat er je dumm aus der Wäsche geguckt? Das ist doch alles fern jeglicher Rationalität.
Du verklärst hier ziemlich die chinesische Problematik. Das ist sicher verständlich, weil China einfach weit weg ist und momentan sich die USA als böser Bube anbieten. Sicher auch zu Recht. Aber China ist in der Konstellation nicht der Gute. Momentan ist die USA, trotz aller aktuellen Ereignisse, in diesen Punkten noch nicht auf einem Niveau wie China.